Heute ist Weltwassertag, dazu eine Karikatur in Zweibrücken ausgestellt Wasser ist rar – was tun?

Zweibrücken · In der Ka­ri­ka­tu­ren-Aus­stel­lung „Glän­zen­de Aus­sich­ten“ wer­fen Künst­ler aus Deutsch­land und Künst­ler der Re­gi­on ei­nen sa­ti­ri­schen Blick auf ge­sell­schaft­li­che Miss­stän­de. Doch da­bei woll­ten es die In­itia­to­ren der Bür­ger­initia­ti­ve ZW-ver­netzt nicht be­wen­den las­sen. Sie su­chen nach Ide­en, was je­der Ein­zel­ne zu ei­ner Ver­bes­se­rung bei­tra­gen kann.

 Die Karikatur zum Thema Wasser in der Zweibrücker Karikaturen-Ausstellung „Glänzende Aussichten“.

Die Karikatur zum Thema Wasser in der Zweibrücker Karikaturen-Ausstellung „Glänzende Aussichten“.

Foto: cvw

Diesen Montag, 22. März, wird der weltweite Tag des Wassers gefeiert. Der 1993 ausgerufene Gedenktag erinnert alljährlich an die große Bedeutung des Wasser. Das „Recht auf Wasser und Sanitärversorgung“ mit „Wasser als ein Menschenrecht“ wurde im Jahr 2010 durch UN-Vollversammlung und UN-Menschenrechtsrat ausdrücklich anerkannt.

Ein allein durch die Privatisierung des Wassers durch Weltkonzerne vielfach verletztes Menschenrecht. Vier große Konzerne teilen den Wassermarkt für Flaschenwasser unter sich auf: Danone, Nestlé, Coca Cola und Pepsi Cola. Deshalb erinnert unter dem Leitthema 2021 „Wert des Wassers“ der Jahrestag daran, dass „Wasser keine Handelsware ist, sondern ein empfindliches Allgemeingut, das entsprechend behandelt werden muss“.

Dass Wasser, gleichwohl in einem endlosen Kreislauf aus verdunsten und abregnen ge- jedoch nicht ver-braucht wird, selbst auf unserem „blauen Wasserplaneten Erde“ ein kostbares Gut ist, wird auch in Bildern der aktuellen Karikaturen-Ausstellung in der Zweibrücker Innenstadt thematisiert (die noch bis heute zu sehen ist). Etwa durch einen im Tresor sicher verwahrten Wasserhahn, aus dem es lediglich noch tropft.

„Wasser ist gefährdet“. Mit diesem Thema beschäftigte sich bereits der ökumenische Weltgebetstag vor einigen Jahren im Zusammenhang mit Gastgeberland Ägypten. Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Menschen brauchen Wasser zum Trinken, Waschen, für die Nahrungsmittelproduktion, um Energie zu gewinnen oder Fabriken zu betreiben. Auch die Natur benötigt Wasser, damit sie gedeihen und die ökologischen Kreisläufe stabil halten kann. Doch die für den Menschen und die Natur nutzbaren Süßwasservorkommen sind weltweit begrenzt und durch Verschmutzung oder Kommerzialisierung gefährdet und verwandeln das lebensnotwendige Trinkwasser so in eine kostbare Ressource.

Lediglich drei Prozent des Weltwassers ist Süßwasser, ein knappes Drittel davon Grundwasser und nur 0,3 Prozent sind frei zugänglich in Bächen, Flüssen, (Stau)seen. Rund zwei Drittel der Süßwasservorkommen weltweit fließen in die Landwirtschaft, unter anderem für die Viehhaltung von Fleischlieferanten. Obwohl eines der wasserreichsten Länder der Erde, ist das reiche Industrieland Deutschland durch die Einfuhr von Gütern daher auch ein Wasser-Import-Land: Würden wir alles, was wir aus dem Ausland beziehen, begonnen bei Obst und Gemüse, hier anbauen und herstellen, flösse nicht mehr ein Tropfen in unseren zahlreichen Gewässern und wir müssten noch immer rund die Hälfte des dazu benötigten Wassers „entleihen“.

2013 erstellten die „Berliner Wasserbetriebe“ ein Statistik für „virtuelles Wasser“. Demnach kostet ein Din-A4-Blatt Papier zehn Liter, eine Tasse Kaffee 140 Liter, ein T-Shirt 2000 Liter, ein Kilogramm Rindfleisch 15 000 Liter, die Fertigung eines Computers 30 000 Liter und die eines Autos 300 000 Liter Wasser.

In Deutschland verbraucht eine Person pro Tag etwa 124 Liter Wasser. Der größte Anteil von rund 36 Prozent davon für Baden, Duschen und Körperpflege (ca. 46 Liter), 35 Liter für die Toilettenspülung und weitere 15 fürs Wäschewaschen. Auf Putzen und Garten sowie Geschirrspülen entfallen noch einmal je acht Liter und lediglich fünf Liter des kostbaren Nass werden tatsächlich zum Trinken und Kochen genutzt.

Als „Mineralwasser“ ist auch unser Trinkwasser großenteils privatisiert und wird in Flaschen verkauft, die neben den weiten Transportwegen auch noch Plastikmüll produzieren. Deshalb appelliert Stefan Paul von der Bürgerinitiative ZW-vernetzt in seinem Artikel auf der Homepage: „Trinkt mehr Leitungswasser!“ Zum einen sei Leitungswasser wohl das am besten kontrollierte Lebensmittel in ganz Deutschland. Hinzu komme, dass das „Zweibrücker Leitungswasser besonders gut und Dank seiner enthaltenen Mineralien gesund“ ist.

Stefan Paul weiß von den Zweibrücker Stadtwerken: „Die Qualität unseres Wassers gehört zu den Besten in Deutschland.“ Außerdem sei es extrem günstig und manchmal sogar kostenlos (zum Beispiel bei sogenannten Water Refill-Stationen, an denen man seine Wasserflasche auffüllen kann).

Doch auch im Haushalt lässt sich mit Wasser wertschätzend und achtsam umgehen. Hier ein paar konkrete Tipps: Wasserhahn nur für den Bedarf öffnen statt es ungenutzt fließen zu lassen und Waschwasser im Becken, für Obst/Gemüse in Schüssel oder Eimer auffangen und an die Blumen geben, Wasserhahn während des Einseifens beim Duschen schließen und mit einer Mischbatterie die gewünschte Temperatur erhalten, den Wasserdurchfluss mittels eines Durchflussbegrenzers und eines preisgünstigen Perlators reduzieren, Sparspülung am WC verwenden, Dichtungen am tropfenden Wasserhahn umgehend für ein paar Cent ersetzen, bei Neuanschaffungen von Waschmaschine und Geschirrspüler auf geringen Wasserverbrauch achten, Waschmaschine und Geschirrspüler nur voll beladen starten, in einer Regentonne oder gar einer Zisterne Regenwasser für den Garten oder sogar zur Toilettenspülung auffangen.

Das thematisch passende Bild in der Karikaturen-Ausstellung „Glänzende Aussichten“ ist, neben weiteren, bis heute bei Uhren und Schmuck Böhme am Busbahnhof ZOB zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort