Lärmschutzwand in Sicht

Zweibrücken · Wird die Lärmschutzwand an der Stadtautobahn eine Mauer, die Bubenhausen und die Innenstadt optisch trennt? Solche Befürchtungen gab es bei Kommunalpolitikern (wir berichteten). Doch eine durchsichtige Wand wäre viel zu teuer, sagen die Planer.

Eine Lärmschutzwand für Bubenhausen an der A 8 beschäftigt seit Jahren immer wieder die Stadtpolitik. Nach dem Sachstandsbericht des Landesbetriebs Mobilität Montabaur im Hauptausschuss (wir berichteten kurz) erkennt Berni Düker (SPD ) nach drei Jahrzehnten "politischer Aktivität jetzt ein sichtbares Zeichen, dass das Thema zu einem guten Ende kommt". Und Kurt Dettweiler (FWG) sieht "Licht am Ende des Tunnels". Nach dem derzeitigen Stand soll die Lärmschutzwand ab Ende 2016 oder Anfang 2017 gebaut werden. Die Frage, wie lange gebaut werde, ließen die LMB-Mitarbeiter offen. Neben dem Sachstand bei der Planung, den Stefan Schmitt vorstellte, erläuterte LBM-Fachreferent Hans Jungelen die Möglichkeiten der Gestaltung. "Eines ist jetzt klar: Über transparente Wände müssen wir nicht mehr diskutieren", folgerte Dettweiler aus den Äußerungen Jungelens. Der hatte gesagt, dass transparente Wände nicht dauerhaft durchsichtig blieben, ein beliebtes Ziel für Graffitisprayer, gefährlich für Vögel und "100 Prozent teurer" sei. Um die Lärmschutzwand gut in das Siedlungsbild einzubinden, schlug Jungelen eine Begrünung vor. Zumal das der beste Schutz vor Graffiti sei. Da die Pflanzen einige Zeit zum Wachsen bräuchten, sollte man die Lärmschutzwand zunächst "dezent" farblich gestalten. Der LBM-Planungsleiter informierte über die baulichen Maßnahmen. So gehe der erste Abschnitt von der Landesgrenze bis zur Lanzstraße. Auf der Länge von 780 Metern werde die Mauer zwischen drei und vier Meter hoch. Dann folgt der Bereich von 370 Metern ohne Wand. Hier sei ein Gewerbegebiet, der einen höheren Lärmpegel erlaube. Die Lücke habe keine negativen Auswirkungen auf den geschützten Bereich beantwortete Schmitt eine Frage von Ingrid Kaiser (FDP ). Der zweite Bauabschnitt reicht dann bis zur Anschlussstelle Zweibrücken Mitte. Die 960 Meter lange Wand ist bis zu fünf Meter hoch. Die Brücken über die Straße zum Palettenwerk, über den Hornbach oder die Lanzstraße sowie die Stützmauern zwischen der Autobahn und dem Hornbach , die wenig Platz für eine Lärmschutzwand ließen, seien "Herausforderungen", sagte Schmidt.

Er erwähnte auch, dass es sich beim ersten Abschnitt um eine Lärmsanierung, beim zweiten um sei eine Lärmvorsorge handele. Die Lärmsanierung sei eine freiwillige Leistung. Schmitt sagte auch, dass der Bau nicht ohne Behinderungen vonstatten gebe. Zeitweise müsste der Verkehr auf der Autobahn einspurig geführt werden. "Die Lärmschutzwand fällt nicht vom Himmel", sagte Oberbürgermeister Kurt Pirmann. Deshalb müsse man mit den Beeinträchtigungen leben.

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