Zweibrücker Hauptausschuss bewilligt 24 Prozent Kostensteigerung Große Kita-Neubau-Sanierung wird noch teurer
Zweibrücken · Es bleibt dabei: Die Eröffnung soll „im Herbst“ sein. Genauer kann die Stadtverwaltung das aber immer noch nicht konkretisieren. Und setzt eine einschränkende Fußnote.

Der Kita-Neubau neben der Festhalle fertig und sehr gelungen aus – doch wegen des massiven Wasserschadens innen und dessen aufwendiger Behebung konnte die Kindertagesstätte bislang nicht eröffnen. Die Hürden auf dem Spielgelände nehmen spielerisch die Nachbarschaft zum Landgestüt auf.
Foto: Lutz Fröhlich„Wir sind jetzt auf dem Stand, wo wir vor gut einem Jahr waren“, eröffnete Bürgermeister Christian Gauf (CDU) im Rats-Hauptausschuss den Tagesordnungspunkt „Neubau der viergruppigen Kindertagesstätte in der Gabelsbergerstraße; Auftragserweiterung der Sanierungsarbeiten in Folge des Wasserschadens“: Wieder einmal scheint die dringend benötigte Kita kurz vor der Fertigstellung.
Der „Estrich mit Fußbodenheizung musste neu aufgebaut werden“, erinnerte Gauf an das Drama, das unbemerkt große Mengen Wasser aus einem geplatzten Schlauch das 70 Meter lange Gebäude geflutet hatten. Deshalb hat der Ausschuss einen weiteren Auftrag zähneknirschend, aber einstimmig Auftrag erhöht: Die Brasa GmbH aus St. Ingbert bekommt 106 552 Euro (25 567 mehr als geplant). Grund, so die Verwaltungsvorlage: „Bedingt wurde dies durch längere Standzeiten der Trocknungsgeräte, da mehr Feuchtigkeit als vermutet in den betroffenen Bauteilen vorgefunden wurde sowie durch erhebliche Mehrkosten bei der Entsorgung von vom Schimmel befallenen Materialien.“
Rudolf Hartmann vom Bauamt berichtete, dass es nach dem Estrich noch eine weitere schlechte Nachricht gab: „Wir mussten die Neuverputzung von den Innenwänden nochmal abnehmen, weil Feuchtigkeit und Schimmel darunter war.“
Auf Nachfrage von FWG-Fraktionschef Kurt Dettweiler beruhigte Gauf, dass alle direkt mit dem Wasserschaden zusammenhängenden Kosten wohl die Versicherung übernehme. Aber: „Wir haben durch die erneuten Ausschreibungen höhere Kosten als vor zwei Jahren, weil die Preise gestiegen sind. Und es ist natürlich unglücklich, dass die Kita solange nicht öffnen konnte.“
Die Stadtverwaltung mailte am Donnerstag auf Merkur-Nachfrage, bezüglich des zuletzt im März genannten Öffnungsdatums „Herbst“ habe sich noch nichts konkretisiert: „Die Eröffnung der Kita Gabelsbergerstraße ist für den Herbst 2022 geplant. Ein genauerer Termin kann noch nicht genannt werden, da dieser insbesondere vom Fortschritt der Ausbaugewerke abhängt.
Die Stadt stellte zudem klar, dass sich der Auftrag an die Firma Brasa nicht auf die gesamten Wiederherstellungskosten bezieht (wie man die Verwaltungsvorlage missverstehen konnte), sondern nur auf „die notwendigen Abschottungs- und Schutzeinrichtungen im Gebäude, die Entfernung und Entsorgung betroffener (Fußboden-) Bereiche sowie die Feinreinigung des gesamten Innenraums der Kita“. Zusätzlich wurde „die Wiederherstellung bei in sich abgeschlossenen Gewerken/Bauteilen neu ausgeschrieben, bei Teilerneuerungen erfolgte zur Wahrung von Gewährleistungsansprüchen die Beauftragung an bereits bisher im Objekt tätige Firmen“. Zu den Gesamtsanierungskosten könne „derzeit noch keine Aussage getroffen werden“.
Zu den Neuverputz-Arbeiten ergänzte die Stadt: „Erst mit der Demontage des Bodenaufbaues hatte sich gezeigt, dass bei den tragenden Wänden der Innenputz im Sockelbereich ebenfalls zu sanieren war, da Schimmelanhaftungen vorhanden waren.“