Neubau an der Gabelsbergerstraße Neuer Kindergarten wird doch nicht auf teuren Stelzen stehen

Zweibrücken · Bau- und Jugendamt stellen überraschend veränderte Pläne für die Kita an der Gabelsbergerstraße vor. Bis Ende 2020 soll die Einrichtung fertig sein.

 Die neue städtische Kindertagesstätte wird zwischen der Festhalle (rechts) und dem Landgestüt entlang der Gabelsbergerstraße gebaut.

Die neue städtische Kindertagesstätte wird zwischen der Festhalle (rechts) und dem Landgestüt entlang der Gabelsbergerstraße gebaut.

Foto: Mirko Reuther

(sf) „Das Projekt hat höchste Priorität“, betont Bürgermeister und Jugenddezernent Christian Gauf (CDU) bei der Vorstellung der geänderten Pläne für den neuen Kindergarten an der Gabelsbergerstraße. Zum einen brauche die Stadt mehr Kita-Plätze. Zum anderen laufe das K 3.0-Förderprogramm des Bundes Ende 2020 aus. Deshalb müsse der Neubau auf dem früheren VTZ-Sportplatz bis dahin fertig sein.

„Das ist ein ambitioniertes Vorhaben“, merkt Baudezernent Henno Pirmann (SPD) an. Dabei sei die Leistungsfähigkeit des Bauamtes gefordert. Gefordert war in den vergangenen Wochen und Monaten bereits die Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Bauamt. „Die hat auch funktioniert“, sind sich die Amtsleiter Jörg Klein und Christian Michels einig. Bei dem Pressegespräch am Donnerstag erwähnt Klein mit Hinweis auf eine Warteliste, dass derzeit Kita-Plätze fehlen. Aus dem vor zwei Jahren angedachten zweigruppigen Kindergarten ist inzwischen ein viergruppiger geworden. „Bis 100 Kinder können in dem Neubau aufgenommen werden“, erklärt Klein. Aber das hänge von den Gruppen ab. „Da planen wir sehr flexibel.“ Es könnten Krippenplätze sein, altersgemischte Gruppen für Kleinkinder und ältere Kinder oder nur für Drei- bis Sechsjährige. Davon hänge dann auch ab, wie viel Personal benötigt werde, Klein schätzt allein elf oder zwölf Erzieherinnen.

Nach Angaben von Jörg Müller vom Bauamt wird das Gebäude mit vier Gruppenräumen mit Funktionsräumen sowie einem Bewegungsraum eine nutzbare Grundfläche von 1000 Quadratmetern haben. Mit einer eigenen Küche werde gewährleistet, dass in dem Kindergarten „selbst frisch gekocht werden kann“, betont Klein. Der Außenbereich ist 1400 Quadratmeter groß. Das Gelände des Kindergartens umfasst 4800 Quadratmeter. Für das Gestüt verbleiben auf dem ehemaligen Sportplatz 8700 Quadratmeter. Erschlossen wird der Kindergarten über die Gabelsbergerstraße.

Ursprünglich war geplant, die Kita auf Stelzen zu stellen. Nach alter Kartierung lag das Baugründstück im Hochwasserbereich. Nach einer neuen Berechnung der Struktur- und Genehmigungsdirektion werde es jetzt nur als überschwemmungsgefährdet eingestuft. Da reiche eine Auffüllung des Baufeldes, erklärt Müller. Damit liege der Eingang etwas über dem Niveau der Straße. Vor allem werde das Projekt günstiger, fügt Michels hinzu.

Das Bauamt hat die Planung übernommen. Kommende Woche soll der Zuschussantrag gestellt werden. Nach der Ausschreibung soll nach der Vorstellung von Pirmann im August der erste Spatenstich erfolgen. Bis Ende 2020 soll der Bau fertig sein. „Der Bauzeitenplan steht und fällt mit der Zustimmung des Geldgebers zu einem vorzeitigen förderunschädlichen Maßnahmebeginn“, sagt Michels. Stadtkämmerer Julian Dormann rechnet mit 3,8 Millionen Euro Baukosten, wovon 3,1 Millionen als zuschussfähig gelten. Durch das Förderprogramm kann die Maßnahme bis zu 90 Prozent bezuschusst werden.

Der Neubau in der Innenstadt sei ein Wunsch des Jugendamts gewesen, erinnert Klein. Und von der Nähe zum Kindergarten könnte auch das Landgestüt profitiere, sagt Dormann. Ebenso von den Mieteinnahmen. Denn die Stadt hat einen Pachtvertrag mit der Stiftung Landgestüt abgeschlossen.

Der Stadtrat hat am Mittwochabend einstimmig die ersten vier Planungsphasen für die Freianlagen für die Kita für rund 26 000 Euro brutto an das große Saarbrücker Ingenieurbüro Dutt & Kist vergeben.

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