Zweibrücker Bauausschuss Erste Vorschläge für Anpassung an Klimawandel vorgestellt

Zweibrücken · Das Klima ändert sich. Auch in Zweibrücken. Das verdeutlichte Christian Kotremba vom rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen im Bauausschuss des Stadtrats anhand von Daten. Jetzt gelte es, den Kommunen Leitlinien an die Hand zu geben, wie sie mit dem Wandel umgehen können.

 Auch eine Begrünung des Herzogplatzes gehört zu den Vorschlägen des Klimawandelanpassungs-Coaches.

Auch eine Begrünung des Herzogplatzes gehört zu den Vorschlägen des Klimawandelanpassungs-Coaches.

Foto: Lutz Fröhlich

Zweibrücken sei eine von 14 Kommunen im Land, bei denen der Klimawandel-Anpassungscoach Vorschläge erarbeitet, sagte der Beigeordnete Henno Pirmann (SPD) zu Beginn der Sitzung.

„Das ist ein zukunftsweisendes Projekt“, begrüßte der CDU-Sprecher im Bauausschuss, Rolf Franzen, die Vorstellung. Zudem sei es für die Stadt „kostenlos, aber nicht umsonst“. Ulrich Schüler (FDP) zeigte sich überrascht, dass in der kurzen Zeit schon so viel herausgekommen ist. „Wichtig ist, dass wir an dem Konzept weiterarbeiten.“ Im September hatte Kotremba Mitarbeiter der Verwaltung sowie Mitglieder des Nabu und der Fridays for Future-Gruppe zu einem Workshop eingeladen, um Ideen zu sammeln (wir berichteten).

„Schön, dass wir jetzt auch informiert werden“, sagte der fraktionslose Dirk Schneider in einem sarkastischen Ton. Er hätte sich eine frühere Information und damit „mehr Transparenz“ gewünscht. Vorschläge wie Dachbegrünung oder Begrünung von Fassaden gebe es bereits. „Es nützt nichts, eine Schauveranstaltung zu machen und dann passiert doch nichts.“

Auch Norbert Pohlmann (Grüne) bemängelte, dass der Bauausschuss nicht früher eingebunden worden war. „Aber wir sollten das nicht schlecht reden.“ Wichtig sei, dass die Vorschläge umgesetzt würden. Mit einer mobilen Begrünung des Herzogplatzes, der Begrünung der Parkhäuser und von Industrie und Gewerbeflächen, nannte Kotremba einige Vorschläge.

Bei seinen Leitlinien schlug der Klimawandel-Anpassungscoach beispielsweise auch vor, dass die Kaltluftströme in die Stadt erhalten bleiben. Da hakte Kurt Dettweiler (FWG) ein: „Wie wirkt sich das auf das geplante Baugebiet Kirchberg aus?“ Es könne nicht sein, dass man Erkenntnisse von Fachleuten habe und die dann bei der Verabschiedung des Bebauungsplans ignoriere. Auch Schneider schlug in die gleiche Kerbe.

„Der Bebauungsplan ist jetzt nicht das Thema“, sagte Pirmann. Schon zuvor hatte sich der Beigeordnete gegen die Vorwürfe Schneiders gegen die Bauverwaltung zur Wehr gesetzt. „Wir stehen jetzt erst am Anfang. Der Bauausschuss wird weiter eingebunden und über die Leitlinien mitreden.“ Darauf hatte der SPD-Sprecher im Bauausschuss, Thorsten Gries, Wert gelegt. „Bevor die Leitlinien verabschiedet werden, müssen wir darüber beraten.“ Gries begrüßte das Projekt, weil damit die Bürger sensibilisiert werden können.

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