Gegenwind für Nunold Kreisverband der Linken entzieht Nunold das Vertrauen

Zweibrücken · Schwerer Gegenwind für den Zweibrücker Linken-Politiker Matthias Nunold. Nun stellt sich auch der Kreisverband seiner Partei gegen das Zweibrücker Ratsmitglied. Das teilte der Kreisverband gestern Abend mit.

 Matthias  Nunold.

Matthias  Nunold.

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 Gerhard Burkei

Gerhard Burkei

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Mit einem Schreiben vom 13. September habe man sich an den Noch-Fraktionsvorsitzenden gewandt. Hintergrund: in der parteiöffentlichen Kreisvorstandssitzung vom 11. September hatte sich der Kreisvorstand einstimmig dafür ausgesprochen, Nunold das Vertrauen zu entziehen. „Konkret geht es darum, dass wir Matthias aufgefordert haben, das Amt als Fraktionsvorsitzender niederzulegen und an Gerhard Burkei zu übergeben“, so Kreisvorsitzender Thorsten Spelten. Man habe Nunold aber vorher Gelegenheit gegeben, sich zu verschiedenen Vorwürfen zu äußern. „Diese Frist hat er erwartungsgemäß erneut verstreichen lassen, indem er uns mitteilte, er brauche aus privaten Gründen bis November Zeit, sich zu äußern. Wir machen Kommunalpolitik, die sich täglich neu ausrichtet. So lange können wir nicht warten, wir brauchen eine arbeitende Fraktion. Dies sind wir den Bürgern und insbesondere unseren Wählern schuldig. Matthias hat somit eine weitere und letzte Chance vertan, sich mit uns konstruktiv zusammenzusetzen“ so Spelten. Nunold verweigere seit längerer Zeit aktiv die Zusammenarbeit mit Kreisvorstand und Kreisverband, bringe sich nicht mehr in die Partei- und Mitgliederarbeit ein, mache Zusagen, die er nicht halte und nehme auch an keinen Veranstaltungen des Kreisverbands mehr teil, berichtet Spelten. Beim Parteitag im August habe Nunold, so Spelten, völlig ungehalten die Sitzung verlassen, nachdem er erfuhr, dass er von der Mitgliederversammlung nicht die erforderliche Mehrheit für Listenplatz 1 bei den 2019 anstehenden Kommunalwahlen erhalten habe (wir berichteten). „So etwas ist natürlich untragbar. Er ist mitten in der Sitzung aufgestanden und hat die Veranstaltung verlassen. So etwas ist undemokratisch und inakzeptabel. Wir haben uns gefühlt wie im Kindergarten, insbesondere unsere Mitglieder. Auf Platz 2 wollte er nicht mehr kandidieren. Aktuell gestaltet sich auch die fraktionsinterne Zusammenarbeit mit Gerhard Burkei mehr als schwierig. Eine normale Kommunikation ist nicht möglich, Matthias ist nicht mehr für uns zugänglich“ merkt Spelten an. „Als Fraktionsvorsitzender und somit Leiter der Fraktion muss er uns nach außen hin repräsentieren, und zwar positiv. Das ist mit ihm nicht mehr möglich. Nach übereinstimmender Auffassung des gesamten Kreisvorstands wird er dieser Aufgabe keineswegs mehr gerecht.“ 

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