kfd Die Sehnsucht nach Frieden

Zweibrücken · Maria und Walter Rimbrecht faszinierten bei der kfd mit ihrem Vortrag über ihre Israelreise. In mehr als 250 Bildern und interessanten Beschreibungen lernten die gut 50 Zuhörer das viel umkämpfte und geschichtsträchtige Land kennen.

 Walter und Maria Rimbrecht nahmen ihre Zuhörer virtuell mit nach Israel.

Walter und Maria Rimbrecht nahmen ihre Zuhörer virtuell mit nach Israel.

Foto: Cordula von Waldow

„Hevenu Shalom alechem“ – das hebräische Friedenslied schloss die Klammer um die gut 90-minütige, virtuelle Reise nach Israel, auf die Maria und Walter Rimbrecht auf Einladung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) gut 50 Frauen und Gäste kürzlich im Pfarrheim Heilig Kreuz mitnahmen. „Die Sehnsucht nach Frieden bestimmt die Sehnsucht in diesem Land“, sagte Walter Rimbrecht. Und die Sehnsucht des Volkes Israel nach einer Heimat. Dabei sind es keineswegs die Juden, die das Land regieren. „Araber genießen vom Gesetz her genau dieselben Rechte“, betonte der pensionierte Leiter der Berufsbildenden Schule in Zweibrücken. Auch in der Knesset, der Israelischen Volksversammlung, entspreche der Anteil jüdischer und arabischer Abgeordneter genau der Verteilung in der Bevölkerung.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Ehepaar Israel mit einer von der SPD organisierten Gruppe bereist und dabei auch einer Ratssitzung beigewohnt. Sie berichteten: „Die Demokratie in Israel ist nicht schlechter als in Deutschland.“ Anders als bei uns, seien alle Ausschusssitzungen öffentlich, bis auf den Sicherheitsausschuss. „Wir meinen in Deutschland, Israel sei ein jüdischer Staat. Dem ist nicht so“, klärte Walter Rimbrecht auf. „Man muss sich auch nicht vorstellen, dass Israel so religiös ist“, ergänzte seine Frau. Das Kapital dieses an Rohstoffen armen Landes seien die Köpfe der Menschen. 80 Prozent der Bevölkerung haben einen Hochschulabschluss. Israel ist absolut führend im Bereich der Computertechnik. Es gebe wohl keinen Computer, der nicht irgendein Teil oder Programm aus Israel enthalte.

Das Land ist dicht besiedelt. Im Gazastreifen wohnen auf einem einzigen Quadratkilometer gar 5000 Menschen. Nach einer Exkursion in die Geschichte und die Volksentwicklung von der Vertreibung der Juden bis zu ihrer Rückkehr und Übernahme des Staates, beeindruckten die mehr als 250 Fotos mit der Schönheit des Landes, seiner Natur, den Städten und heiligen Stätten. Zwei Drittel des Landes sind Wüste und Berge. Da es in den letzten Jahren immer weniger regnet, fehlt Wasser selbst aus den Golanhöhen, weshalb Israel dieses lebensspendende Gebirge so verteidigt.

Das Gebirgswasser speist den See Genezareth, Israels Wasserreservoir. Auch das Tote Meer verdunstet zunehmend, weshalb sein Salzgehalt steigt und es schwierig macht, vom Rückenschwimmen wieder auf den Boden zu gelangen. Die Bilderreise und Beschreibungen führten entlang des Sees und durch alle biblischen Städten: Karpanaum, Nazareth mit der Verkündigungsbasilika, Bethlehem mit der berühmten Geburtskirche mit der Geburtsgrotte, Jericho als die älteste Stadt der Welt und natürlich die Hauptstadt Jerusalem mit dem Ölberg, dem „sehr kleinen“ Garten Gedzemaneh und dem Tempelberg sowie der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Die wichtigsten Kirchen sind unter sechs unterschiedlichen christlichen Konfessionen aufgeteilt. „Wir haben viereinhalb Stunden gewartet, um in die Grotte zu gelangen, in der Jesus geboren sein soll. Das ging, andere haben mehr als zwöf Stunden warten müssen“, skizzierte Maria Rimbrecht das große touristische Interesse.

Überall standen Kirchen und Moscheen dicht nebeneinander, prägten beide Kulturen das Straßenbild. Feindlichkeiten selbst in den umkämpften Gebieten haben die Reisenden nicht erlebt. „Man hat ein sehr friedliches Gefühl“, erstaunte Walter Rimbrecht. Auf einem Foto lachender Soldatinnen mit modernsten Feuerwaffen in der Innenstadt. Mit Bildern von den weltlichen Städten, dem „sehr schönen, grünen“ Java und der modernen, westlich geprägten Großstadt Haifa am Mittelmeer endete der facettenreiche Reisebericht.

Die Ergriffenheit ist dem Ehepaar Rimbrecht bis heute anzumerken. „Ich bin überzeugt, dass man in kaum einem anderen Land überall so vielen Spuren der Geschichte und Religion begegnet wie in Israel“, schloss Maria Rimbrecht.

Nächster Termin: Am Dienstag, 9. April, 15 Uhr, erzählt die Märchenerzählerin Hilde Stumm interessante Märchen von starken Frauen

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