Kunst als Besuchermagnet

Zweibrücken · China ist ein interessantes Land. Darin waren sich die Redner am Samstag im Zweibrücker Herzogsaal einig. Durch die vielfältige Ausdrucksweise Yingyi Caos erhielten die Betrachter seiner Werke leichter Zugang zu der für sie oft fremden Kultur.

 Elias Gießelmann und Marc-Christian Wagner von der Dudweiler Musikschule Christin Chun sorgten für den musikalischen Rahmen. Foto: Norbert Rech

Elias Gießelmann und Marc-Christian Wagner von der Dudweiler Musikschule Christin Chun sorgten für den musikalischen Rahmen. Foto: Norbert Rech

Foto: Norbert Rech

Frühlingserwachen in Zweibrücken . Dieses wurde am Samstagvormittag um eine Ausstellung des chinesischen Malers Yingyi Cao ergänzt, wie der Schirmherr Oberbürgermeister Kurt Pirmann in seiner Ansprache erklärte. Die Präsentation von 60 Werken des Künstlers, der als Großmeister der chinesischen Tusch- und Aquarellmalerei gilt, seien ein Höhepunkt in der Geschichte des Förderkreises Park-Galerie, der die Ausstellung gemeinsam mit dem privaten Kulturinstitut China Forum-Galerie T aus Kürten bei Köln und dem Zweibrücker Stadtmuseum organisierte.

Das unterstrich auch der Besucherandrang. Der Herzogsaal war am Samstagvormittag voll besetzt. Besonders lobte Pirmann während der Eröffnung der Ausstellung Egon Kirmse, der sich schon seit weit mehr als 20 Jahre für den Förderkreis engagiert.

Walter Schumacher, Staatssekretär im Mainzer Bildungsministerium, erinnerte in seiner Rede an den Pfälzer Impressionisten Max Slevogt, der in seinen Bildern ebenfalls Landschaften beschrieb: "Man kann dabei die Offenheit der Welt auf sich wirken lassen." Schumacher verwies darauf, dass Cao sich vor sieben Jahren auch Motiven aus dem Rheinland widmete. Der chinesische Generalkonsul in Frankfurt, Jianquan Liang, sieht den Kulturaustausch als wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis, wie Kirmse auch dessen Brief zitierte. Durch die vielfältige Ausdrucksweise Caos erhielten die Besucher der Ausstellung leichter Zugang zu dem für sie oft fremden Land. Edgar Werner Müller , von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Saarbrücken, informierte, dass in zwei Jahren die saarländischen Musikfestspiele im Zeichen Chinas stehen.

In seiner Laudatio gab Thomas Täubner, Kurator der Cao Yingyi Werke in Europa, einen Überblick über Entwicklungslinien des Künstlers sowie die Besonderheit der verschiedenen Werk-Serien. Neben den herrlichen Landschaftsmalereien Caos, deren lyrische Qualität dem Maler den Titel "Dichter der chinesischen Tuschmalerei" eingebracht hat, sind im Stadtmuseum Zweibrücken auch Bilder aus der Dunhuang-Serie zu sehen, die innerhalb der chinesischen Kunstwelt eine Sonderstellung einnehmen und als außerordentliche Rarität angesehen werden dürfen. Weitere Schmuckstücke sind die Kalligraphien Caos sowie ein Bild vom Kölner Dom im chinesischen Malstil und ein großformatiges Krebsmotiv. Auch für Täubner sind die Bilder des chinesischen Impressionisten "ein Schlüssel zur Völkerverständigung". Zum Schluss zeigte Caos Sohn Kai einen Kurzfilm über seinen Vater. "Darin war die Maltechnik zu sehen. Während bei uns aus dem Handgelenk gemalt wird, ist dort die Hand der verlängerte Arm", bemerkte Kirmse. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Musikschule Christin Chun sowie Elias Gießelmann und Marc-Christian Wagner.

Die Ausstellung ist bis 19. April im Zweibrücker Stadtmuseum dienstags von zehn bis 18 Uhr, mittwochs bis sonntags und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet fünf Euro (ermäßigt 2,50 Euro). Für Schüler ist der Eintritt frei.

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