Kampf um die schwarze Null

Zweibrücken. Bundesweit halten die Krankenhäuser händeringend nach Ärzten Ausschau. Nach den Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft fehlen den deutschen Kliniken insgesamt 4000 Mediziner (wir berichteten)

Zweibrücken. Bundesweit halten die Krankenhäuser händeringend nach Ärzten Ausschau. Nach den Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft fehlen den deutschen Kliniken insgesamt 4000 Mediziner (wir berichteten). Auch die beiden Krankenhäuser in der Rosenstadt können ihren Bedarf an Ärzten aktuell nicht decken, wie Günter Merschbächer (Fotos: pm), Geschäftsführer des Katholischen Krankenhauses, und Karl-Heinz Weinberg, Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses, am Donnerstag auf Anfrage des Merkur erklärten. Beide Häuser sind danach - bei entsprechender Finanzierung - bereit, die Zahl der Ärzte um rund fünf Prozent aufzustocken. Wenn es der Markt denn hergäbe. Merschbächer fordert von der Politik, die Rahmenbedingungen dafür herzustellen, dass die Zahl der Studienanfänger für Medizin steigt. Bezüglich der Erklärung des Verbandes der Krankenhausdirektoren in Deutschland (VKD), die warnen, die Situation für die Kliniken sei "unerträglich", jedes dritte Krankenhaus schreibe rote Zahlen, merkt er an: "Für 2008 rechne ich bei uns mit einer schwarzen Null." Damit stehe sein Haus zwar "besser da als ein Drittel der Kliniken in Deutschland, aber wirklich befriedigend ist das natürlich nicht". Die Gefahr von Stellenstreichungen sieht Merschbächer derzeit aber nicht für sein Haus.Weinberg will Entlassungen zumindest mittelfristig nicht ausschließen. Die finanzielle Situation sei für die Krankenhäuser überaus schwierig. "Für dieses Jahr rechne ich bei uns mit einer schwarzen Null. Für 2009 hoffe ich darauf. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das schaffen." Der Anstieg der Energiekosten sei dramatisch. "In den vergangenen vier Jahren sind diese bei uns von 600000 auf eine Million Euro gestiegen." Der Verwaltungsdirektor fordert von der Politik, dass sie den Anstieg der Lohnkosten sowie die Kosten für die zusätzlich wohl bereitzustellenden Pflegekräfte "zu 100 Prozent übernimmt".

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