Leserbrief zum Thema S-Bahn-Anschluss

Zweibrücken · Reaktivierung wird wohl nicht kommen

Zu: "S-Bahn: Viel Kritik am Saarland" (vom 28. März)

Als Initiator einer großen Unterschriftenaktion im Jahre 2013 habe ich nach Bekanntgabe des Gutachtens kaum Hoffnung auf eine "tatsächliche" Reaktivierung der seit 27 Jahren unterbrochenen Schienenverbindung zwischen Homburg und Zweibrücken . Die zuletzt in der Presse veröffentlichten Stellungnahmen der verantwortlichen Politiker in Saarbrücken und in Mainz lassen meines Erachtens nichts Gutes erwarten (siehe Flughafen). Lange hat es gedauert, bis endlich auch aus der Südwestpfalz die "Hinhaltetaktik" der saarländischen Landesregierung erkannt worden ist. Eine zu große Zuversicht zeigt meines Erachtens OB Pirmann. Erstaunt hat mich nicht nur die Feststellung des Mainzer Staatssekretärs Kern ("gelassen-zuversichtlich") bei seinem Besuch in Saarbrücken, sondern auch die Aussage von Minister Lewentz, der allen Ernstes an den guten Willen in Saarbrücken glaubt und sich optimistisch in Sachen Bundesgeld für die S-Bahn äußerte. "Saar-Staatssekretär" Barke wies doch sehr deutlich auf die ungeklärte Finanzierung hin. Die desolate Finanzsituation beider Länder dürfte bekannt sein. An dieser Stelle auch die Meinung der Homburger Abgeordneten Frau Eder-Hippler: "S-Bahn nur dann, wenn sie finanzierbar ist". Noch deutlicher die Aussage von Herrn Vollmer von der Jungen Union Homburg: "Ablehnung der Reaktivierung der Bahnstrecke, da die Buslinie R 7 in Frage gestellt werde. Die Bahn würde ein funktionierendes System stören, vielleicht sogar zerstören!" Deutliche Worte!

Fazit: Wird der Zug nicht in absehbarer Zeit, nicht erst 2022, auf die Schiene gesetzt, wird die Region beidseits der Landesgrenze dauerhaft "abgehängt" bleiben! Zudem laufen die möglichen Bundesmittel 2019 aus. Die Geldfrage wird bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen immer eine große Rolle spielen.

Betroffen von einer Nichtreaktivierung der kurzen, aber notwendigen Bahnstrecke, sind alle hier lebenden Menschen! Diese Bahnreaktivierung kann und darf nicht an der Finanzierung scheitern!

Bernhard Endres, Zweibrücken

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