Landrat Duppré tritt wieder an

Zweibrücken/Pirmasens. Jetzt ist es amtlich: Hans Jörg Duppré tritt am 7. Juni bei der Landrats-Wahl wieder an. Bei einer Klausurtagung von Kreisvorstand und Kreistagsfraktion der CDU Südwestpfalz hat der seit 1979 amtierende Landrat seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur erklärt

Zweibrücken/Pirmasens. Jetzt ist es amtlich: Hans Jörg Duppré tritt am 7. Juni bei der Landrats-Wahl wieder an. Bei einer Klausurtagung von Kreisvorstand und Kreistagsfraktion der CDU Südwestpfalz hat der seit 1979 amtierende Landrat seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur erklärt. "Die Teilnehmer haben mit spontanem Applaus darauf reagiert", schildert der CDU-Kreisvorsitzende Peter Dincher die Reaktion."Das ist ein guter Tag für die CDU", stellt Dincher zufrieden fest. Der Kreis- und Fraktionsvorsitzende erwartet einen "positiven Impuls für die Partei". Als Landrat könne Duppré seine "erfolgreiche Politik für die Region fortsetzen", betont Dincher. Denn über den Flugplatz-Zweckverband wirke Duppré über die Grenzen des Landkreises Südwestpfalz hinaus. "Und er hat noch weitere Projekte, die er voranbringen möchte."

Dincher geht davon aus, dass der 63-jährige Landrat die achtjährige Amtszeit ausfüllt. "Da haben wir noch genügend Zeit, uns Gedanken über die Nachfolge zu machen. Aber nicht im Jahr 2011 oder 2012, sondern zu gegebener Zeit."

"Das heißt auch in Zukunft Kontinuität für den Landkreis", kommentiert der Kreis- und Fraktionsvorsitzende im Kreistag der FDP, Reiner Hohn, die Bereitschaft Dupprés, wieder anzutreten. Damit entspreche der Landrat dem Wunsch vieler Menschen in der Südwestpfalz. Der FDP-Chef wird seiner Partei nicht nur empfehlen keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, sondern sich für die Wiederwahl Dupprés auszusprechen. Hohn: "Damit der Landrat seine gute Arbeit weiterführen kann."

Als Verbandsbürgermeister von Zweibrücken-Land würde Kurt Pirmann die "fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Landrat gerne fortsetzen". Als Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Südwestpfalz macht Pirmann noch keine Aussage. "Wirhaben erst die Entscheidung des Amtsinhabers abgewartet und werden jetzt entscheiden, wie, wann und mit wem wir auf die Situation reagieren", erklärt Pirmann. Bisher sei alles offen gewesen.

Noch in diesem Jah würden sich die Fraktion, der Kreisvorstand und der Unterbezirk zusammensetzen und die mögliche Strategie bereden, sagt Pirmann. Doch er ist sich wie der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Landtagsabgeordnete Alexander Fuhr sicher, dass in diesem Jahr noch keine Entscheidung fällt, ob überhaupt und gegebenenfalls wen die SPD aufstellt. Vor acht Jahren unterlag der Kreisbeigeordnete Ernst Hügel (SPD) bei der Wahl.

Für Fuhr ist die erneute Kandidatur keine Überraschung. Im Kreistag arbeite die SPD-Fraktion gut mit Landrat Duppré zusammen. Damit will Fuhr aber keiner Entscheidung der Parteigreifen vorgreifen. "Wir müssen in aller Ruhe alle Varianten und Auswirkungen durchspielen." "Das ist

ein guter Tag für die CDU." Peter Dincher, Kreisvorsitzender

der CDU

Meinung

SPD ist nicht zu beneiden

Von Merkur-RedakteurMichael Klein

Die Tatsache, dass Amtsinhaber Hans Jörg Duppré im kommenden Jahr erneut als CDU-Kandidat in das Rennen um den Posten des Landrats im Kreis Südwestpfalz gehen will, kann ehrlicherweise keinen überraschen. Seine jetzt öffentlich gewordene Entscheidung, das Votum der Wähler am 7. Juni für eine weitere Amtszeit zu erbitten, war umso wahrscheinlicher, je länger Duppré die Verkündung seines Entschlusses hinaus gezögert hat - ohne ihm daraus den Vorwurf des Kokettierens drechseln zu wollen. Eine andere Entscheidung war nicht zu erwarten, Duppré hätte seiner Partei ohne Not Probleme bereitet, einen geeigneten Kandidaten zu finden. In der Kürze der Zeit. Nach Dupprés Ja-Wort haben die Christdemokraten ausreichend Zeit, langfristig einen Nachfolger aufzubauen.

Die Probleme haben nun die politischen Widersacher: Insbesondere die SPD sieht sich in der unschönen Situation, einen Kandidaten zu benennen, der bestenfalls chancenreicher Außenseiter sein kann. Angesichts der Vita des amtierenden Landrates, dessen über alle Parteigrenzen hinweg geschätzter Erfahrung und Souveränität und dessen nachhaltiger Verankerung in der Bevölkerung ist für die SPD guter Rat teuer. Ehrlicherweise kann es nach heutigem Stand der Dinge für die Genossen doch nur darum gehen, einen Kandidaten zu finden, der in der Lage ist, einen Achtungserfolg zu erzielen, denn die demokratischen Gepflogenheiten und der Respekt vor dem Amt lassen es zumindest angezeigt sein, wenigstens einen Gegenkandidaten zu stellen. Auch wenn manche in der SPD wissen, dass die Gefahr groß ist, einen der ihren bei der Bewältigung dieser Herkules-Aufgabe zu verheizen, so sind sie sich der Verpflichtung dieser großen Volkspartei doch gewiss. So birgt der im Juni anstehende Urnengang sein größtes Geheimnis Monate vorher einzig und allein in der Spekulation darüber, wer auf SPD-Seite seinen Hut nolens-volens in den Ring wirft.

Zur Person

Hans Jörg Duppré wurde am 19. März 1945 im Westerwald geboren. Nach dem Jura-Studium in Mainz und Lausanne, Studium an der Verwaltungshochschule in Speyer. Seit Oktober 1979 Landrat des Landkreises Pirmasens, der heute Südwestpfalz heißt. Seit 2002 Präsident des Deutschen Landkreistages. Vorsitzender des Sparkassen- und Giroverbandes Rheinland-Pfalz. Duppré wohnt mit seiner Familie in Hinterweidenthal. sf

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