Kritik an Treppe überzogen

Feierlich wurde vergangenes Wochenende ein Bauwerk eröffnet, dessen Sinnhaftigkeit viele Zweibrücker Bürger bezweifeln: die Schwarzbach-Treppe neben dem Rathaus der Rosenstadt. Zahlreich erreichten unsere Redaktion Kommentare zur Treppe, viele mit dem gleichen Tenor. Die Treppe brauche "kein Mensch", die Innenstadt werde dadurch "auch nicht schöner". Von Verschwendung von Steuergeld war ebenso die Rede.

Dabei scheint vielen nicht klar zu sein, dass 90 Prozent der rund 380 000 Euro Kosten der Treppe vom Land getragen werden. Zweibrücken selbst bezahlt also nur 38 000 Euro - und darf sich mit einem Bauwerk schmücken, das - zumindest in der Theorie - vielseitig genutzt werden kann. Bei der Eröffnung wurde auf einer Leinwand gegenüber der Treppe ein Film gezeigt; solche Filmabende oder Public Viewings sind also auch in Zukunft machbar. Werden sie von der Stadt durchgeführt, können solche Veranstaltungen wiederum Geld in die Stadtkasse spülen.

Für mich als Saarländer und damit Außenstehender wirkt die Kritik an der Treppe befremdlich. Sicher, die Stadt wird aufpassen müssen, dass die Treppe nicht von pöbelnden Betrunkenen besetzt wird. Auch die Aussicht von der Treppe auf die Rückseite der Hallplatzgalerie lässt zu wünschen übrig. Saarbrücken beweist aber mit seiner Freitreppe an der Berliner Promenade, dass ein solches Bauwerk das Stadtbild aufwerten kann. In Zweibrücken scheint die neue Treppe auch positiven Anklang zu finden. Während der vergangenen, sonnigen Woche genossen viele Bürger den Logenplatz am Schwarzbach.

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