Online- und Einzelhandel verschmelzen Künftig gemeinsam digital handeln

Zweibrücken · Händler und City-Management arbeiten an einer eigenen Internet-Plattform.

„Wenn man über diese gemeinsame Plattform einige Menschen über die eigene Homepage hinaus zusätzlich erreicht, dann hat man schon einen Mehrwert“, meinte ein Teilnehmer aus der Gesprächsrunde der Gewerbetreibenden zu Fragen nach den Vorteilen für den eigenen Betrieb. Der Vorsitzende der Zweibrücker Händlervereinigung Gemeinsamhandel, Andreas Michel sagte, dass es mit der Plattform zunächst darum ginge, das Angebot von Handel, Gastronomie und Dienstleistung im Internet sichtbarer zu machen. „Im zweiten Schritt sollen dann mehr Kunden dazu kommen.“

Das war auch die Intention, die die Händlervereinigung, die städtische Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing bewegte, sich Gedanken über eine gemeinsame Internatplattform zu machen. Damit soll „Leerständen, zurückgehender Frequenz und sinkende Umsatzzahlen“ entgegengewirkt werden, sagte die Beauftragte für das City-Management, Petra Stricker. „Es besteht Handlungsbedarf.“ Dabei haben die Beteiligten zunächst geschaut, was andere Städte machen. Von Unternehmen angebotene Dienste kosten die Nutzer viel Geld. Dazu mache man sich abhängig von dem Anbieter und habe keinen Zugriff.

Deshalb haben sich die Händlervereinigung und Stadtmarketing entschieden, einen eigenen Auftritt auf der Basis der Gemeinsamhandel-Seite zu entwickeln. „Das bedeutet aber Arbeit für Sie“, rief Stricker den rund 50 Teilnehmern der Veranstaltung im Zweibrücker Rathaus zu. Denn die Händler und Gewerbetreibenden seien selbst verantwortlich, dass die Seite mit Inhalten gefüllt wird.

Mit einem „Kommunikations-Trainingslager“, möchte der Diplom-Mathematiker Oliver Reinking die Leute fit für die „digitale Kommunikation“ machen. Dabei sollen zum einen technische Fähigkeiten vermittelt werden, wie Texte, Bilder oder Videos zu erstellen sind. Zum anderen soll auch über gemeinsame Themen gesprochen werden. „Wir sollten uns Zeit nehmen, das zu lernen“, sagte Reinking. Das wöchentlich stattfindende eineinhalb bis zweistündige „Trainingslager“ ist auf ein halbes Jahr angelegt und ist auch für Nichtmitglieder offen, ergänzte Stricker. Die Teilnahme kostet 30 Euro im Monat.

Die Gebühr für die Präsentation auf der Internet-Plattform kostet ein Unternehmen 120 Euro im Jahr, teilte Stricker mit. Rund 20 Händler haben an dem Informationsabend signalisiert, mitzumachen. Nach Aussage der City-Management-Beauftragten kommt am 26. Juni ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums, um sich über das Projekt zu informieren. „Ich habe da nachgefragt, ob das Projekt als Pilotprojekt gefördert werden kann.“

Bei der Diskussion meinte der Radiologe Franz Walter, dass es in Zukunft darum gehe, „an den lokalen Geist“ zu appellieren und gleichzeitig „die Bequemlichkeit“ der Leute zu bedienen. Auch über die Plattform müssten die Händler und Gewerbetreibenden verdeutlichen, wie wichtig sie als lokale Steuerzahler oder Ausbilder seien.

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