Serie Zweibrücker Krippenweg Krippe aus Vaters Eichenbett geschnitzt

Zweibrücken · In einer Serie stellt der Pfälzische Merkur einige der Krippen vor, die in der Adventszeit in Zweibrücker Schaufenstern zu sehen sind. Heute: die Krippe von Ulrike und Manfred Barth.

 Noble Lieblingskrippe. Ausgestellt von Manfred Barth bei Optica Peterschütz, Hauptstraße/Ecke Rosengartenstraße.

Noble Lieblingskrippe. Ausgestellt von Manfred Barth bei Optica Peterschütz, Hauptstraße/Ecke Rosengartenstraße.

Foto: Cordula von Waldow

Für die Krippenausstellung in der Innenstadt haben Manfred und Ulrike Barth in diesem Jahr auf ihre eigene, ganz persönliche Krippe verzichtet. Seit fünf Jahren steht sie im Barthschen Wohnzimmer aufgebaut und zwar das gesamte Jahr über. „Das ist meine Lieblingskrippe. Die gefällt mir am besten“, erzählt Manfred Barth.

Das verwundert ein bisschen und macht gleichzeitig neugierig, denn der Mörsbacher ist Hobbykrippenbauer. Und das seit 25 Jahren. Wie viele Krippen er im Laufe dieser Zeit schon gestaltet hat, vermag das Handwerkstalent nicht zu sagen.

Auf dem Zweibrücker Weihnachtsmarkt und auch von den Märkten der Region ist er bestens bekannt. „Aber dies ist mein ganz persönliches Highlight“, sagt der 69-Jährige. Was also ist für ihn das Besondere gerade an diesem Kunstwerk? So wirklich erklären lasse sich diese Vorliebe nicht. Er lacht: „Die ist mir besonders ans Herz gewachsen und gefällt auch meiner Frau Ulrike besonders gut.“ Vielleicht liegt es an dem Dach, dessen fein geformte Schindeln aus feinstem, hartem Eichenholz geschnitzt ist. Es stammt von einem alten Bett von Manfred Barths Vater. „Es ließ sich wunderbar spalten“, stellte der Handwerker bei einem Versuch am dicken Kopfende fest.

Anders als die alpenländischen Krippenbauer, gestaltet Manfred Barth seine Krippen völlig klar und unverschnörkelt in seinem eigenen Stil. Wie genau das Bauernhaus aussehen soll, erfährt er in der versunkenen Zwiesprache mit dessen Bewohnern. „Zuerst habe ich immer die Figuren. Die baue ich auf und sitze dann manchmal stundenlang davor, während ich meine Pfeife rauche“, beschreibt er seine Vorgehensweise. Wie immer, stellte er sich dabei die Frage: „Was könntest Du dieses Mal anders machen?“ Die Krippenfiguren wirken edel und das nicht allein wegen ihrer Farbenpracht. Selbst Maria und Josef sind in ein blaues Schultertuch oder ein goldfarbenes Rocktuch gehüllt, die jeweils beide mit Goldornamenten verziert sind. Sie korrespondieren so mit dem Outfit der Heiligen Drei Könige, als hätten die Weisen aus dem Orient nicht nur dem Kind, sondern auch dessen Eltern Geschenke mitgebracht. Fast versteckt im Hintergrund, nähert sich bescheiden ein Hirte mit seinem Lämmchen auf den Schultern. Ungewöhnlich ist auch der witzige Ochse, der mit seinem sichtbaren Grinsen dem eher verdutzt dreinschauenden Esel glatt die Schau stiehlt.

Vielleicht hängt die Vorliebe von Ulrike und Manfred Barth auch mit dem sehr natürlich, wie ein vor Freude krähendes Baby wirkenden Jesuskind zusammen? Die beiden nämlich freuen sich auf ihr erstes Enkelchen. Ob’s ein Christkindchen wird?

Noble Lieblingskrippe: Ausgestellt von Manfred Barth bei Optica Peterschütz, Hauptstraße/Ecke Rosengartenstraße in Zweibrücken.

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