Kreisverwaltung stoppt erneut Bauarbeiten am Flughafen

Zweibrücken/Pirmasens. Die Kreisverwaltung Südwestpfalz hat einen Baustopp für Auffüllarbeiten seitlich der Zweibrücker Flughafen-Piste verhängt. Diese Merkur-Information bestätigte am Freitag Kreissprecherin Ulla Eder

Zweibrücken/Pirmasens. Die Kreisverwaltung Südwestpfalz hat einen Baustopp für Auffüllarbeiten seitlich der Zweibrücker Flughafen-Piste verhängt. Diese Merkur-Information bestätigte am Freitag Kreissprecherin Ulla Eder. 60 000 Kubikmeter Füllmaterial (diese Menge entspricht 55 mit Wasser gefüllten großen Badeparadies-Schwimmbecken) seien "nicht ordnungsgemäß verdichtet". Dies hätten von der Kreisverwaltung angeordnete Probebohrungen ergeben. Der Landkreis als Untere Naturschutzbehörde habe deshalb bereits "im September bei einem Vor-Ort-Termin den Baustopp mündlich angeordnet, seitdem ruhen die Arbeiten". Wie geht es weiter? Eder: "Der Flughafen muss uns mitteilen, welche Methoden gewählt werden sollen, um einen ordnungsgemäßen Zustand herzustellen." Bislang habe man von der Flughafen-Geschäftsführung noch keinen Lösungsvorschlag, rechne damit aber bis Ende dieses Monats. Ein Informant hatte gegenüber unserer Zeitung von 65 000 Kubikmetern gesprochen, die wohl komplett abgetragen und neu aufgefüllt werden müssten - dies würde bis zu drei Millionen Euro Mehrkosten verursachen. Kreis-Sprecherin Eder sagte hierzu: "Es sieht so aus, dass es ohne Abtragung geht."Wie will der Flughafen das Problem der mangelnden Verdichtung beheben? Geschäftsführer Werner Boßlet antwortet: "Das müssen Sie die Kreisverwaltung fragen. Das ist zurzeit bei uns kein Thema." Nachfrage: Die Kreisverwaltung hat doch den Flughafen aufgefordert, eine Lösung zu präsentieren? Boßlet bleibt dabei: "Das ist bei der Kreisverwaltung ein Thema. Der Flughafen sieht keinen Anlass, sich dazu zu äußern." Der Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzende, Staatssekretär Alexander Schweitzer, war gestern Nachmittag für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar. Bereits im Frühjahr 2007 hatte die Kreisverwaltung für über zwei Jahre die Auffüllarbeiten stoppen lassen - die Flughafen-Geschäftsführung habe damals versäumt, die naturschutzrechtliche Genehmigung für die Arbeiten einzuholen. Solange die Aufschüttungen nicht fertig sind, ist die Landebahn-Länge, mit der Piloten rechnen dürfen, offiziell verkürzt.

"Zurzeit ist das bei uns kein Thema."

Werner Boßlet, Flughafen-Chef

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