Stadtkapelle, Kinderschutzbund und Kinderhilfe Zweibrücken Zweibrücker Vereine solidarisieren sich

Zweibrücken · Beim Kinderschutzbund und der Kinderhilfe Zweibrücken suchen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine Hilfe und Unterstützung. Gebraucht werden vor allem Sachspenden wie Hygiene-Grundartikel, eine Grundausstattung an Kleidung für Erwachsene und Kinder sowie Spielzeug und Hausrat. Die Stadtkapelle lädt am Sonntag zu einem „Friedenskonzert“ in die Alexanderskirche ein.

 Dirigent Björn Weinmann und die Stadtkapelle Zweibrücken laden am Sonntag, 17 Uhr, zum Friedenskonzert in die Alexanderskirche ein.

Dirigent Björn Weinmann und die Stadtkapelle Zweibrücken laden am Sonntag, 17 Uhr, zum Friedenskonzert in die Alexanderskirche ein.

Foto: Sebastian Dingler

„Kein Kind auf der Welt sollte einen Krieg erleben müssen!“ Die Schwestern Carmen Waibel, Vorsitzende des Kinderschutzbunds Zweibrücken, und Birgit Bessom, Vorsitzende der Kinderhilfe Zweibrücken, sind voller Mitgefühl vor allem für die Kinder, die jetzt mit ihren Familien vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrem Heimatland, der Ukraine, fliehen.

Die ersten Flüchtlingsfamilien sind bereits in Zweibrücken angelangt und haben beim Kinderschutzbund in der Maxstraße vorgesprochen. „Es waren zwei Familien, 14 Personen mit insgesamt zehn Kindern. Die haben alles gebraucht“, beschreibt Carmen Waibel. Natürlich habe der Kinderschutzbund die Familien mit dem Notwendigsten ausgestattet, bis die deutsche Sozialhilfe greife. Vor allem Bettwäsche, Handtücher, Kleidung für die Kinder aller Altersstufen und ihre Eltern, aber auch ein bisschen Spielzeug. Birgit Bessom erklärt: „Damit die Kinder eine Freude haben und ein bisschen abgelenkt sind.“

Und natürlich Essen, denn dreimal pro Woche werden über die Kinderhilfe Zweibrücken aktuell rund 300 Familien und Einzelpersonen mit Berechtigungsausweis mit Nahrungsmitteln versorgt. Die gemeinnützigen Vereine arbeiten eng mit dem Zweibrücker Sozialamt zusammen, das regelmäßig Bedürftige zu ihnen schicke. „Wir haben dort sofort Bettwäsche und Handtücher hingegeben und beliefern sie auch weiter“, versprechen die Schwestern, froh, dass das Sozialamt dann die Verteilung übernimmt.

Noch sind die Regale in der Kleiderkammer recht gut gefüllt, doch die Schwestern wissen: „Wenn mehr Flüchtlinge kommen, reicht unser Bestand nicht weit.“ Denn noch sei es kalt, sodass auch noch Wintergarderobe benötigt werde. Und vor allem eine Grundausstattung an Wäsche und Kleidung. Und an Hygiene-Artikeln.

 Carmen Waibel und Birgit Bessom präsentieren die dringend benötigte Grundausstattung mit Bettwäsche, Handtüchern, Hygieneartikeln sowie Mal- und Spielsachen.

Carmen Waibel und Birgit Bessom präsentieren die dringend benötigte Grundausstattung mit Bettwäsche, Handtüchern, Hygieneartikeln sowie Mal- und Spielsachen.

Foto: Cordula von Waldow

Für den allerersten, erwarteten Ansturm hat der Verein bereits vorgesorgt und eine Grundausstattung an Hygiene-Artikeln eingekauft. Davon werden „Begrüßungspäckchen“ mit Duschbad, Shampoo, Seife, Zahnpasta und Zahnbürste zusammengestellt. Die Kinder sollen auf jeden Fall etwas zum Spielen erhalten sowie Mal- oder Schreibsachen.

Die Spendenbereitschaft der Zweibrücker Bevölkerung  sei besonders für Kinder hoch und so auch die ersten Sachspenden bereits eingetroffen. Dabei äußern die Schwestern einen Wunsch an den Respekt und die Wertschätzung gegenüber den Hilfebedürftigen: „Bitte, bringt solche Stofftiere und andere Sachen mit, die ihr auch euren Kindern oder Enkelkindern geben würdet. Gerne bereits gewaschen.“

Für die lebensnotwendige Grundausstattung werden auch Geschirr und Besteck, Töpfe und Pfannen benötigt. Anders als die Kunden der Kleiderkammer, die einen kleinen Obolus entrichten, wird die Ausstattung für die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet kostenfrei abgegeben.

Fast noch dringender als Geldspenden, werden daher „helfende Hände“ gesucht, die organisieren, verpacken und verteilen helfen. Aktuell umfasst das Team von Kinderschutzbund und Kinderhilfe zehn bis 15 Mitarbeiter, die allein mit den Essensorganisationen und -ausgaben bereits alle Hände voll zu tun haben.

Ein Zeichen der Solidarität setzen und für Frieden und Freiheit demonstrieren, will auch die Stadtkapelle Zweibrücken. Das Vorzeigeorchester lädt für Sonntag, 6. März, um 17 Uhr zu einem „Friedenskonzert“ in die Alexanderskirche ein. „Darüber hinaus ist es eine Demonstration für die guten Werte, welche die ganze Weltgemeinschaft verbindet“, beschreibt der Vereinsvorsitzende Volker Lehner.

Eine Stunde lang präsentieren das Große Orchester und die Bläserklassen getragene Weisen. Zu Gehör gebracht werden unter anderem die „Yorkshire Ballad“ von James Barnes und der Titel „Ammerland“ von Jakob de Haan, eine melancholische Reise durch eine wundervolle Gegend.

Die Bläserklasse spielt die „Windsor Overture“ von Anne McGinty sowie „Take a Break“ und „Autumn Holiday“, beide ebenfalls von Jakob de Haan. Dirigent Björn Weinmann plant zudem den „wunderschönen Titel“ „Ich bete an die Macht der Liebe“. Die Melodie, mit der das ursprünglich geistliche Lied berühmt wurde, stammt von dem ukrainischen Komponisten Dimitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825), der in St. Petersburg gewirkt hat.

Einleitende Worte spricht Dekan Peter Butz. Für die Stadt Zweibrücken spricht die Kulturbeigeordnete Christina Rauch. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

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