Kinderschutzbund Zweibrücken ermöglicht Schwimmunterricht „Schwimmen ist eine elementare Fähigkeit“

Zweibrücken · Den Mangel an Schwimmunterricht hilft jetzt auch der Kinderschutzbund Zweibrücken auszugleichen und organisiert Grundkurse für bedürftige Kinder. Außerdem lebt das Mütterfrühstück gleich mehrmals in der Woche wieder auf, inklusive Krabbelgruppe über den Kneippverein.

Bei Oliver Boltz lernen Kinder auf Einladung des Kinderschutzbunds und mit Unterstützung der VR-Bank im Zweibrücker Badeparadies schwimmen. 20 bis 30 Kinder sollen so zumindest ein Basis-Können im Wasser erwerben.

Bei Oliver Boltz lernen Kinder auf Einladung des Kinderschutzbunds und mit Unterstützung der VR-Bank im Zweibrücker Badeparadies schwimmen. 20 bis 30 Kinder sollen so zumindest ein Basis-Können im Wasser erwerben.

Foto: Cordula von Waldow

„Beine hoch, auseinander und wieder absenken“, erklärt Schwimmlehrer und Bademeister Oliver Boltz den drei neuen Kindern, die im Zweibrücker Badeparadies unter seiner Anleitung ihre erste Schwimmstunde erleben. Einige Male führt der Profi den Kindern bereits im Wasser, während sie sich auf einer blauen Schwimmnudel an der Oberfläche gesichert am Rand festhalten, die Beine, bis die drei Mädchen die Beinschlag-Bewegung selbstständig einüben können.

Seit November erlernen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren auf Einladung des Kinderschutzbunds Zweibrücken hier das Schwimmen. „Das ist so wichtig. Schwimmen können kann einem Kind das Leben retten. Außerdem ist es gesunde körperliche Bewegung und im Sommer Spaß mit Freunden im Freibad oder am See“, findet Carmen Waibel. Deshalb organisiert der Kinderschutzbund Zweibrücken seit Ende November Anfängerschwimmkurse mit Ollis Schwimmschule im Zweibrücker Hallenbad. Die Vereinsvorsitzende ist ganz glücklich, dass sie zum Winter hin freie Kapazitäten nutzen konnte, bevor in Richtung Frühjahr und Sommer wieder Wartelisten eingerichtet werden müssen, denn Schwimmschulen sind rar. „Früher haben Kinder das von den Eltern, im Kindergarten oder spätestens in der Grundschule gelernt“, erinnert sie sich.

Verschärfte Sicherheitsvorschriften, die für jeden Schwimmunterricht die Begleitung durch einen ausgebildeten Rettungsschwimmer erfordern, verleideten vielen Pädagogen das Engagement, weiß Oliver Boltz.

Auch die Zeit, da jeder Bademeister mit Freude zugleich als Schwimmlehrer wirke, seien längst vorbei. So verwundert wenig, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Ein Grund für den Kinderschutzbund, den Kindern aus dort für die Lebensmittelausgabe registrierten, bedürftigen Familien den für sie unerschwinglichen Erwerb dieser womöglich lebenserhaltenden Grundfähigkeit zu ermöglichen.

Hierfür hat die VR-Bank zweckgebunden 5000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit Blick auf den Hallenbad-Eintritt und die Unterrichtskosten hofft Carmen Waibel, damit immerhin zwischen 20 und 30 Kindern Schwimmfähigkeiten vermitteln zu können.

Unter den zwölf Kindern in zwei Gruppen sind neben deutschen Kindern allein fünf Sprösslinge einer kinderreichen ukrainischen Familie. Da drei Kinder bereits so weit fortgeschritten sind, dass Oliver Boltz sie in seinen Fortgeschrittenenkurs im Schwimmerbecken integrieren kann, konnten jetzt bereits drei neue Kinder nachrücken.

Der engagierte Schwimmlehrer bestätigt: „Schwimmen ist eine elementare Fähigkeit und jedes Kind sollte schwimmen können.“ Diese Überzeugung und die Freude an der Lehrtätigkeit ließen ihn 2016 Ollis Schwimmschule gründen. Der Kinderschutzbund will über das VR-Bank-Budget hinaus noch mehr Kindern Schwimmunterricht ermöglichen und freut sich über unterstützende Spenden.

Keinen Bedürftigkeitsnachweis hingegen benötigen Mütter mit Kleinkindern, die sich allwöchentlich in dem großen Kinderspielzimmer des Kinderschutzbunds im Obergeschoss der Maxstraße mit großem, gemütlichem Esstisch zum Mütterfrühstück treffen wollen. Das gesunde Frühstück mit frischem Obst und Joghurt stellt der Kinderschutzbund ebenso kostenfrei zur Verfügung, wie die Räumlichkeiten mit Spielsachen für jedes Alter.

Jeden Freitag von 9 bis 11 Uhr stehen gegenseitiges Kennenlernen und der Austausch im Mittelpunkt. Am Mittwoch in jeder ungeraden Woche – das nächste Mal am 18. Januar – bietet Saskia Griffin, Vorsitzende des Kneippvereins Zweibrücken und zweifache Mutter, eine Krabbelgruppe an. Auf Grund der großen Nachfrage treffen sich von 9 bis 10.15 Uhr die ganz Kleinen, während von 11.45 bis 12 Uhr die etwas älteren Kinder und ihre Mamas willkommen sind.

Altersgerecht wird mit einem Lied und einem Fingerspiel begonnen, das motorische Fähigkeiten fördert, bevor die Kinder entweder Streicheleinheiten auf dem mütterlichen Schoß genießen oder auf der Krabbeldecke erste Bekanntschaft mit anderen Kindern schließen können.

Interkulturell bietet der Müttertreff gerade für Mütter mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich zu integrieren. Nicht selten entstünden hier Freundschaften, bestätigen Saskia Griffin und Carmen Waibel. Die Anmeldung für die Krabbelgruppe läuft über Saskia Griffin, Tel. (0157) 86 87 28 51, Mail: saskia-griffin@gmx.de; www.kneippverein-zw.de, während der Mütteraustausch am Freitag spontan besucht werden kann.

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