Kritik an reduziertem WinterdienstFurcht vor einem "lustigen" Winter

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Zweibrücken. Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) will diesen Winter weniger Straßen räumen und streuen. Der Plan, durch den die klamme Rosenstadt Geld sparen soll, muss noch im Hauptausschuss - die nächste Sitzung ist am 23. November - abgesegnet werden (wir berichteten). Doch bereits jetzt zeichnet sich Widerstand gegen das Vorhaben von UBZ-Chef Werner Boßlet ab.Von FDP-Fraktionschefin Ingrid Kaiser etwa. In der Fraktion habe man zwar en détail noch nicht über die Pläne gesprochen. "Persönlich halte es aber für viel zu gefährlich, wenn bestimmte Strecken nicht gestreut werden. Das ist am falschen Platz gespart!" Insbesondere sorgt sich Kaiser um Schulkinder, falls es auf ungestreuten Busstrecken zu Unfällen kommt. Auch FWG-Fraktionschef Kurt Dettweiler hält es für "problematisch", dass es Einschnitte beim Streuen und Räumen von Busstrecken geben soll: "Das kann ich mir kaum vorstellen. Das würde ja heißen, dass Strecken ausfallen könnten." Dabei sei es doch der öffentliche Personen-Nahverkehr, auf den viele Leute bei Schnee angewiesen seien. Allerdings sei Dettweiler "bereit, darüber zu diskutieren". Zunächst möchte er wissen, welche Strecken genau Boßlet künftig aussparen möchte. Dabei kritisiert der FWG-Fraktionschef sogar, dass in der Vergangenheit zu viele Seitenstraßen geräumt worden seien. Ähnlich argumentiert auch Uwe Kretzschmar, der stellvertretende Fraktionschef der CDU: "Was wir beim Räumen machen, halte ich für überzogen." Das Räumverhalten in Zweibrücken bezeichnete er als "manisch". In München zum Beispiel lasse man den Schnee liegen und fahre den ganzen Winter hindurch auf Spurrillen. Die Bürger müssten einsehen, dass die Stadt sparen und dabei nach "intelligenten Lösungen suchen" müsse. Natürlich dürfe der Verkehr nicht gefährdet werden. Gertrud Schanne-Raab (Grüne Liste) sagt: "Vieles hängt davon ab, wie schneereich der Winter ist." Sie begrüßt, dass Werner Boßlet durch die neuen Vorschläge nach dem schneereichen letzten Winter "die Probleme, die sicher da waren, in den Griff kriegen will". Dass unebene Busstrecken künftig nicht geräumt werden sollen, glaubt Schanne-Raab nicht: "Da hätte ich auch ein Problem mit. Ich denke, da gäbe es im Hauptausschuss Diskussionen, wenn etwa der Wattweiler Berg nicht mehr geräumt werden soll." Sabine Wilhelm, SPD-Fraktionschefin, hält es für nötig, dass man Strecken räumt, die die einzige Verbindung zwischen zwei Orten darstellen. Bei Nicht-Hauptverkehrsstraßen müssten Umleitungen möglich sein. In jedem Fall sei aber die Verkehrssicherungspflicht der Stadt einzuhalten. "Da hätte ich ein Problem mit."

Gertrud Schanne-Raab, Grüne Liste

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