Liebes Mittelalter!

Ja so san's, die alten Rittersleut, wird ab und zu gesungen, und dann wird's regelmäßig deftig. Manchmal zu deftig, so empfanden es die Nachbarn in Ernstweiler, als man dich dort vor Jahr und Tag im Prinzenpark gefeiert hat, das Mittelalter, das man ja gerne als das finstere apostrophiert: als eine Art historische Katastrophe zwischen Antike und Renaissance. Damit tut man Dir aber Unrecht

Ja so san's, die alten Rittersleut, wird ab und zu gesungen, und dann wird's regelmäßig deftig. Manchmal zu deftig, so empfanden es die Nachbarn in Ernstweiler, als man dich dort vor Jahr und Tag im Prinzenpark gefeiert hat, das Mittelalter, das man ja gerne als das finstere apostrophiert: als eine Art historische Katastrophe zwischen Antike und Renaissance. Damit tut man Dir aber Unrecht. Sicherlich war das eine abenteuerliche Zeit, selten friedlich, meistens schwerterklirrend. Doch andererseits: Unsere Stadt wurde gegründet und Residenz von Grafen und Herzögen. An Jubelfesten denken wir deshalb an die Wasserburg im Schwarzbachtal, an die Grafen Heinrich und Walram, Eberhardt und Ruprecht. Vielleicht hat das auch der eine oder andere Besucher des mittelalterlichen Festes letztes Wochenende auf dem Gelände des Gestüts getan, wohin man den Markt wegen des Ernstweiler Schimpfs heuer verlegt hat. Der Besuch zeigt jedenfalls das Interesse an Dir und dem historischen Spektakel. Aber du warst auch eine Zeit hoher Kultur. Daran haben im Jahr 2000 die Ritter des Rechts in der schwarzen Robe, die Richter des OLG, gedacht und eine Ausstellung Deinem sagenhaften Parzival gewidmet. Ein Stück davon kann man noch heute sehen: den hölzernen Rittersmann des Künstlers Rudolf Ackermann, der neben dem Eingang des Rathauses Wache hält. Der Archivar

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