Klares Nein zu gefährlichen Stäuben

Mörsbach · Der Mörsbacher Ortsbeirat hat gestern Abend unisono dafür votiert, einen Antrag auf Verarbeitung gefährlicher Stäube abzulehnen. Am Dienstag zeigt sich, ob der Zweibrücker Bauausschuss sich dem anschließt.

 Die vor allem in Mörsbach kritisch beäugte Konditionierungsanlage der Firma Terrag steht direkt hinter dem Eingang der Deponie Rechenbachtal bei Mörsbach.

Die vor allem in Mörsbach kritisch beäugte Konditionierungsanlage der Firma Terrag steht direkt hinter dem Eingang der Deponie Rechenbachtal bei Mörsbach.

Foto: Lutz Fröhlich

Unzuverlässig, intransparent, unprofessionell - so denkt Mörsbach über die Firma Terrag. Der Betreiber der Staubkonditionierungsanlage auf der hiesigen Deponie hat unter anderem nach mehreren Störfällen jeglichen Kredit beim Ortsbeirat verspielt. Dieser stimmte daher gestern Abend einstimmig für ein Ablehnungs-Papier, das auf drei Seiten Argumente gegen den Terrag-Antrag liefert, künftig auch "gefährliche" Stäube verarbeiten zu dürfen. Also solche mit höherem Schadstoffgehalt als die bisher verarbeiteten.

In acht Minuten war die Sitzung vorbei. Kurt Blinn (SPD ) machte deutlich: "An Terrag stört mich, dass sie so unzuverlässig ist. Sonst würde ich mich vielleicht der Stimme enthalten. Da muss viel mehr Transparenz rein!" Das verabschiedete Papier, so die Hoffnung von Ortsvorsteherin Susanne Murer (Grüne), soll die Grundlage für den Stadt-Bauausschuss am Dienstag sein, der dann auch darüber entscheidet, ob die Stadt den Terrag-Plan unterstützt oder ablehnt. Mehrere Ortsbeiräte zeigten sich überrascht, warum in den Sommerferien überhaupt sogar mehrere Sondersitzungen - zwei im Ortsbeirat und die des Bauausschusses - einberufen werden müssen, damit über den Terrag-Plan schnell befunden werden kann.

Die Bürgerinitiative Mörsbach , so machte deren Vize-Vorsitzende und stellvertretende Ortsvorsteherin Julia Igel (Grüne) deutlich, redet kommenden Montag mit den Fraktionen im Zweibrücker Stadtrat. Überzeugungsarbeit steht an, auch wenn das Stadtvotum eine Genehmigung des Terrag-Antrags durch die SGD Süd nicht verhindern könnte. Ein starkes Signal wäre es aber.

Das findet auch Linken-Fraktionschef Mathias Nunold, der gestern einer der Zuhörer war: "Wir werden uns höchstwahrscheinlich dem Votum des Ortsbeirats anschließen." Er müsse sich aber noch mit seinen Kollegen besprechen. Grünen-Stadtrat Achim Ruf, auch Mörsbacher Ortsbeirat, geht davon aus, dass seine Fraktion geschlossen gegen den Terrag-Antrag stimmt. SPD-Stadtrat Stéphane Moulin sagte, die Meinungsbildung werde wohl erst am Montag abgeschlossen. Er persönlich plädierte dafür, die im Ortsbeirat kurz skizzierten Contra-Argumente "ernst zu nehmen. Sie wiegen schwer."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort