Zweibrücken: Kommunalpolitiker stoppen Bebauungsplan Kein Möbelhaus auf der Truppacher Höhe nahe Fashion Outlet

Homburg/Zweibrücken · Die Politik hat das Bebauungsplanverfahren aufgehoben. Nur die Landgemeinden wollten an dem Kleinpoppen-Projekt festhalten.

 Die Politik hat den Plänen für ein Möbelhaus auf der Truppacher Höhe praktisch die Basis entzogen – denn ohne Bebauungsplan ist ein Bau dort ausgeschlossen. Im Gespräch als möglicher betreiber war nach Merkur-Informationen die Kette XXXLutz gewesen (Bild bei Nürnberg).

Die Politik hat den Plänen für ein Möbelhaus auf der Truppacher Höhe praktisch die Basis entzogen – denn ohne Bebauungsplan ist ein Bau dort ausgeschlossen. Im Gespräch als möglicher betreiber war nach Merkur-Informationen die Kette XXXLutz gewesen (Bild bei Nürnberg).

Foto: dpa/dpaweb/Marcus Führer

Die Pläne für ein riesiges Möbelhaus zwischen Zweibrücken und Contwig an der A 8 gegenüber dem Fashion Outlet sind geplatzt: Die Versammlung des interkommunalen Zweckverbands Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken (ZEF) hat jetzt den Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss aufgehoben. Sehr zum Leidwesen der Ortsgemeinden Contwig, Althornbach und Mauschbach sowie von Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD). Sie wollten das Vorhaben weiter unterstützen. Die Vertreter der Stadt Zweibrücken sowie die ZEF-Vorsteherin, Landrätin Susanne Ganster (CDU), und ihr Stellvertreter, Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD), stimmten der Aufhebung zu.

„Wir fühlen uns als Verlierer“, fasste Contwigs Bürgermeister Karlheinz Bärmann (CDU) die Auffassung der Landgemeinden zusammen. „Wir wollten auf der Truppacher Höhe was bewegen. Jetzt wurde die Truppacher Höhe für Möbel Martin geopfert“, das in Zweibrücken deutlich erweitern möchte. Er sei tief enttäuscht, sagte Bärmann. „Ich verstehe ihre Frustration“, antwortete Wosnitza. Aber das Projekt auf der Truppacher Höhe sei nicht für Möbel Martin geopfert worden: Ein Haus in dieser Größe (bis zu 45 000 Quadratmeter Verkaufsfläche strebte Investor André Kleinpoppen an) habe keine Chance auf eine Genehmigung. Die Landrätin merkte an, dass es eine „klare Aussage“ aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium gebe, dass es keine Unterstützung gebe.

Aber Ganster sagte auch: „Wir wollen das Gelände weiter entwickeln.“ Mit Anfragen beschäftige sich die Wirtschaftsförderung ständig. „Doch wie bei Tesla haben der Oberbürgermeister und ich vereinbart, dass wir das vertraulich behandeln und erst etwas bekannt geben, wenn es spruchreif ist.“

Stadtrat Dirk Schneider (fraktionslos) war „nicht traurig“ über das Aus für das Möbelhaus. „Doch wenn man auf einem Schiff ist, weiß man doch gerne, fragte Schneider, wie es auf der Truppacher Höhe weitergehen soll, in ein Bild. Auf die Äußerungen von Bärmann und Gundacker, der bedauerte, dass das der Beschluss auch ein Zielabweichungsverfahren stoppe (das dort großflächigen Einzelhandel ermöglichen würde und beklagte, dass keine Alternative aufgezeigt werde) antwortete Ganster mit einem Bild aus der Seefahrt: „Wenn die Kapitänin von der Hafenbehörde Informationen bekommt, dass sie den großen Hafen nicht ansteuern darf, dann ist es die Aufgabe der Kapitänin, dass der Mannschaft zu sagen.“ Der ZEF werde jetzt einen anderen Kurs einschlagen, kündigte Ganster an.

„Das freut mich, wenn wir einen anderen Hafen ansteuern. Allerdings sollte es ein naturverträglicher Hafen und kein Atomhafen sein“, sagte Schneider. In dem Zusammenhang erinnerte er an seine Idee, dort eine große Photovoltaikanlage zu errichten und Obstbäume anzupflanzen.

Auch Christoph Gensch (CDU) wünscht sich, dass das auf dem Gelände etwas passiert. „Ich bin der Auffassung, dass sich mit dem Investor Kleinpoppen nichts Zukunftsfähiges entwickeln kann.“ Er hofft, dass der ZEF-Vorstand den nächsten Schritt aufzeigt. Schneider bezeichnete die Truppacher Höhe als „Außenmetastase“, denn sie liege außerhalb des früheren Militärgeländes. Die Verbandsvorsteherin verwahrte sich gegen den Begriff Metastase. „Das ist ein völlig falsches Signal nach außen.“ Die strukturschwache Region sei darauf angewiesen, dass sich Unternehmen hier ansiedeln.

Im nichtöffentlichen Teil stellte die Versammlung fest, dass der städtebauliche Vertrag mit Kleinpoppen nicht vollzogen werden kann, näher öffentlich erläutert wurde dies nicht.

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