Kinderrechte Kita Weizenkorn Eine Kinderstube der Demokratie

Zweibrücken · Die Kindertagesstätte Weizenkorn hat anlässlich des Weltkindertages 2019 einmal mehr die Kinderrechte in den Mittelpunkt gestellt. Zum Abschluss freuten sich die Kinder, Bürgermeister Christian Gauf in ihrer Einrichtung begrüßen zu dürfen. Dieser war sichtlich begeistert.

 Daumen hoch für die Kinderrechte!

Daumen hoch für die Kinderrechte!

Foto: Elisabeth Heil

Bildung, Begleitung, Beteiligung, Betreuung und Beratung: Die fünf großen Bs unseres Bildungssystems bestimmen auch die pädagogische Arbeit der Kindertagesstätte Weizenkorn in Niederauerbach. Tag für Tag unterstützen die Erzieherinnen und Erzieher die Kinder darin, selbstständig zu werden. Sie begleiten sie in ihrer Entwicklung und fördern so ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen. Dabei geht es immer auch darum, den Kindern eine Stimme zu geben. Das funktioniert dann, wenn Kinder sich ihrer Rechte bewusst sind. Denn längst ist klar: Kinder, die ihre Rechte kennen, sind resilienter, kommen also viel besser mit den Herausforderungen des Lebens zurecht. „Wir vermitteln unseren Kindern ihre Rechte ganz bewusst, im Umgang mit ihnen im Kita-Alltag oder wie zuletzt anlässlich des Weltkindertages 2019 in unserem Projekt „Kinderrechte“, sagt Sieglinde Geßner Mlinaric, Leiterin der Kita Weizenkorn.

Den Anfang machte eine Vollversammlung, in der die Kita-Kinder natürlich Mitspracherecht hatten. „Sie dürfen sich im Übrigen auch sonst an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligen“, verrät Geßner Mlinaric.

Mit dabei in der Vollversammlung war, wie immer bei besonderen Anlässen, die Handpuppe Sebastian. Der schlaue kleine Kerl erzählte den Kindern zunächst Interessantes von der UN-Kinderrechtskonvention. Das ist ein Vertrag, den Politiker und Experten der meisten Staaten der Welt vor fast genau 30 Jahren am 20. November 1989 geschlossen haben. Der Vertrag soll gewährleisten, dass die Rechte von allen Kindern weltweit möglichst eingehalten werden.

Die Kinder verrieten in der Vollversammlung, welche Rechte sie schon kennen und welche ihnen besonders wichtig sind: Das Recht auf Essen, auf Spielen und auf Fürsorge zum Beispiel. Sie erfuhren aber auch, dass bei Weitem nicht alle Kinderrechte auf der ganzen Welt eingehalten werden. „Wir wollen durchaus ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es nicht allen Kindern auf der Welt gut geht“, so Geßner Mlinaric. Im Übrigen seien Kinderrechte nicht nur Kindersache: „Auch Erwachsene müssen sie kennen, damit sie sie beachten und ihre Kinder unterstützen können.“

In den Tagen und Wochen nach der Vollversammlung setzten sich die Kinder ganz unterschiedlich mit dem Thema auseinander. Die Bärengruppe zum Beispiel drehte einen kleinen Film, andere brachten ihr Kinderrecht, das ihnen besonders wichtig ist, in einem gemalten Bild zum Ausdruck: So entstanden unter dem Motto „Das bin ich, das ist mein Recht!“ viele schöne Kinderrechte-Bilder, die im Eingangsbereich der Kita aufgehängt wurden. Und dann war da ja noch die Sache mit dem Bürgermeister, initiiert von den Kindern höchstpersönlich. „Wir haben doch einen Bürgermeister“, sagten sie. „Der kennt sich doch bestimmt auch mit Kinderrechten aus. Wollen wir ihn nicht einladen?“ Eine gute Idee, fand auch Sieglinde Geßner Mlinaric und schickte eine Einladung an das Büro von Christian Gauf – mit Erfolg.

Die Kinder wollten dem Bürgermeister nämlich ihren Film zeigen und ihre Kinderrechte-Bilder. Außerdem hatten sie einen Rap einstudiert. Christian Gauf war sehr angetan. Spontan nahm er auf einem kleinen Stühlchen inmitten der Kinder Platz. „Ich weiß, wo Du wohnst“, eröffnete die kleine Leonie das Gespräch, „im Rathaus!“ Das fand der Bürgermeister natürlich ganz schön lustig.

Im Übrigen verwunderte es ihn, wie gut aufgestellt die Kita bereits in Sachen Medienerziehung ist. „Wir hatten kürzlich eine Konferenz zum Thema Digitale Medien in Schulen. Wenn ich nun sehe, dass ihr bereits aus dem Kindergarten Wissen mitbringt, ist das echt wunderbar“, freute er sich – ebenso über die Einladung: „Das war heute wirklich ein schöner Termin bei Euch, hat mir sehr gut gefallen“, lobte er alle.

 Jedes Kind der Kita Weizenkorn durfte sich am Ende des Projekts über dieses Buch freuen: „Die Rechte der Kinder – von logo! einfach erklärt“. Stolz halten es die fünf „Weizenkörner“ in die Kamera.

Jedes Kind der Kita Weizenkorn durfte sich am Ende des Projekts über dieses Buch freuen: „Die Rechte der Kinder – von logo! einfach erklärt“. Stolz halten es die fünf „Weizenkörner“ in die Kamera.

Foto: Elisabeth Heil
 Ein Geschenk der Kita für Christian Gauf. Ein selbstgestaltetes Plakat über Kinderrechte.

Ein Geschenk der Kita für Christian Gauf. Ein selbstgestaltetes Plakat über Kinderrechte.

Foto: Elisabeth Heil

Und damit er den Tag in der Kita Weizenkorn so schnell nicht vergisst, überreichten ihm die Kinder ein großes Plakat mit ihren selbstgemalten Kinderrechte-Bildern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort