Leidenschaft für die Kunst entdeckt

Zweibrücken · Am Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium werden Schüler im künstlerischen Bereich besonders gefördert. Drei davon sind Jill Weinmann, Julian Weis und Nils Voigt, die mit ihren 17 Jahren schon einiges erreicht haben.

 Die drei Hofenfels-Schüler Julian Weis, Jill Weinmann und Nils Voigt (von links). Foto: Dingler

Die drei Hofenfels-Schüler Julian Weis, Jill Weinmann und Nils Voigt (von links). Foto: Dingler

Foto: Dingler

Das Hofenfels-Gymnasium ist bekannt für seine gute Förderung seiner Schüler im musischen Bereich; derzeit trägt das besondere Früchte in Form dreier Talente, die die Schule besuchen. Während sich Jill Weinmann und Julian Weis der Schauspielkunst verschrieben haben, zeigt Nils Voigt für sein Alter erstaunliche Fähigkeiten am Saxofon. Für alle drei standen in jüngster Zeit größere Auftritte im Saarland auf dem Programm - Jill und Julian spielten mit beim Jugendclub U21 des saarländischen Staatstheaters und hatten in Saarbrücken Premiere mit dem Stück "Das Tierreich". Nils dagegen nahm mit dem Jugendjazzorchester Saar (JJOS) gleich beim Jazzfestival in St. Ingbert teil und durfte da sogar schon Solo-Parts übernehmen. Alle drei sind erst 17 Jahre alt - ob sie allerdings ihre Leidenschaft zum Beruf machen, steht noch in den Sternen. Seit acht Jahren hat Nils Voigt Unterricht beim renommierten Saxofonisten Thomas Girard. Über ihn, der Voigt zu seinen besten Schülern zählt, sei auch der Weg ins JJOS gebahnt worden, seit einem Jahr spielt der Schüler nun mit. "Da ist Zug drin, da gibt jeder sein möglichst Bestes", freut sich das ehrgeizige Talent über die gute Probendisziplin. Er sei dort mit Abstand der Jüngste: "Die anderen sind hauptsächlich Musikstudenten und über 20." Das Konzert im Rahmen des Jazzfestivals sei eine tolle Erfahrung gewesen und habe ihm einen neuen Push gegeben; weniger angetan war Voigt davon, dass ein Gastmusiker an der Trompete eingebaut worden war, der die Probeabläufe nicht kannte und dem jungen Saxofonisten auch noch ein Solo weggeschnappt habe. Das rheinland-pfälzische Pendant zum JJOS kam für Voigt nicht infrage, da er dann nach Mainz zur Probe hätte fahren müssen. Allerdings schielt der Zweibrücker ein bisschen in Richtung Bundesjugendjazzorchester - sollte er das schaffen, dort mitspielen zu dürfen, würden sich seine beruflichen Pläne womöglich noch einmal ändern. Vielleicht würde er dann doch ein Musikstudium anstreben. Andererseits weiß er, dass viele Musiker nur am Existenzminimum herumkrebsen. Als bessere Alternative erscheint ihm deshalb eine Bewerbung bei der Bundeswehr, vorzugsweise bei der Luftwaffe.

Und die beiden Schauspieltalente? "Jaaa!", ruft Jill Weinmann auf die Frage, ob sie Schauspielerin werden will - allerdings ist auch das mit einer gewissen Ironie versehen. "Mir ist das schon zu unsicher. Ich merke zwar, dass es mir Mega-Spaß macht, dass ich darin aufgehe. Aber trotzdem will ich am Ende nicht so eine arbeitslose Schauspielerin sein und bleibe lieber auf der sicheren Seite," sagt die Schülerin der zwölften Jahrgangsstufe. Ebenso wie Julian möchte sie unbedingt im Jugendclub des Staatstheaters bleiben, auch gerade deswegen, weil unklar sei, ob es damit weiter geht, wenn Regisseur Jörg Wesemüller nächstes Jahr das Theater verlässt. Die Resonanz auf ihren Auftritt mit dem Stück "Das Tierreich" in der Alten Feuerwache in Saarbrücken sei sehr gut gewesen, bei der zweiten Vorstellung habe es stehenden Applaus gegeben. Jetzt gelte die Konzentration aber wieder dem Schultheater und der geplanten Aufführung des Stückes "Schuld" am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag im Zweibrücker Landgericht.

Julian Weis ist derjenige der drei, der am ehesten seine Leidenschaft zum Beruf machen möchte. In seinem Heimatort Rosenkopf leitet er eine Schauspiel-Jugendgruppe, deshalb käme auch eine Ausbildung als Regisseur für ihn infrage. Nach dem Abitur möchte er sich an Schauspielschulen bewerben. Wie Jill hat er in der Oberstufe drei Stunden pro Woche das Fach "Darstellendes Spiel"; ein Leistungskurs sei leider nicht möglich gewesen. Dennoch freuen sich alle drei Talente über die gute Förderung an der Schule, die auch Freistellungen vom Unterricht aufgrund von Proben jederzeit ermögliche. Da fällt es Jill nicht schwer, etwas Werbung zu machen: "Kommt alle ans Hofenfels!"

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