Erste Etappe war Wolgograd, wo Prof. Manfred Bardmann vom Zweibrücker Fachbereich Betriebswirtschaft an der dortigen Staatlichen Universität für Architektur und Bauwesen (WolgGASU) vor Bachelor- und Master-Studierenden eine Vorlesung zum Thema "Unternehmen als produktive und soziale Systeme" hielt. Anschließend war Prof. Bardmann in Sankt Petersburg an der renommierten Staatlichen Polytechnischen Universität Peter der Große (SPbPU) zu Gast. Sowohl im Bereich der technischen als auch der ökonomischen Lehre und Forschung gehört diese Universität zu den führenden Universitäten Russlands und der Welt. Am Institut für Industrieökonomik und Management (IEI) hielt Prof. Bardmann vor Fachkollegen einen Vortrag über seine wirtschaftswissenschaftliche Forschungsarbeit zum Thema "Anwendungsmöglichkeiten der Neuen Systemtheorie auf die betriebswissenschaftliche Unternehmenstheorie". Bevor er in seinen Vorträgen auf wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Inhalte einging, stellte er die Hochschule Kaiserslautern mit ihren drei Studienorten sowie den Fachbereich Betriebswirtschaft vor.

Im Anschluss an die Vorträge traf sich Prof. Bardmann zu ausführlichen Kooperationsgesprächen mit Kollegen der russischen Partnerhochschulen. Die Verhandlungsergebnisse wurden in einem "Agreement on Cooperation" beziehungsweise einem "Memorandum of Understanding" festgehalten. Diese Rahmenverträge sind mittlerweile von der Leitung der Hochschule Kaiserslautern unterzeichnet und können nunmehr den Partnerhochschulen in Russland zur Unterschrift vorgelegt werden.

Über die Kooperationsvereinbarungen hinausgehend, hat Prof. Bardmann für sein eigenes Forschungs- und Lehrgebiet bereits mit den Kollegen wirtschaftswissenschaftlicher Lehrstühle der WolgGASU und des Instituts für Industrieökonomik und Management der SPbPU Möglichkeiten einer Konkretisierung der Rahmenverträge besprochen. Dies betrifft folgende Punkte: Die gemeinsame Überarbeitung einzelner Kapitel des Lehrbuchs "Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre", gemeinsame Forschungs- und Veröffentlichungsmöglichkeiten, Prüfung der Curricula der russischen und deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge der Partnerhochschulen, um durch inhaltliche Angleichung einzelner Module eine Basis zu schaffen, auf der ein gemeinsamer Studiengang aufgesetzt werden kann, Möglichkeiten deutscher Studierender, ein Promotionsstudium an den russischen Partnerhochschulen zu absolvieren, Einrichtung von Gastprofessuren, die intensive Zusammenarbeit im Hinblick auf den Einsatz von Unternehmensplanspielen mit dem Ziel, diese Veranstaltungsform in die russischen Curricula der Betriebswirtschaftslehre zu integrieren.

Speziell im Hinblick auf letzteren Punkt sind die russischen Partnerhochschulen sehr daran interessiert, auf die entsprechenden Erfahrungen und die Expertise von Prof. Bardmann zurückzugreifen. So bekräftigten denn auch beide Seiten, bereits im nächsten Jahr Unternehmensplanspiele in St. Petersburg und Wolgograd unter Bardmanns Leitung anzubieten, an denen sowohl russische als auch deutsche Studierende teilnehmen können. "An unserer Hochschule sind viele Studierende immatrikuliert, die Russisch sprechen und die sich gewiss von diesem Angebot angesprochen fühlen und es auch nutzen werden", ist sich Prof. Bardmann sicher. Nicht nur in fachlicher Hinsicht war der Aufenthalt ein Erfolg; besonders beeindruckt zeigt er sich von der großzügigen Gastfreundschaft.