Krankenhauskapelle ab April dicht

Zweibrücken · Auch nach dem weitgehenden Aus' des Klinikbetriebs sorgt das Evangelische Krankenhaus für Gesprächsstoff. Ende März soll feststehen, ob der Träger LVIM Fördermittel ans Land zurückzahlen muss. Spätestens dann wird auch die Klinikkapelle dichtgemacht. Andere Fragen bezüglich des Krankenhauses sind derweil noch offen.

 Rund um das inzwischen weitgehend geschlossene Evangelische Krankenhaus sind noch einige Fragen offen. Eine der wohl Drängendsten ist diejenige, ob der Träger der Klinik, der Landesverein für Innere Mission (LVIM), pauschale Fördermittel an das Land zurückzahlen muss. Foto: pmz/mw

Rund um das inzwischen weitgehend geschlossene Evangelische Krankenhaus sind noch einige Fragen offen. Eine der wohl Drängendsten ist diejenige, ob der Träger der Klinik, der Landesverein für Innere Mission (LVIM), pauschale Fördermittel an das Land zurückzahlen muss. Foto: pmz/mw

Foto: pmz/mw

Spätestens Ende März soll klar sein, ob der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) pauschale Fördermittel für sein letztes Jahr geschlossenes Evangelisches Krankenhaus Zweibrücken zurückzahlen muss. Das hat das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium auf Merkur-Anfrage mitgeteilt. "Über den finanziellen Umfang können noch keine Aussagen getroffen werden", schreibt Sprecherin Sandra Keßler, gefragt nach der Höhe möglicher Rückzahlungen . Aktuell liefen noch Gespräche mit dem LVIM, wie dieser bestätigt. 2014 und 2015 hatte der Klinikträger insgesamt eine Million Euro an Landeszuschüssen für den Kauf von Einrichtungsgegenständen seiner Klinik erhalten. "Einzelne medizinische Geräte und Instrumente sowie Ausstattungsgegenstände" wurden laut einer LVIM-Vorstandssprecherin in das verbleibende Bad Dürkheimer Krankenhaus des Landesvereins transportiert. Wie schon im Oktober heißt es weiterhin: "Zurzeit bereiten wir die Veräußerung der Ausstattung, die nicht im Rahmen des Teilbetriebsübergangs an die Nardini Klinikum GmbH übergeben wurde und nicht in den anderen Einrichtungen des LVIM zum Einsatz kommt, sorgfältig vor".

SPD-Stadtrat Walter Rimbrecht hatte im Mai argumentiert, die Klinik sei sogar fast nur mit Steuermitteln gebaut worden. Die damals aus Mainz zugeschossenen 25 Millionen Euro seien durch die Schließung zweckentfremdet.

Derweil erklärt der Landesverein auf Anfrage, dass er weiter Gespräche mit potentiellen Mietern führt. "Unter den Interessenten sind Anbieter aus dem Seniorenbereich und auf Projektentwicklung spezialisierte Unternehmen", so die Vorstandssprecherin. Wann der Runde Tisch zur Nachnutzung des Gebäudes hingegen wieder tage, das sei noch unklar. Das erste Treffen hatte vor knapp zwei Monaten stattgefunden. Damals hatte die Stadt betont, dass es keine Insellösung geben dürfe. Der LVIM hatte darauf hingewiesen, dass das auf drei bis vier Jahre angelegte Pachtverhältnis mit dem Nardini-Klinikum zu berücksichtigen sei.

Klar ist derweil: Die Kapelle des Krankenhauses hält der LVIM nur noch bis Ende März für Gottesdienste offen. Seit November 2015 findet dort vorwiegend freitags um 19 Uhr die Reihe "Kultur in der Krankenhauskapelle" statt. Beispielsweise hatte Wolfgang Ohler dort eine szenische Lesung aus seinem Werk "Die Träumer von Struthof" veranstaltet (wir berichteten).

In den nächsten Wochen werde der LVIM im Gebäude auch die länger angekündigte Schließ- und Klingelanlage installieren. Diese ermögliche zudem, dass nicht mehr jeder Beliebige das Gebäude betreten kann. Aktuell werde das Krankenhaus "rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst überwacht. Dieser hat auch die Pfortenbesetzung übernommen."

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