Kerwe Niederauerbach Niederauerbach feiert das Double

Zweibrücken · Der Sieg bei der „Strauß-Olympiade“ war für die Kerweredner der Höhepunkt des vergangenen Jahres.

 Zur Kerwe in Niederauerbach war am Samstagabend wieder viel los.

Zur Kerwe in Niederauerbach war am Samstagabend wieder viel los.

Foto: Norbert Schwarz

„Un die Auerbacher Kerb soll läwe…“ Viele kleine und große Kerwefeiernde fanden sich am Samstagabend kurz vor Einbruch der Dunkelheit einmal mehr beim Gasthaus „Alte Brauerei Grund“ in Niederauerbach ein um, so wie es längst schon Tradition ist, der Kerwerede zu lauschen. Denn was wäre die Niederauerbacher Kerb ohne Kerwestrauß, Rede und abschließendes Feuerwerk über der alten Zwingli-Kirche?

Schlicht undenkbar, meinen nicht allein die eingefleischten Vorortbürger, die sich zahlreich beim Denkmal, dem alten Vorort-Mittelpunkt einfanden, um den Neuigkeiten zu lauschen, die auch dieses Jahr das Redner-Duo Nadine Theisohn und Marcel Hoffmann unters Volk brachte. Dabei war die Ankunft der Akteure vom Auerbacher Hof herunter bereits ein Blickfang der ganz besonderen Art. Vorneweg der Spielmannszug „Andreas Hofer“ aus Weilerbach, dahinter die Straußmädels und Straußbuben mit dem buntgeschmückten Strauß. In ihren pinkfarbenen Shirts waren sie ein Blickfang allein schon für sich. Die Krönung sozusagen: Das Rednerduo mit weißen Zylindern auf dem Haupt und weißumrandeten Sonnenbrillen. Eine goldene Pokaltrophäe stemmte dabei der „Massi“ hoch und welche Bewandtnis es damit hatte, skandierten Straußmädels und Straußbuben lautstark mit der Feststellung: „Double Sieger, Double Sieger – was die Bayern net hann geschafft, hann mit in Cuntwich ganz locker gerafft.“

Nach Nadines Andeutung, dass man darüber in der Rede noch ausführlich hören werde, stieg die Spannung. Dass es sich um ein ganz besonderes Ereignis drehen musste, war allein schon bei der „Ouvertüre“ zur zünftigen Kerwerede klar. „Ihr liewe Leid un Kerwegäschd, ich sa eich ens, ich lieb des Feschd. Die Kerwe ist endlich wida bei uns im Dorf, do wärn die Schoppe gere iwwer die Thek geworf. Am erschde September Wochenende steht ganz Auerbach uffem Kopp, do laafd keen Nudelwasser in irgend e Topp. Die Küche han e Grund, um kalt zu bleibe, schließlich herrscht im Zelt es Treibe…“ Die Kerweakteure sind nämlich allesamt im Musikverein Niederauerbach beheimatet und zusammen mit einer großen Helferschar sorgen sie selbst im Festzelt bei der Sparkasse für eine große „Sause“.

Wenig später dann lüftete Nadine das Geheimnis mit dem „Double Sieger“ und dem, was die Bayern nicht schaffen konnten. In Contwig bei der „Strauß-Olympiade“ hätten die Niederauerbacher nämlich alles gewusst. „Zwee Daa lang han die Contwiger scheene Spiele gemacht, so manche Leid han ganz scheen iwwer uns Auerbacher gelacht. Awwer, von Socke-Golf bis zum Pfälzer Quiz, han mir alles gemeischdert und gewisst.“ Der Lohn für die harte Kopfarbeit und das Kehlengurgeln seien schließlich das Erringen des „Pfälzerpokals“ und des „Saufpokals“ gewesen, was die diesjährige Kerwerede besonderes prägte, wie nicht allein am immer wieder frenetisch vorgetragenen „Double-Sieger, Double-Sieger“ zu vernehmen war.

Diese Freude überlagerte dann auch die weniger guten Nachrichten, wie etwa den Abstieg des FCK oder das Ausscheiden der nationalen Kicker in Russland. Einen förmlichen Heiratsantrag nahm zum Schluss der Kerwerede eine junge Frau unter dem tosenden Beifall der vielen Zuschauer an, heute geht es mit traditionellen Kerwemontags-Schmaus im Festzelt und den bekannten Lokalitäten in der Vorortgemeinde weiter, ehe am Dienstag die Kerwe 2018 begraben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort