Kirchengesangverein Ernstweiler-Bubenhausen Sängerplätze für Premiere sind noch frei

Zweibrücken · Mit dem außerge­wöhnlichen Werk „Die Kreuzigung“ von Sir John Stainer beschreitet der Kirchengesangverein Ernstweiler-Bubenhausen musikalisch neue Wege. Für den Projekt-Chor sind weitere Sängerinnen und Sänger herzlich eingeladen.

 Mit viel Freude studiert der Projektchor unter Leitung von Stefan Jahnke sein Oster-Programm ein.

Mit viel Freude studiert der Projektchor unter Leitung von Stefan Jahnke sein Oster-Programm ein.

Foto: Cordula von Waldow

„Stark in liebevollem Herzen, fest in Gottergebenheit“ erklingt es im Pfarrheim der Christus-Kirche in Ernstweiler. Fast 40 Singende proben für eine Premiere: Zum ersten Mal führt der evangelische Kirchengesangverein Ernstweiler-Bubenhausen ein so langes, durchgängiges Werk auf, wie „Die Kreuzigung“ von dem Briten, Sir John Stainer.

Das Besondere daran: das in England sehr populäre Werk ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Neu ist die Aufführung von „The Crucifixon“ auf Deutsch. Um das Werk am Karfreitag, 10. April, zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr entsprechend klangvoll zu inszenieren, hat Chorleiter Stefan Jahnke einen Projektchor gegründet. Bereits acht Singende unterstützen den mit über 31 Stimmen gut besetzten, agilen Kirchengesangverein. „Wer Lust hat, bei diesem so besonderen Werk mitzusingen, ist herzlich willkommen“, werben der Vereinsvorsitzende, Markus Huff, und der Chorleiter. Dieser betont: „Erfahrung im Chorgesang ist von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung. Freude an der Kirchenmusik und Begeisterung für das Projekt genügen.“

Es ist zwar keine Weltpremiere mehr, doch Zweibrücken zählt eindeutig zu den Pionieren. Fünf Jahre lang war an dem in den Jahren 1886/87 komponierten und am 24. Februar 1887 unter der Leitung John Stainers uraufgeführten Stück übersetzt worden, um eine singbare deutsche Fassung zu erhalten. Sichtlich begeistert probten die Sängerinnen und Sänger die einzelnen Choräle. „Haltet den Akkord und genießt ihn“, forderte Markus Huff an gewollt sich reibenden Stellen auf. Gleichwohl bereits an Ausdruck und Dynamik gefeilt wird, können Mitsänger kurzfristig noch einsteigen.

Das 60-Minuten-Werk „Die Kreuzigung“ ist keine Passion im herkömmlichen Sinn, sondern eher eine Meditation über Aspekte des Passionsgeschehens. Der hochromantische Komponist hat „The Crucifixion“ als eine Art Oratorium für Tenor- und Bass-Solo, gemischten Chor und Orgel mit Beteiligung der Gemeinde bei den Chorälen geschrieben. Anders als in typischen Oratorien, interpretiert der Chor nicht nur das Geschehen, sondern übernimmt durchaus die Rolle des Propheten. Die Männerstimmen singen auch Worte von Jesus.

„Sehr, sehr spannend“, freut sich Markus Huff über die neue musikalische Herausforderung. Der Gesangsverein selbst hat dank 40 Jahren Chorpartnerschaft mit einem Chor im englischen Carslane einen engen Bezug zu englischen Komponisten. Um das Werk auch in Deutschland für alle verständlich zu gestalten, fiel die Entscheidung auf die erst 2015 erschienene, deutsche Übersetzung. „Das Ergebnis ist fantastisch“, begeistert sich Stefan Jahnke.

Der Projekt-Chor probt jeden Donnerstagabend von 20 bis 21 Uhr im Pfarrheimkeller hinter der Christuskirche, Homburger Straße 33. Infos gibt es bei Markus Huff, Tel. (0 63 32) 89 71 26.

Für November plant der Gesangverein Ernstweiler-Bubenhausen ein zweites Projekt. Am Sonntag, 15. November, soll um 18 Uhr unter dem Titel „Aus dem Dunkel ins Licht“ das Requiem des Komponisten Sebastian Zint mit der „Missa Lumen“ von Lorenz Maierhofer (*1956) aufgeführt werden. Im Juni nimmt der KGV an den Landeskirchenmusiktagen in Landau und Speyer teil.

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