Kindertagesstätten Kita kritisiert rassistische Eltern

Zweibrücken · Jahresbericht des Jugendamtes: „Arche Kunterbunt“ sieht bei einigen Erziehungsberechtigten ein „gestörtes Weltbild“.

 Die „Arche Kunterbunt“ hat ihren Sitz in der Bleicherstraße. Allerdings ist die Einrichtung derzeit in der Heiligentalstraße ansässig – in der Bleicherstraße laufen noch bis voraussichtlich Ende Juni Umbauarbeiten.

Die „Arche Kunterbunt“ hat ihren Sitz in der Bleicherstraße. Allerdings ist die Einrichtung derzeit in der Heiligentalstraße ansässig – in der Bleicherstraße laufen noch bis voraussichtlich Ende Juni Umbauarbeiten.

Foto: MARCO WILLE-Photographie/Marco Wille

Die städtische Kindertagesstätte „Arche Kunterbunt“  macht einigen Erziehungsberechtigen ernste Vorwürfe. Ein Teil der Eltern, die ihre Kinder in der „Arche“ abgäben, würden auf ihren Nachwuchs unheilvollen Einfluss ausüben. Das geht aus dem Jahresbericht des Jugendamtes für 2017 hervor, der jetzt vorgelegt wurde. In diesem Jahresbericht bilanziert das Jugendamt auch die Arbeit der sieben Kindertagesstätten in städtischer Hand.

Die Anmerkungen der „Arche Kunterbunt“ lassen aufhorchen. Die Erzieher erklären nämlich: „Wir sind in unserer Kindertagesstätte mehr denn je wachsam, dass kein Kind aufgrund seiner Hautfarbe oder Religion oder Herkunft ausgegrenzt oder gar diskriminiert wird.“ Diese Wachsamkeit sei auch dringend erforderlich, denn, so die Kita weiter: „Wir spüren immer wieder den Einfluss mancher Eltern, die versuchen, mit ihrem gestörten Weltbild von Fremdenhass und Rassismus ihre Kinder zu beeinflussen.“ Die Erzieherinnen wissen um die Brisanz ihrer Aussage: „Es ist ein ungemütliches Thema“, zitiert sie der Jahresbericht des Jugendamtes. Aber, so die Kita, die Erzieherinnen seien bereit, den genannten Entwicklungen „kontinuierlich“ entgegenzusteuern.

Ein Instrument hierbei sei der Einsatz einer interkulturellen Fachkraft, ferner setzten sich die Kita-Mitarbeiter mit dem Thema in Fortbildungen und regelmäßigen Teambesprechungen auseinander. Das „Arche Kunterbunt“-Team betont: „,Kunterbunt’ steht für die Vielfalt in unserer Einrichtung – Kultur, Nationalität und Konfession – sowie die Gestaltung eines jeden einzelnen Kindergartentages betreffend.“

Derzeit laufen am Stammsitz der „Arche Kunterbunt“ übrigens Umbauarbeiten. Deswegen hat die Kita ihre Zelte aktuell in der Heiligentalstraße 15 aufgeschlagen.

Neben der „Arche Kunterbunt“ betreibt die Stadtverwaltung noch sechs weitere Kitas (plus zwei Kinderkrippen und einen Kinderhort). In der Deutlichkeit ihrer Kritik an einem von ihr ausgemachten Problemfeld sticht die „Arche Kunterbunt“ in dem Jahresbericht hervor. Anmerkungen zu einem nicht einfachen Arbeitsumfeld finden sich noch bei der Kita „Kleine Welt“ in der Canadastraße 25.

Die Mitarbeiter der „Kleinen Welt“ erklären, dass die meisten der von ihnen betreuten Kinder „aus einem sozial schwachen Umfeld“ kommen, jedes zweite Kind habe zudem einen Migrationshintergrund, der verbunden sei „mit Sprachentwicklungsverzögerung, mangelnden Deutschkenntnissen bei Kindern und Eltern und sozialer Isolation.“

Die Kita-Mitarbeiter machen deutlich, dass es für sie vor diesem Hintergrund viel zu tun gebe: „Alltägliche Dinge wie Körperhygiene, Umgangsformen miteinander und Ernährung sind für unsere Kinder nicht alltäglich und müssen kontinuierlich erarbeitet, gelebt und umgesetzt werden.“

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