Leichte Sommerkomödie

Zweibrücken · Eine Architektin verliert ihren Job – und zieht notgedrungen wieder bei ihrer Mutter ein. Doch die Seniorin hat es nicht leicht damit. Will sie doch ihrer Tochter den Liebhaber verheimlichen.

 Ob wohl alles glatt läuft? Jacqueline (Josiane Balasko) bereitet das Abendessen vor. Foto: Alamode

Ob wohl alles glatt läuft? Jacqueline (Josiane Balasko) bereitet das Abendessen vor. Foto: Alamode

Foto: Alamode

Bei Stéphanie (Alexandra Lamy) geht gerade alles schief. Von heute auf morgen verliert sie Job und Wohnung. Der Architektin bleibt nichts übrig, als zähneknischernd zurück zu ihrer Mutter Jacqueline (Josiane Balasko) zu ziehen. Die wohnt nach dem Tod ihres Mannes alleine in einer schönen Altbauwohnung im schnuckeligen Aix-en-Provence und ist froh, die Tochter mal wieder bei sich zu haben. Wäre da nur nicht das Problem mit Jacquelines Liebhaber Jean (Didier Flamand), mit dem sich die temperamentvolle Seniorin regelmäßig heimlich trifft.

Um das Geheimnis zu wahren, erzählt Jacqueline ständig hanebüchene Ausreden. So macht die Mutter auf Stéphanie und bald auch auf deren Geschwister Carole (Mathilde Seigner) und Nicolas (Philippe Lefebvre) einen zunehmend verwirrten Eindruck. Die Kinder befürchten, Jacqueline könnte an Alzheimer leiden, und sind kurz davor, sie zu einem Spezialisten zu schicken. Jacqueline ihrerseits hat die ganze Heimlichtuerei satt und möchte Jean endlich bei einem gemeinsamen Essen vorstellen. Der Abend wird peinlich genau durchgetacktet, um ja den perfekten Moment abzupassen, damit die Bombe platzen kann. Der Plan wird jedoch durch die Streitereien der Geschwister durcheinander gebracht.

In "Willkommen im Hotel Mama" werden Themen wie Liebe im Alter, Familienstreitigkeiten, Arbeitslosigkeit und Alzheimer angesprochen. Regisseur Eric Lavaine geht dabei aber nicht in die Tiefe. Die ganzen Probleme und Eifersüchteleien lösen sich schon bald in Luft auf, was zu schnell geht und nicht besonders glaubwürdig wirkt. Aber durch das erfrischende und auf den Punkt gebrachte Spiel von Josiane Balasko als Jacqueline kommt eine amüsante und über weite Strecken unterhaltsame Komödie zustande. Leichtes Sommerkino der typisch französischen Art, nah am Alltag, mit Menschen aus Fleisch und Blut, mit ganz normalen Sorgen und Nöten. Das Ganze eingefangen in farbenfrohen Bildern der Provence - da kommen Urlaubsgefühle auf.

Frankreich 2016, 91 Min., Camera Zwo (Sb); Regie: Eric Lavaine; Buch: Héctor Cabello Reyes, Eric Lavaine; Kamera: Francois Hernandez; Musik: Fabien Cahen; Darsteller: Josiane Balasko, Alexandra Lamy, Mathilde Seigner, Philippe Lefebvre.

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