Gelände für neue Teststrecke, Kantinen-Neubau und 600 Meter lange Kirschbaum-Reihe vorgestellt Expansion und Blüten-Träume bei Kubota

Zweibrücken · Trotz Corona-Pandemie brummt bei dem 600 Mitarbeiter starken Kleinbagger-Hersteller das Geschäft. Auf dem Gelände wird viel investiert – an 64 neu gepflanzten japanischen Kirschbäumen sollen sich alle Zweibrücker erfreuen.

 Oberbürgermeister Marold Wosnitza, Kubota-Präsident Mikio Taguchi und Michael Gorges (Leiter Einkauf/Logistik) pflanzen den letzten von 64 neuen japanischen Kirschbäumen, die auch einen „Blizzard-Blüten“ bieten sollen.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza, Kubota-Präsident Mikio Taguchi und Michael Gorges (Leiter Einkauf/Logistik) pflanzen den letzten von 64 neuen japanischen Kirschbäumen, die auch einen „Blizzard-Blüten“ bieten sollen.

Foto: Lutz Fröhlich

Mit ihren Kleinbaggern ist die Zweibrücker „Kubota Baumaschinen GmbH“ seit vielen Jahren gut im Geschäft. Doch die Japaner werden auch mit einer neuen, für eine Maschinenbau-Firma ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen sorgen: dem „Cherry Blossom Project“ (Kirschblüten-Projekt). Entlang des Werksgeländes an der Steinhauser Straße hat Kubota auf 600 Metern Länge 64 Kirschbäume gepflanzt.

Für den letzten Baum, direkt an der Werkseinfahrt, griffen am Mittwoch Kubota-Präsident und -Geschäftsführer Mikio Taguchi, Einkauf/Logistik-Leiter Michael Gorges und Oberbürgermeister Marold Wosnitza zur Schippe.

 Die neue Kantine (hier die „kleinere“ von zwei Glasfronten) bietet einen weiten Blick über Kubota-Gelände, 600-Meter-Kirschbäume-Reihe und Landschaft.

Die neue Kantine (hier die „kleinere“ von zwei Glasfronten) bietet einen weiten Blick über Kubota-Gelände, 600-Meter-Kirschbäume-Reihe und Landschaft.

Foto: Lutz Fröhlich

Taguchi erklärte, bei allen Bäumen handele es sich um die in Japan beliebteste Kirsch-Sorte Somei Yoshino. Weil alle Bäume die gleiche DNA hätten, verlören sie gleichzeitig ihre Blüten – dieses Phänomen sei in Japan als „Blüten-Blizzard“ eine legendäre Attraktion. Davon sollten nicht nur die (derzeit rund 600) Kubota-Beschäftigten, sondern auch alle Zweibrücker Bürger profitieren, die die Bäume direkt von der Straße sehen können. Sein Traum sei, dass Zweibrücken in 10 bis 15 Jahren, wenn die Bäume nicht mehr dürr, sondern prächtig gewachsen sind, vielleicht unter die Top-10 der „deutschen Kirschblütenstädte“ aufsteigen könne, sagte Taguchi. Und regte mit einer Folien-Präsentation an, dass die Stadt auch im Stadgebiet kleine Kirschblüten-Parks schafft, etwa an der Rennbahn, am Helmholtz-Gymnasium oder in Ixheim.

 Oberbürgermeister Marold Wosnitza (links) und Kubota-Präsident Mikio Taguchi durchschnitten ein Band zum künftigen Testgelände. Links war der frühere Mitfahrerparkplatz, ganz hinten rechts (steingrauer Streifen) ist der neu gebaute Mitfahrerparkplatz zu erahnen.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (links) und Kubota-Präsident Mikio Taguchi durchschnitten ein Band zum künftigen Testgelände. Links war der frühere Mitfahrerparkplatz, ganz hinten rechts (steingrauer Streifen) ist der neu gebaute Mitfahrerparkplatz zu erahnen.

Foto: Lutz Fröhlich

Eine gute Idee, befand OB Wosnitza (SPD), der selbst zwei alte Kirschbäume im Garten hat: „Ich bin mir sicher, wir finden den einen oder anderen Ort, wo wir Kirschbäume pflanzen können.“

Wosnitza freute sich aber nicht nur wegen der 64 Kirschbäume über die Entwicklungen bei Kubota. Denn bei der coronabedingt nur kleinen Feier (gut ein Dutzend Vertreter von Stadt, Kubota-Führung und Presse) wurde auch deutlich, dass es auch wirtschaftlich bei Kubota gute Nachrichten gibt – ganz anders als unter anderem beim größten Arbeitgeber Zweibrückens, dem Kranbauer Tadano-Demag. So berichtete Taguchi dem Merkur, dass es bei Kubota schon lange keine Kurzarbeit mehr gebe: „Wir haben viele Aufträge, es läuft sehr gut.“ Mehr als 20 000 Maschinen würden dieses Jahr das Zweibrücker Werk verlassen – nach ganz Europa, insbesondere erwähnte der Kubota-Chef England. Wosnitza bemerkte in seiner Rede auch erfreut, dass das Pflanzen der Kirschbäume auch ein Symbol für die langristige Bindung Kubotas an Zweibrücken sei – Taguchi hatte nicht „nur“ 10 bis 15 Jahre vorausgeblickt, sondern auch erwähnt, dass diese Baumsorte bei guter Pflege 100 Jahre alt werde und eine stattliche Größe erreicht. Ein stetiges Wachstum habe auch Kubota seit der Gründung 1989 in Zweibrücken gehabt, erinnerten Taguchi und Wosnitza.

Infolge dieses Wachstums war bereits 2019 auf dem Kubota-Gelände Richtung Stadt ein Hallen-Neubau fertiggestellt worden. Weil dort früher die Teststrecke war, hat Kubota die Testfahrten seitdem hauptsächlich an den Flugplatz ausgelagert. Eine neue Teststrecke wird aber nächstes Jahr auf einer Kubota-Gelände-Erweiterung stadtauswärts gebaut. Taguchi und Wosnitza durchschnitten am Mittwoch schon symbolisch ein Band zu dem Baugelände – hinter dem in der Ferne der ersatzweise neu angelegte Mitfahrerplarkplatz mit 29 befestigten Stellflächen zu sehen war, der bereits in den nächsten Tagen geöffnet werden soll. (Der alte Mitfahrerparkplatz wird für das Testgelände benötigt.)

Für das neue Testgelände hatte der Stadtrat vor zweieinhalb Monaten den Bebauungsplan geändert. Die Gelände-Erweiterung eröffnet Kubota auch weitere Optionen, um die Produktion zu erweitern, wenn hierfür Bedarf entsteht.

Bereits seit Ende August fertig ist in der Mitte des Kubota-Geländes eine neue Kantine. Diese bietet in Nicht-Corona-Zeiten 200 Mitarbeitern auf einmal Platz – in der alten Kantine darunter waren es nur gut 40. Die mit viel schickem Holz eingerichtete neue Kantine mit zwei riesigen Glasfronten bietet zudem einen weiten Blick auch über die Landschaft, um den viele Restaurants Kubota beneiden dürften. Taguchi sagte dem Merkur, man überlege, nach der Corona-Zeit die Kantine zu bestimmten Ereignissen auch öffentlich zugänglich machen. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht.

 Blick aus der neuen Kantine.

Blick aus der neuen Kantine.

Foto: Lutz Fröhlich

Weil das einst einstöckige Gebäude statisch nicht aufstockbar war, habe man das Obergeschoss mit einer Stützkonstruktion darüber gebaut, auch unten wurde viel saniert. Der Um- und Anbau hätten fast drei Millionen Euro gekostet, so Taguchi.

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