Bio-Drohnen gegen Schädlinge Landwirte glücklich über große Maisernte im Zweibrücker Land

Battweiler/Winterbach · Dank Wetter und moderner Technik sind die Erträge im Zweibrücker Land so groß wie schon lange nicht mehr.

 Die Landmaschinen waren bei der Maisernte Tag und Nacht im Einsatz.

Die Landmaschinen waren bei der Maisernte Tag und Nacht im Einsatz.

Foto: Norbert Schwarz

Die Maisernte ist dieses Jahr so gut wie schon lange nicht mehr. Die Silos quellen an Futtervorrat regelrecht über, die Betreiber von Biogasanlagen konnten Vorräte bunkern wie selten zuvor. Fürs Ernten des Maises haben die Maschinenbauer aus modernste Geräte entwickelt, welche den Erntevorgang ganz nach Kundenwunsch möglich machen. Die Lohnunternehmen der Region haben sich darauf eingestellt; beim Unternehmen Gernot Lauer aus Mauschbach waren die Häcksler bis weit in die Nachtstunden im Einsatz, damit die Ernte der Bauern unter Dach und Fach kam.

Gerade war auf dem Arbeitsplan der Landwirte in der Region die Getreideernte abgehakt, herrschte auf den Bauernhöfen und Feldern schon wieder emsige Betriebsamkeit. Der sich langsam schon braun färbende Mais musste geerntet werden. Der sonst ausbleibende Regen in den Monaten Juni und Juli kam wie bestellt, ließ die Maisstängel meterhoch sprießen. Der Maisanbau in unserer Region hat als Futterlieferant bei den Milchbauern längst allen anderen Futterarten den Rang abgelaufen. Neben der Grassilage ist der gehäckselte Mais das absolute Spitzenfutter für den Milchbauern. De Ernte-Bilder auf der Sickingerhöhe, dem Steinhauser Land, im Hornbach- oder Schwarzbachtal gleichen sich: Riesige Muldenkipper, vollbeladen mit grünem Häckselgut, pendeln zwischen Ernteplatz und Silo auf dem Hof. Derweil die „gefräßigen“ Häcksler mit der grün-gelben Lackierung von John Deere ihre Bahnen ziehen, wird im Pendelverkehr das Gehäckselte vom Feld zu den Silos gebracht. Rund 30 Kubikmeter, das sind 24 bis 28 Tonnen kleingehackter Stängel und Maiskolben, werden von den gekrümmten Pusterohren der Häcksler in die stählernen Kipper geblasen, die vor die großen Schlepper gespannt sind.

Der Transport ist exakt getaktet, denn die Erntezeit spielt beim Bauern der Gegenwart eine ganz besondere Rolle. Gernot Lauer aus Mauschbach organisierte dies alles für die Landwirte, die meist mit den eigenen Schleppern das Verdichten des herantransportierten Futters in den Silos besorgen und gleichfalls keine Verschnaufpause haben. Bis weit in die Nachtstunden hinein wird auf den Feldern gearbeitet, denn jeder Landwirt möchte schnell die ungewöhnlich reichliche Ernte einbringen. Landwirt Wilfried Sewohl aus Battweiler: „Der sonst fehlende der Regen im Juni/Juli kam wie bestellt. Unsere Vorratssilos sind prall gefüllt.“ Landwirt Jörg Klein aus Winterbach sieht es ähnlich. Futtervorrat für seine Milchkühe ist in hohem Maß vorhanden, der Anbau als Maislieferant für die Biogasanlagen lohnte sich ebenfalls. Das bestätigt auch Dieter Glahn, der zusammen mit seinem Bruder eine große Biogasanlage bei Mörsbach betreibt. Allein der Maiszünsler als Schädling hat die Arbeit insgesamt erschwert. Allerdings, auch dabei werden inzwischen moderne Techniken angewandt, um dem Maiszünsler beizukommen. Dieter Glahn: „Wir haben was gegen das Spritzen und wollen deshalb mit Hilfe von Mutter Natur dem Schädling beikommen“. Schlupfwespen kommen beim Großbetrieb Glahn in den Einsatz. Sie werden zur entsprechenden Jahreszeit über den Feldern mittels Drohne als Eier abgeworfen und schlüpfen dann als Flugwespe. Der Maiszünsler ist ein wahrer Leckerbissen für die Schlupfwespe, das Ganze habe dieses Jahr sehr gut geklappt, freut sich Glahn.

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