Niederauerbach Nur das Feuerwerk hat gefehlt

Zweibrücken · In Niederauerbach wurde am Wochenende die Kerb mit Umzug, Strauß und Kerwerede gefeiert.

Marcel Hoffmann (links) und Patrick Ewert waren für die Kerwerede zuständig.

Marcel Hoffmann (links) und Patrick Ewert waren für die Kerwerede zuständig.

Foto: Norbert Schwarz

Auerbacher Kerwe und Dorfgeburtstag? Klar doch, dass diese beiden Ereignisse ganz besondere Kerwe-Ereignisse auslösten. Ein bunter Festumzug, von der großen, lebendigen Vereinsfamilie und Gästen einfallsreich gestaltet, führte vom Festzelt auf dem Kissel durch die Straßen des Vorortes, ehe bei der „Alten Brauerei Grund“ Marcel Hoffmann und Patrick Ewert in gekonnter Manier eine fetzige Kerwerede hielten.

Der kleine aber feine Umzug der Niederauerbacher Dorfvereine hat es allerdings verdient, an dieser Stelle nochmals gewürdigt zu werden. Mit der Schar an Straußmädels und Straußbuben, allesamt mit dem Musikverein Niederauerbach eng verbandelt, ging es vornweg durch den Heimatort, dahinter diesmal nicht Guggenmusiker, sondern französische Gäste. Erstmals war bei einer Auerbacher Kerb der Fanfarenzug aus Schweyen zu hören und konnte für seine musikalischen Darbietungen viel Applaus einheimsen.

Der Obst- und Gartenbauverein hatte unter großen Mühen und mit überzeugendem Einfallsreichtum einen Erntewagen geradezu kunstvoll gestaltet, im einheitlich grünen T-Shirt begleiteten Mitglieder das Gefährt beim Zug durch die Dorfstraßen. Kinder und Jugendliche bewiesen unter der „Fahne“ der Diakonie, dass Niederauerbach ein lebendiges, kinderfreundliches Dorf ist.

In diesem Klientel auch Nachwuchs für die in Niederauerbach wichtige Vereinsarbeit zu finden ist nicht allein ein Anliegen des Vorsitzenden Thorsten Gries. „Die Blauen“, sonst eher auf dem grünen Rasen zu finden, waren der Einladung zur Umzugsteilnahme gern gefolgt. Die Hundefreunde vervollständigten das Gesamtbild, machten auf ihre 100-jährige Vereinsgeschichte aufmerksam und ließen zusammen mit der großen Gemeinschaft der FCK-Fans die Kerwe hochleben. Zahlreich säumten die Niederauerbacher am Samstagabend die Straßen, wurden mit Süßigkeiten und trinkbaren Überraschungen bei Laune gehalten. Gäste aus Ernstweiler, die Zweibrücker Fasenachts-Freunde (ZFF), hatten es sich nicht nehmen lassen zu gratulieren und im Zug mitzumarschieren. 

Ein Knaller dann die Kerwerede von Marcel Hoffman im weißen und Patrick Ewert mit dem schwarzen Zylinder. Aus dem „Underground“ ertönte eine Stimme und vermeldete: „Guude Owend ihr Gäschde, unn Auerbacher Leit, ich schalls hinaus, es is Kerwezeit. Vun Hamburg bis München unn in die ganz Welt, werd vun unserer Kerb erzählt. Die Straußbuwe unn Mäde laafe groß uff, denn diesjohr setze mer noch enner druff!“

Es war Kerwe-Original Nessi, Jahrzehnte überzeugender Redner, der dem „Buch der Geschichte“ entsprungen war und zunächst zur Gaudi der vielen Kerwebesucher für Furore sorgte. Die angestammten Redner störte das keineswegs, sie glossierten gekonnt wie eh und je das Dorfgeschehen und waren sich dabei auch einmal mehr darin einig, dass die Stadt mit zweierlei Maß messe, weil es auch in diesem Jahr kein Feuerwerk bei der Niederauerbacher Kerwe gab.

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