Lagerbestände in Echtzeit visualisieren

Zweibrücken · Studierende im Masterstudiengang „Logistik & Produktionsmanagement“ hatten kürzlich die Gelegenheit, bei einem großen metallverarbeitenden Unternehmen ihre Kompetenzen auszubauen.

 Ihre Kreativität war gefragt, und die Studenten hatten Spaß dabei. Foto: Hochschule Kaiserslautern

Ihre Kreativität war gefragt, und die Studenten hatten Spaß dabei. Foto: Hochschule Kaiserslautern

Foto: Hochschule Kaiserslautern

Die HS Kaiserslautern, Standort Zweibrücken , pflegt eine ganze Reihe wichtiger Kooperationen mit regionalen und überregionalen Firmen. So können die Studenten das Erlernte in der Praxis umsetzen und gleichzeitig Kompetenzen durch unmittelbares Feedback und Realitätsbezug aufbauen.

Professor Christian Thurnes arrangierte kürzlich mit einem großen metallverarbeitenden Unternehmen ein ganz besonderes Projekt für seine Studenten: Dabei ging es um die kreative Bearbeitung der Fragestellung "Wie können die Bestände in einem Produktionsbetrieb in Echtzeit visualisiert werden, um aus Perspektive des Lean-Management permanent den Status der Wertströme erkennen zu können?" Fachlicher Mittelpunkt der Blockwoche sollte der Umgang mit Beständen im Produktionssystem sein. Während diese in klassischen Kontexten oftmals einfach nur als lästige und zu senkende Kennzahl betrachtet werden, ist im Rahmen moderner Produktionssysteme die vielfältige Bedeutung von Bestand zu beachten. Der erste Arbeitsschritt richtete sich darauf, möglichst viele unterschiedliche Realisierungsansätze zu finden. Nach den Grundprinzipien des sogenannten set-based-engineering ging es nicht gleich darum, eine anscheinend optimale Konzeption zu bestimmen, sondern eine Vielzahl theoretisch und praktisch möglicher Konzepte als eine Art "Lösungskatalog" vorzuschlagen - jeweils mit Bestimmung zugehöriger Einsatz- und Rahmenbedingungen sowie prinzipieller Vor- und Nachteile. Set-based-engineering ist wesentlicher Bestandteil des Lean Product Development, wie es mittlerweile von vielen Firmen angewendet wird. In den folgenden drei Tagen bearbeiteten die Gruppen die ihnen jeweils zugewiesenen Konzepte aus den Lösungskatalogen. Experten des Unternehmens aus den Bereichen Produktion, Lean Management , Elektronik und EDV hatten hierzu ganz bewusst Konzepte ausgewählt, die sehr breit gefächert waren, um auch für das Unternehmen die Wissensbasis stark auszubauen.

Effiziente Recherche

Unabhängig vom einzelnen Konzept galt es nun für alle Gruppen, schnellstmöglich die für das jeweilige Thema relevanten Daten, Fakten, Prinzipien und Möglichkeiten zu recherchieren und die Rechercheergebnisse zu bewerten und aufzubereiten. Die geringe zur Verfügung stehende Zeit erforderte hierbei die Entwicklung geeigneter Arbeitsmuster, von effizienter Gruppenarbeit bis hin zu Strategien zur Informationsgewinnung bei potentiellen Lieferanten entsprechender Gerätschaften.

Die Studierenden, die im Vorstudium in der Regel bereits Wirtschaftsingenieurwesen oder Technische Betriebswirtschaftslehre absolviert hatten, konnten in diesem Schritt eine ihrer Kernkompetenzen weiterentwickeln, nämlich sich schnell in unbekannte Schnittstellenfelder von Technik und Organisation einzuarbeiten.

Es sind oft die kleinen Aha-Effekte vor Ort, die schlüssige Konzepte schlagartig kippen oder aber neue Ideen aus dem Nichts heraus entstehen lassen. Die Untersuchungen vor Ort wurden von den Teams auch genutzt, um die Quantifizierung ihrer Konzepte voranzutreiben, also zumindest auch Schätzungen über verbundene Anschaffungserfordernisse und -kosten treffen zu können. Die Präsentation der einzelnen Gruppenergebnisse vor Unternehmensvertretern und Prof. Thurnes war dadurch gekennzeichnet, möglichst wenig aber ausreichend viel Information schnell und strukturiert zu vermitteln.

Beim kompetenzorientierten Lernen ist die realitätsnahe Lernsituation von großer Bedeutung. Aber es ist auch wichtig, nach Abschluss der Aktivitäten die Perspektive zu wechseln, um den Ablauf und die eigenen Handlungen zu reflektieren. Im Rahmen eines unmittelbaren Feedback-Gesprächs bestand hierzu noch vor Ort die Möglichkeit.

www.opinnometh.de

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