Landesturntag des Pfälzer Turnerbundes in Pirmasens Applaus für Ruf nach Hilfe

Pirmasens/Zweibrücken · Walter Benz geht in seine fünfte und letzte Amtszeit als Präsident des Pfälzer Turnerbundes. Dazu wurde er am vergangenen Sonntag in der Pirmasenser TVP-Halle von 75 Delegierten der Pfälzischen Turnvereine gewählt.

 Walter Benz bleibt Präsident des Pfälzer Turnerbundes.

Walter Benz bleibt Präsident des Pfälzer Turnerbundes.

Foto: Margarete Lehmann

Beim Landesturntag in Pirmasens waren die Wahlen zum Präsidium ein Schwerpunkt. Nicht alle Präsidiumsmitglieder waren zu wählen, bei einigen dauert die vierjährige Amtszeit noch an. Inge Hollerith aus Rodalben ist Vizepräsidentin Turnen und noch amtierend. Als Fachwartin Lehre und Ausbildung hingegen wurde sie einstimmig bestätigt.

Auch für Walter Benz hoben sich nur grüne Ja-Stimmkarten in der TVP-Halle. Der 68-Jährige aus Ludwigshafen-Maudach warb schon jetzt um Verständnis, dass er im Jahr 2024 nicht mehr antreten wolle. Bis dahin sei die Führung aber gesichert.

Dringend gesucht wird allerdings ein Vizepräsident oder eine Vizepräsidentin für den Bereich Finanzen und Verwaltung. Diese Position ist seit dem Tod von Fritz Korb (Pirmasens-Winzeln) vor vier Jahren unbesetzt. Die Arbeiten werden von Geschäftsführer Holger Abel und seinem Stellvertreter Daniel Fritz geleistet. Turngau-Speyer-Vorsitzende Ruth-Eva Fleischmann leitete die Wahlen und appellierte eindringlich, in den Vereinen nach geeigneten Personen Ausschau zu halten. Zudem hätten die Wanderer und die Mehrkämpfer gerne Fachwarte, die sich bisher nicht fanden. Dagegen wurde Manuela Bauer vom TV Waldmohr zur Fachwartin Rope-Skipping gewählt.

Monatelang sei aufgrund der Corona-Pandemie das Turnerjugendheim in Annweiler nicht belegt gewesen und deshalb nichts eingenommen worden. Walter Benz: „Bisher beläuft sich der Ausfall auf fast 200 000 Euro. Gespräche mit dem Land hätten ergeben, dass von dort keine Unterstützung zu erwarten sei. „Es geht nicht, dass ein Verband mit 100 000 Mitgliedern im Regen stehen gelassen wird“, machte Benz unter spontanem Applaus seinem Ärger Luft. Problematisch sei für ihn, dass die Jugendherbergen von der Politik unterstützt würden, Sportverbände auf ihre Mitgliedsvereine verwiesen würden, um die Ausfälle aufzufangen. Nun wolle er nochmals beim Staatssekretär anfragen, ob die Ablehnung so stehen bleibe. Der Präsident verwies darauf, dass die Mitarbeiter von Turnerjugendheim und Geschäftsstelle in Kurzarbeit seien und dankte ihnen direkt dafür, „dass Ihr diese Krisenzeit mit uns aushaltet“.

Als Vertreter des Landes lobte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, Professor Hannes Kopf, die Vereine und die Funktionäre, die „Aktivposten“ im Breitensport seien. „Ohne sie wäre die Gesellschaft ärmer“, befand er. Rheinland-Pfalz sei das Land des Ehrenamtes, in dem bis zur Hälfte der Bewohner ehrenamtlich engagiert seien.

Der Sport lebe von der Vielfalt und der Jugend, sagte Beigeordneter Denis Clauer für die „Turnfest-Stadt“ Pirmasens. Derzeit drohe diese Vielfalt verloren zu gehen, weshalb es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, dies zu erhalten oder nach der Pandemie wieder herzustellen.

 Zum Landesturntag, der Mitgliederversammlung des Pfälzer Turnerbundes, trafen sich die Delegierten in der Pirmasenser TVP-Halle.

Zum Landesturntag, der Mitgliederversammlung des Pfälzer Turnerbundes, trafen sich die Delegierten in der Pirmasenser TVP-Halle.

Foto: Thomas Hutzler

In einer Videobotschaft an die Delegierten des von der Mitgliederzahl zweitstärksten Landesturnverbandes im Deutschen Turnerbund warb dessen Präsident Alfons Hölzl (Regensburg) für das Internationale Deutsche Turnfest im Mai 2021. Gerade werde ein Hygienekonzept etabliert. Er bedauere, dass die Pfälzer Spitzenveranstaltungen „It’s Showtime“, wo er im vergangenen Jahr war und „Rendezvous der Besten“ abgesagt werden mussten.

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