Narrensitzung Lambsborn lässt die Geister tanzen

Lambsborn · Die Narrensitzungen des Freizeitclubs Lambsbachtal sorgten an zwei Abenden für beste Laune und Unterhaltung. Auch in diesem Jahr standen die Veranstaltungen wieder unter einem ganz speziellen Motto.

 In Lambsborn haben die Narren einmal mehr die vielen Besucher im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses begeistert.

In Lambsborn haben die Narren einmal mehr die vielen Besucher im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses begeistert.

Foto: Norbert Schwarz

Gäbe es für Prunksitzungen oder Narrenzusammenkünfte wie der Kappensitzung des Freizeitclubs Lambsbachtal (FCL) ein Gütesiegel, den Aktiven um Sitzungspräsident Thomas Bleyer vom FCL wäre der närrische Stempelaufdruck, gewiss mit der dreispitzigen Narrenkapp als Siegelvorlage, längst verliehen worden.

An zwei Abenden entfachten sie wieder ein Feuerwerk der frohen Laune, glänzten mit einfallsreichen Gags, überzeugenden Beiträgen aus der Bütt, großartigen Sketchen und stimmigen Gesangsvorträgen. Geradezu filmreif war das Gesamterlebnis mit passendem Bühnenbild zum diesjährigen Motto: „Geisterschloss“. Dabei ist die Einladung zur „Kappensitzung“ leicht irritierend, denn mit Bedacht wird das jeweilige Motto für die Prunksitzungsabende bekannt gegeben. Sollen sich doch die Gäste mit einer passenden Kostümierung einbringen und so den Abend zu einer runden Sache werden lassen. Dass dies nach 38 Jahren noch immer gelingt, ist ein Verdienst aller, denn viele im Hintergrund und auf der Bühne helfen mit, dass dieses närrische Unterfangen Jahr für Jahr aufs Neue gelingt, wie Besucherin Moni L. aus Reifenberg nach mehr als eine vierstündigen Programm begeistert feststellt. „Alles med eichene Aktive, kä Fremde, urich unn phantastisch – so schään kann Fasenacht sinn!“

Der Elferrat hat sich, das Motto zum Vorbild nehmend, passend als Geisterschlossherrschaft gekleidet und redegewandt wie stets, mit überzeugendem Wortwitz gepaart, führt Thomas Bleyer durchs Programm oder sorgt dafür, dass in Orkanstärke zum Schluss des jeweiligen Beitrags das donnernde „Kuuu-kuck“ erklingt. Um Rituale kommt die Veranstaltung trotzdem nicht umhin. So stimmen unterhaltend die „Spaßvöchler“ ein, wenngleich sie diesmal nicht zur sonst bekannten Intromusik, sondern mit sphärischen Klängen in den Geisterschlosssaal einziehen.

Das Kinderlied von „Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Wanze“ steht beim schlagfertigen Protokoller Hubert Jung als Backgroundmelodie für die Trump-Satire, Fußball-WM und Datenschutz runden den musikalischen Vortrag ab. „Irchend e Danzgrupp“ entführt mit überzeugender Choreografie in die Märchenwelt, zu den guten Geistern und kann mit Zombies zum Ausklang aufwarten. Premiere in der Bütt feiern Hanna Agne und Julia von Schrader als zwei Schülerinnen. Großartig waren die singenden Spaßvöchler, diesmal in Geisterkluft mit weit ins Gesicht gezogenen schwarzen Kapuzen. Zu den absoluten Höhepunkten zählen Pascal Agne und Peter Bleyer als Klopapierexperten in Diensten der Stiftung Warentest, Oliver Scheffe mit seinen zwerchfellerschütternden Wetterprognosen und Dominik Hinz als „de Lambschborner Heinz Becker“. Tränenwischen wird bei alledem was an Schau und Wortkomik geboten wird zur Dauerbeschäftigung. Die „Rope-Skipping-Show“ ist da wie geschaffen zum kurzen Verschnaufen.

Skurril ist dagegen die Herren-Tanzgruppe. Mit einem Sarg, auf dem „Männerballett“ steht, erinnert sie an frühere Zeit und kann nahtlos an die Lacherfolge des Vorgängerensembles anschließen. Als „Singender Saarländer“ wird Dominik Hinz ein weiteres Mal gefeiert, wissen Julia Deßloch und Peter Bleyer nach bekannter Vorlage mit „Dinner for Two“ ein weiteres Highlight zu setzen. Die Elferratsdamen überzeugen beim Tanz , verwandeln die Akteure der „Hitparade“ mit einem Sensenmann alias Julia Deßloch, wie sich zum Schluss herausstellt, noch einmal den Saal in ein Tollhaus und sorgen die Spaßvöchler lange nach Mitternacht noch einmal mit allen Aktiven für einen großartigen Abschluss einer einfallsreichen, begeisternden Kappensitzung.

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