Stadtkapelle Zweibrücken Endlich den Traum vom Musizieren erfüllen

Zweibrücken · Gleich 15 Neueinsteiger sowie sieben Musiker der Stadtkapelle, die sich eine neue Instrumenten-Familie erschließen wollen, nahmen am Samstag die Gelegenheit der Schnupperstunde für eine neue Bläserklasse im Kompetenzzentrum Brass in Zweibrücken wahr. Wer sie verpasst hat, ist auch am kommenden Samstag herzlich willkommen.

 22 an der neuen Bläserklasse Interessierte ließen sich von Björn Weinmann, Leiter der Stadtkapelle Zweibrücken (Mitte), und Volker Lehner, Vorsitzender der Stadtkapelle (stehend in rot), in die Welt der Blasinstrumente einführen.

22 an der neuen Bläserklasse Interessierte ließen sich von Björn Weinmann, Leiter der Stadtkapelle Zweibrücken (Mitte), und Volker Lehner, Vorsitzender der Stadtkapelle (stehend in rot), in die Welt der Blasinstrumente einführen.

Foto: Cordula von Waldow

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Diese rhetorische Frage hatten sich gleich 22 Frauen und Männer gestellt und das Angebot des Kompetenzzentrums Brass Zweibrücken angenommen, einmal die verschiedenen Blasinstrumente der Stadtkapelle kennenzulernen und die unterschiedlichen Anblastechniken über die so ganz verschiedenen Mundstücke auszuprobieren.

Ziel ist es, nach dem Erfolg der ersten Bläserklasse, die bereits bei zahlreichen Konzerten überzeugen konnte, eine weitere Nachwuchsklasse einzurichten und nicht zuletzt über diesen Weg auch beständig Nachwuchs für die Stadtkapelle auszubilden. Zur Förderung von Bläsernachwuchs quer durch alle Altersstufen hat die Firma Jupiter dem Zweibrücker Kompetenzzentrum gleich einen ganz Satz an Mundstück-Kästen für Neueinsteiger zur Verfügung gestellt.

Unterstützt von Bläsern der Stadtkapelle und der ersten Bläserklasse, wurden die Instrumente vorgestellt. Besonders die 15 komplett Neuen – sieben Frauen und acht Männer, davon zwei Jungs und dann weiter bis zum Rentenalter – hörten staunend, was Kapellmeister und Musikpädagoge Björn Weinmann über die einzelnen Instrumente, ihre Geschichte und ihre Bedeutung im Orchester erzählte.

„Mir war völlig neu, dass ein Saxophon kein Blechblasinstrument ist“, staunten gleich mehrere Teilnehmer, die sich besonders für dieses Holzblasinstrument mit dem weichen Klang interessierten.

Björn Weinmann weiß um dessen Beliebtheit und erklärte: „Ziel ist es ja, eine vielfältige Orchesterbesetzung zu erreichen.“ Wollten jetzt in einer zehnköpfigen Gruppe wie seiner Nachwuchsklasse an der Mannlich-Realschule-Plus vier Schüler Saxophon spielen, führe er sie „notfalls mit sanfter Gewalt“ auch zu anderen Instrumenten, die ihnen liegen und dann doch Spaß machen. Er ist überzeugt: „Mehr Spaß, als wenn ich vier Leuten ständig sagen muss: Du darfst jetzt nicht spielen oder nur ganz leise, um das Klanggleichgewicht nicht zu stören.“

Geschickt nutzte er die Generalprobe der ersten Bläserklasse für den Konzertauftritt beim Straßentheaterfestival am Sonntag, um etwa die Bedeutung der tiefen Bass-Instrumente zu demonstrieren: Erst Tuba und Bass-Posaune verleihen einem Orchester den notwendigen klanglichen Unterbau. Wenngleich sie nicht ganz so viele Solopartien erhalten, wie die Meldodie-Instrumente, gilt: Ohne geht es nicht.

Simone Blatt, Chorsängerin bei Gospel & Praise und Chor 2000, träumt ihr ganzes Leben schon davon, Saxophon zu spielen. Trotz ihrer vielfältigen Verpflichtungen will die 44-jährige Zweibrückerin den Schritt jetzt wagen. Neben dem Mundstück für Saxophon/Klarinette kam sie auch mit dem für Querflöte erstaunlich gut zurecht.

Die Holzblasinstrumente fanden gleich viele Freunde, so auch Steffi Marburger (57) oder Gabi Schmidt (60). Die Zweibrücker Bürokauffrau hegte den Traum vom Saxophon seit dem Gänsehaut-Solo in „Baker Street“ von Gerry Rafferty aus dem Jahr 1978.

Daniel Krause (42), Sänger in der Punk-Band „Project 13/14“ war von seiner „Bonus-Schwester“ (liebevoll-wertschätzende Bezeichnung für Stiefschwester) Christiane Becker aus der ersten Bläserklasse animiert worden. Der 24-jährige Christian Kau spielt bereits Trompete und gehört zu den insgesamt sieben Blasmusikern der Stadtkapelle, die sich jetzt an ein neues Instrument aus einer anderen Bläserfamilie wagen wollen.

Die moderne Lern-Literatur für Blasorchester lässt bereits mit geringen Tonumfängen interessante Stücke entstehen und inszeniert die einzelnen Instrument-Stimmen wechselweise in tonangebenden Soli. Das machten die Vorführstücke der Bläserklasse klanglich nachvollziehbar. Eine Woche lang haben die „Neuen“ jetzt Gelegenheit, um sich in aller Ruhe mit ihren Kästen und den diversen Mundstücken und Anblastechniken zu befassen, Favoriten und gleich auch angenehme Alternativen zu erkunden.

 Mit solchen Sets können die Musiker der künftigen Bläserklasse ausprobieren, welche Mundstücke mit was für einer Anblastechnik ihnen liegen.

Mit solchen Sets können die Musiker der künftigen Bläserklasse ausprobieren, welche Mundstücke mit was für einer Anblastechnik ihnen liegen.

Foto: Cordula von Waldow

Wer den Termin am vergangenen Samstag verpasst hat oder sich erst jetzt ein Herz fasst, ist auch am kommenden Samstag, 14. Mai, im Kompetenzzentrum Brass in der Turnhalle der ehemaligen Hauptschule Nord in der Hofenfelsstraße herzlich willkommen zum Schnupper-Treff.

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