Zweibrücker Rathaus soll Notstromversorgung erhalten, damit Kommunikation nicht zusammenbricht Bedingt katastrophenschutzbereit

Zweibrücken · Das Zweibrücker Rathaus hat bislang keine Notstromversorgung – was bei Stromausfällen die Katastrophenschutz-Kommunikation stark behindert.

Das Zweibrücker Rathaus ist bislang nicht mir Notstrom versorgbar – doch die Katastrophenschutz-Server laufen über die Stadtverwaltung.

Das Zweibrücker Rathaus ist bislang nicht mir Notstrom versorgbar – doch die Katastrophenschutz-Server laufen über die Stadtverwaltung.

Foto: Lutz Fröhlich

Der Stadtrat hat am Mittwoch mehrere Aufträge für Feuerwehr und Katastrophenschutz einstimmig vergeben. In der kurzen Debatte allerdings gab es eine alarmierende Aussage von Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD), der auch oberster Zweibrücker Katastrophenschützer ist.

Anlass war die Frage von Bürgernah-Fraktionschef Dirk Schneider, ob Zweibrücken ausreichend Notstromaggregate habe, denn „wir müssen in der heutigen Lage auch mit Stromausfällen rechnen“. Die wachsenden Unsicherheiten bei Gas- und Stromversorgung seien am Vormittag Thema in der Zweibrücker Katastrophenschutzstelle gewesen, antwortete Wosnitza. Und bestätigte: „Es wird einen erhöhten Bedarf an Generatoren geben. Das Rathaus zum Beispiel hat bislang keinerlei Notstromversorgung, weil es keinen Einspeisungspunkt gibt. Auch der Katastrophenschutz läuft über die Server der Verwaltung – wenn Sie keinen Strom haben, brauche ich Ihnen die Konsequenzen nicht zu sagen!“ Das Thema sei in Zweibrücken „seit acht bis zehn Wochen im Fokus – wir haben Handreichungen vom Land, die arbeiten wir ab und werden berichten“.

Auf eine Frage von Ulrich Schüler (FDP) bestätigte zudem der stellvertretende Feuerwehrchef Sven Blinn, der Digitalfunk sei „als vernetztes Netz empfindlich, auch wenn es gehärtet ist“. Deshalb werde geprüft, ob man die früheren Sprechfunk-Kanäle 4 und 5 wieder aktivieren könne, „damit man in absoluten Notfällen mit der Leitstelle kommunizieren kann“.

Derzeit stecke Zweibrücken viel Geld in die Einsatzfähigkeit der (auch für Katastrophenschutz zuständigen) Feuerwehr, sagte Blinn. So sei Zweibrücken „für größere Lagen wie im Ahrtal im Moment definitiv nicht ausgestattet“. Auch deshalb wird die Feuerwehreinsatzzentrale erneuert. Für diese vergab der Stadtrat folgende Aufträge (gerundet): Für 297 000 Euro kümmert sich die Firma WTG Leitstellentechnik (Coesfeld) um die neue Informations- und Telekommunikations-Infrastruktur. Das Mobiliar liefert für 58 000 Euro die Firma Objekt + Design (Soest). Die Trockenbau-, Maler- und Bodenarbeiten erledigt für 57 000 Euro die Firma Heinrich Schmidt (Homburg). Außerdem wird für die „Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst“ des Zweibrücker Katastrophenschutzes für 153 000 Euro bei „WAS Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug“ (Wietmarschen) ein Notfallkrankentransportwagen bestellt. Diesen betreibt der ASB im Auftrag der Stadt. Das alte Fahrzeug (Baujahr 1992) ist laut Sitzungsvorlage „aufgrund seines Alters stark verbraucht und technisch veraltet“.

Ebenfalls einstimmig bewilligte der Rat eine Haushaltsüberschreitung von 70 000 Euro, weil dieses Jahr mehr Feuerwehrfahrzeuge auf einmal als bei der Etat-Aufstellung kalkuliert gekauft wurden (Einsatzleitwagen Katastrophenschutz, Gerätewagen Betreuung sowie Waldbrand- und Hochwasserfahrzeug).

Auf Vorschlag von Thorsten Gries (SPD) will Wosnitza bei einem gesonderten Treffen die Ratsmitglieder über weiter geplante Investitionen für die Feuerwehr informieren.

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