Kolumne: Unsere Woche Die Hoffnung auf den neuen Macher

Die Zweibrücker sind anspruchsvoll, was ihre Oberbürgermeister betrifft. Gefragt ist immer ein „Macher“, der nicht nur gut verwaltet, sondern auch kreativ gestaltet und die einstige Herzogsstadt weltmännisch repräsentiert.

Kommentar zur Oberbürgermeister-Wahl in Zweibrücken
Foto: SZ/Robby Lorenz

Hans Otto Streuber vereinte alle drei Kriterien, stieg aber gen Mainz auf, bevor es die erste OB-Direktwahl gab. Diese gewann dann Jürgen Lambert, der sich zuvor schon als untadeliger Verwalter bewiesen hatte. Zwar bewies er auch Gestalter-Fähigkeiten, doch die Zweibrücker träumten von noch viel mehr – und wählten nach Lamberts Pensionierung den Visionär Helmut Reichling, dem sie aufgrund seines Wirtschafts-Hintergrunds auch Macher-Qualitäten zutrauten. Weil diese (nicht allein selbstverschuldet) deutlich hinter den Visionen zurückblieben, verlor Reichling die nächste Wahl krachend gegen Kurt Pirmann, der sich zuvor als Verbandsbürgermeister den Ruf eines bodenständigen, aber geschickten Machers erarbeitet hatte. Doch bei allem Respekt für große Erfolge wie die Sanierung der Fußgängerzone stand Pirmann öfter als verdient im Kreuzfeuer – denn die Zweibrücker mögen zwar Macher, viele senken aber auch schnell den Daumen, wenn ihnen mal persönlich ein Detail nicht passt – und beklagen zugleich, es müsse endlich mal mehr gemacht werden. Und das am besten von einem bürgerfreundlichen, aber zugleich weltmännischen OB. Diese Sehnsüchte haben nun Marold Wosnitza zum klaren OB-Wahlsieger gemacht. Damit er die Erwartungen nicht enttäuscht, muss Wosnitza viel leisten. Dazu gehört aber auch, dass über den neuen Macher nicht wieder gleich der Daumen komplett gesenkt wird, wenn er mal etwas macht, was einem persönlich nicht gefällt.

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