Landgericht will Modellgericht werdenZweibrücker Landgericht soll Modellcharakter haben

Zweibrücken. Wer die Eingangshalle des Zweibrücker Landgerichts betritt, könnte sich bald in einen Flughafen-Terminal versetzt fühlen. Nur, dass die elektronischen Hinweistafeln, die dort aufgehängt werden sollen, nicht die Ankünfte und Abflüge von Flugzeugen aufzeigen - sondern, wann und wo welche Verhandlung stattfindet

 Anzeigetafeln ähnlich denen, die man von Flughäfen kennt, sollen Besuchern im Landgericht künftig den Weg weisen. Foto: dpa

Anzeigetafeln ähnlich denen, die man von Flughäfen kennt, sollen Besuchern im Landgericht künftig den Weg weisen. Foto: dpa

Zweibrücken. Wer die Eingangshalle des Zweibrücker Landgerichts betritt, könnte sich bald in einen Flughafen-Terminal versetzt fühlen. Nur, dass die elektronischen Hinweistafeln, die dort aufgehängt werden sollen, nicht die Ankünfte und Abflüge von Flugzeugen aufzeigen - sondern, wann und wo welche Verhandlung stattfindet. Die Justizbehörde will mit dem elektronischen Hinweissystem, das die Besucher über Bildschirme durch das ganze Haus bis zu dem gewünschten Gerichtssaal leiten soll, Neuland in Rheinland-Pfalz betreten. Ist der Zweibrücker Modell-Versuch erfolgreich, könnte das System auch an anderen Gerichten des Landes eingeführt werden, sagt Landgerichtspräsident Harald Jenet und spricht denn auch von einem zukunftsweisenden Pilotversuch. Für ihn sind die elektronischen Hinweistafeln ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Modernisierung des Zweibrücker Landgerichts, die den 14 Richtern und 67 weiteren Mitarbeitern der Behörde die Arbeit erleichtere und auch den Besuchern des Gerichts viele Vorteile bringe. Dabei habe das Land in den vergangenen Jahren viel Geld ins Landgericht investiert, berichtet der Präsident. So ist unter Jenets Vorgängerin Irmgard Wolf die Außenfassade renoviert worden, Gerichtssäle, Flure und Büros erhielten einen neuen Anstrich, ein Eltern-Kind-Zimmer wurde eingerichtet und die Besucherinformation am Eingang umgebaut. Jenet, seit 11. Dezember offiziell im Amt, konnte am 18. Dezember mit seinen Mitarbeitern die Erweiterung der Justizbehörde um 20 Zimmer feiern, in denen bis November vergangenen Jahres das mittlerweile geschlossene Zweibrücker Katasteramt beheimatet war.In den Räumen ist unter anderem ein Computer-Schulungsraum mit zehn Schulungsplätzen untergebracht, ein Besprechungszimmer und ein Beratungsraum für die Schwurgerichtskammer. Einen Teil des ehemaligen Katasteramts erhielt die Staatsanwaltschaft, die ebenfalls im Landgerichts-Gebäude ihren Sitz hat (wir berichteten).Im Februar will das Zweibrücker Landgericht als zweites Landgericht in der Pfalz ein neues Datenverarbeitungs-System für Zivilsachen einführen. Dann steht auch bereits die nächste Erweiterung auf dem Programm. In das benachbarte, ehemalige Gesundheitsamt ziehen Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Gerichtsvollzieher um. Über einem griffigen Namen für das neue, dritte Landgerichtsgebäude grübelt Jenet noch. Auch im Hinblick auf das neue elektronische Hinweissystem, das den Besucher schnell und ohne Umwege zum Ziel führen und auch Zuschauern von Gerichtsverhandlungen gleich am Eingang einen Überblick verschaffen soll, welcher Prozess gerade in welchem Gerichtssaal läuft.

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