Renommierter Organist an der Rieger-Orgel Meister der Klangsinnlichkeit

Zweibrücken · Der international gefragte Orgelvirtuose Christian Brembeck gab ein Konzert an der Rieger-Orgel in der Heilig-Kreuz-Kirche.

 Christian Brembeck an der Rieger-Orgel, die über 44 Register auf drei Manualen verfügt.

Christian Brembeck an der Rieger-Orgel, die über 44 Register auf drei Manualen verfügt.

Foto: Margarete Lehmann

Gut 50 Musikfreunde kamen in die Kirche Heilig Kreuz zur Veranstaltung „Kleinod der Kirchen- & Orgelbaukunst“. Erst fand eine Besichtigung der Kirche statt, dann folgte das Konzert mit dem Berliner Organisten Christan Brembeck. Die große Rieger-Orgel wurde 1995 eingeweiht, feiert demnächst also ihr 25-jähriges Daseinsjubiläum.

Brembeck legte großartig los mit Johann Sebastian Bachs Toccata, Adagio und Fuge in C-Dur, Bachwerkeverzeichnis 564 über 15 ausgefüllte Minuten. Mit einer hinreißenden Pedalpassage beginnt‘s, greifbare Klangsinnlichkeit im Adagio, schnelle zierliche Fuge. Die Orgel verfügt über 44 Register auf drei Manualen.

Franz Liszt wählt Besinnlichkeit im Adagio nach einer Violinsonate von Johann Sebastian Bach. Charles-Marie Widor, Lehrer von Albert Schweitzer, mit einem Allegro voller Fülle und tiefgreifenden Klangbildern und einem Intermezzo leichthin in seiner Symphonie pour Orgue No. 6. Weiter mit Jehan Alain, der mit nur 29 Jahren 1940 im Krieg fiel, mit einer ernsten, ja dramatischen Fantasie bis hin zu einem helleren Verklingen. Das Konzert endet mit César Franck: Final op. 21. Das muss ein Virtuose im Repertoire haben! Ein weithin bekannter musikalischer Leckerbissen. Die Zugabe ganz leicht und grazil, aber nur anfangs, im Fortschreiten quicklebendig, allegro furioso beinahe.

Christian Brembeck, geboren 1960, beherrscht die gesamte Palette alter Tasteninstrumente. Inzwischen ist er ein gefragter und gefeierter Solist und Kammermusiker in den bedeutenden Konzertsälen und Kirchen Europas, in Israel, Ostasien und Südamerika, sowie bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals. Seit vielen Jahren ist er für die Münchner Philharmoniker tätig, auch noch unter Maestro Celibidache. Als künstlerischer Leiter und Organist begleitet er seit über zehn Jahren „Reisen in oft noch unbekannte Orgellandschaften“. Es war sehr schön und eindrucksvoll, ihn in Zweibrücken zu hören. „Zu spannenden Entdeckungen führen der dramatische Aufbau seiner Programme und ihre differenzierte künstlerische Ausführung“, heißt es. Es stimmte.

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