Kita-Baubeginn verzögert sich

Erleichterung bei der Stadtverwaltung: Auffüllungen auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei enthalten keine problematischen Altlasten. Und das Prüfverfahren verzögert zwar den Baubeginn der städtischen Kita – doch sie soll wie geplant im Sommer 2011 öffnen. Das ist besonders deshalb wichtig, weil Zweibrücken trotz des neuen Rechtsanspruchs ab August 2010 wohl mehreren Zweijährigen einen Kindergartenplatz verweigern muss.

 Hinter den altehrwürdigen Mauern der ehemaligen Stadtgärtnerei wird für den neuen Kindergarten gerodet. Foto: PM Altlastenverdacht ausgeräumt: Das Kita-Gelände an der Wackenstraße, hier ein Bild von den Rodungsarbeiten.

Hinter den altehrwürdigen Mauern der ehemaligen Stadtgärtnerei wird für den neuen Kindergarten gerodet. Foto: PM Altlastenverdacht ausgeräumt: Das Kita-Gelände an der Wackenstraße, hier ein Bild von den Rodungsarbeiten.

Foto: pm

Zweibrücken. Vor einer unerwarteten, der Öffentlichkeit nicht bekannten Hürde stand bis vor kurzem der Kita-Neubau in der Zweibrücker Wackenstraße: Die Bodenschutz-Abteilung der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD Süd) hatte Verdachtsmomente gesehen, auf dem ehemaligen Stadtgärtnerei-Gelände könne es möglicherweise Altlasten geben. Und zwar aufgrund bislang nicht untersuchter Auffüllungen (Buntsandsteinmaterial mit geringen Beimengungen an Ziegelsteinen, Betonbruch, Keramik sowie vereinzelt Aschen- und Schlackeeinlagerungen).

Auf Bitten der SGD Süd hat die Stadtverwaltung daraufhin das Saarbrücker Ingenieurbüro WPW Geoconsult mit einer Bodenuntersuchung beauftragt. „Auf Grundlage dieser Erkenntnisse konnte der Altlastverdacht ausgeräumt werden“, teilte die SGD-Pressestelle gestern auf Merkur -Anfrage mit. „Aufgrund der sensiblen Nutzung als Kindertagesstätte“ empfählen Gutachter und SGD Süd aber „wie in solchen Fällen üblich eine Überdeckung der Außenbereiche mit unbelastetem Bodenmaterial“.

Genau das hatte das Zweibrücker Bauamt ohnehin vor, um jegliches Risiko wegen der Nutzung des Geländes für einen Kindergärten und später auch Wohnbebauung auszuschließen, berichtet Stadtplaner Harald Ehrmann. Trotz der „sehr guten und sehr schnellen Zusammenarbeit mit der SGD Süd“ habe das Verfahren „uns zeitlich natürlich um einiges zurückgeworfen“, bedauert Ehrmann: „Eigentlich wollten wir Anfang März schon mit den Bauarbeiten beginnen, das zieht sich jetzt noch etwas hin.“

Droht dadurch ein neues Problem zu entstehen? Denn die neue Kita wird dringend gebraucht: Bereits ab dem im August beginnenden Kindergartenjahr 2010/11 hat in Rheinland-Pfalz auch jeder Zweijährige einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Zweibrücken hat zwar verglichen mit anderen Städten keine schlechte Betreuungsquote – ist aber laut Jugendamtsleiter Markus Wilhelm noch weit davon entfernt, den Anspruch erfüllen zu können: „Wir haben zum 1. 8. nur 47 Prozent Abdeckung und schon jetzt mehr Anmeldungen. Wir erarbeiten zurzeit Kriterien, wer vorrangig einen Platz bekommt.“ Er sei aber zumindest optimistisch, dass die neue Kita an der Wackenstraße wie geplant zum 1. August 2011 öffnen kann. Auch Oberbürgermeister Helmut Reichling hat diesbezüglich keine Bedenken: „Die Pläne liegen ja vor, wir gehen jetzt direkt dran.“

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