Geplanter Umzug Auf zu neuen Höhen oberhalb von Wattweiler
von Lucas Hochstein · Zieht der Bubenhausener Sturzenhof bald um? Landwirt René Felber stellte im Bauausschuss seine Vision von einem neuen Hof vor.
Raus aus Bubenhausen und rauf auf die Höhe über Wattweiler. Das ist der Plan, den Landwirt René Felber gemeinsam mit seinem Planer, Ralf Billigen, dem Zweibrücker Bauausschuss in der Sitzung am vergangenen Dienstag präsentierte.
Der aus dem schweizerischen Kanton Luzern stammende Felber bewirtschaftet den Sturzenhof in der gleichnamigen Straße in Bubenhause seit 2011. 370 Hektar groß ist die Fläche die er jährlich um Zweibrücken herum bestellt, wie Felber im Gespräch mit dem Merkur sagte.
Im Bauausschuss ging es Ralf Billigen und seinem Auftraggeber zunächst darum, die Entwürfe den Stadtratsfraktionen vorzustellen. Mit dieser Vorgehensweise habe man gute Erfahrungen gemacht, wie der auf Agrar-Bauten spezialisierte Ingenieur sagte.
Der neue Bauernhof soll an der Stelle einer alten Hofstelle an der Hochwaldstraße entstehen, die südlich von Wattweiler verläuft. Drei Hallen sind geplant, die einen modernen Hofbetrieb ermöglichen sollen. Sie sollen sich entlang der Straße dem Gelände anpassen und sollen daher leicht in der Höhe versetzt aufgestellt werden.
Um am aktuellen Getreidemarkt sinnvoll arbeiten zu können, sollen zudem Silos für die eigene Ernte aufgestellt werden. Insgesamt vier Silos, in denen das Getreide getrocknet und gelagert werden kann, damit es später mit Lkws zu Felbers Kunden transportiert werden kann, sind in den Entwürfen vorgesehen.
Vom neuen Standort verspricht sich Landwirt Felber auch eine bessere Anbindung an die Autobahn und eine leichtere Zufahrt für Lieferanten und Abholer. Die Sturzenhofstraße sei häufig zugeparkt. Von der Sturzenhofstraße würden die Lastwagen über die Wolfslochstraße auf die Autobahn fahren.
In diese Richtung soll der Schwerlastverkehr auch von der neuen Hofstelle aus fahren. So dass in Wattweiler und der ebenfalls an der Hochwaldstraße gelegenen Ortschaft Mittelbach nicht mit mehr Verkehr zu rechnen sei. Ohnehin spreche man nur von etwa drei Lastern pro Woche. „Das ist im Bereich des Möglichen, oder?“, sagte Felber auf die Frage eines Ausschussmitglieds.
Auch der Blick der Wattweiler Bürger auf die Höhe soll sich nach den Entwürfen von Billigen kaum verändern. Perspektivisch würden die rund 20 Meter hohen Silos hinter Bäumen verschwinden. Auch von den Hallen soll aus dem tiefer gelegenen Ort nur wenig zu sehen sein. Auf dem Dach der Hallen sollen Solarkollektoren den Strom für den neuen Bauernhof liefen. Diese Entscheidung sei auch völlig unabhängig von der aktuellen Lage am Energiemarkt getroffen worden, wie Diplom-Ingenieur Billigen sagt. Mit der Anlage ließe sich der Eigenverbrauch für Maschinen und Geräte abdecken und die Sozialräume für die Mitarbeiter unterhalten.
Die Pläne für ein Wohnhaus auf der neuen Hofstelle im Außenbereich seien aktuell zurückgestellt worden. Doch aus den Augen verlieren will Landwirt Felber die Option nicht. Der Vater dreier Söhne denkt hier langfristig, denn seine Kinder würden sich alle für eine Karriere in der Landwirtschaft interessieren. Die Nachfolge scheint also gesichert.
Von den Stadtratsfraktionen erhielten Felber und Billigen denn auch durchweg positive Rückmeldungen für ihre gezeigten Entwürfe. „Eine gute Idee“ befand Thorsten Gries, der für die SPD im städtischen Bauausschuss sitzt. Dem am neuen Hofstandort gelegene denkmalgeschützen Bunker sollen die Neubaupläne laut Billigen nicht tangieren. Die Anlage werde von dem Vorhaben nicht berührt.