Kameras sollen Narren schützen

Zweibrücken · 27 Gruppen, fünf Kapellen, tausende Narren am Straßenrand: Der Zweibrücker Umzug am Fastnachtsdienstag soll wieder ein Riesenspektakel werden. Damit es ein friedliches Spektakel wird, hat die Polizei aufgerüstet: Die Beamten tragen erstmals sogenannte „Body-Cams“.

 „Alleh hopp“: Der Zweibrücker Umzug soll sicher verlaufen. Daher sind die Polizeibeamten der Rosenstadt erstmals mit sogenannten „Body-Cams“ („Kameras am Körper“) ausgestattet. Foto: pmd/voj

„Alleh hopp“: Der Zweibrücker Umzug soll sicher verlaufen. Daher sind die Polizeibeamten der Rosenstadt erstmals mit sogenannten „Body-Cams“ („Kameras am Körper“) ausgestattet. Foto: pmd/voj

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"Es spricht sich wohl rum, dass beim Zweibrücker Fasnachtsumzug eine tolle Stimmung ist", vermutet Daniela Mass vom städtischen Kultur- und Verkehrsamt. Mit 27 Gruppen, inklusive der fünf Musikkapellen, hätten sich "doch recht viele" für den Umzug am Dienstag, 9. Februar, angemeldet, sagt Kulturamtsleiter Thilo Huble. Dazu gebe es auch Gruppen, die kurz entschlossen am Aufstellungsplatz auf dem Parkplatz zwischen Rennwiese und Festhalle auftauchten. Start ist wie immer nach den Böllerschüssen um 14.11 Uhr.

So sind zum Beispiel der "Boddebacher Narre-Verein", die Gersbacher Landfrauen, ein "Kölscher Jung" aus Neunkirchen oder die Reitschule "Glatte Hufe" erstmals dabei. Neu ist auch die Wegstrecke. Vom Start in der Saarlandstraße geht es über die Landauer Straße erstmals durch die Maxstraße zum ZOB und über die Gutenbergstraße, den Goetheplatz zum Herzogplatz, wo erstmals die Tribüne und das Festzelt aufgebaut sind (wir berichteten). "Wegen der Baustelle in der Alten Ixheimer Straße musste die Strecke geändert werden", erklärt Huble. Neben den Ständen auf dem Herzogplatz haben auch Gaststätten entlang und der Nähe der Strecke eine Außenbestuhlung geplant. Auch die Sperrung der Strecke ist in diesem Jahr anders geregelt. Bisher fuhr ein Polizeifahrzeug vor dem Umzug her und bei bestimmten Punkten wurde die Strecke kurz vor dem Zug gesperrt. In diesem Jahr werden am Dienstag, 13.30 Uhr, die betroffenen Straßen mit Barken gesperrt. "Nach dem letzten Wagen werden sie von unseren Mitarbeitern wieder eingesammelt", sagt Huble. Auf den betroffenen Straßen werden 72 Stunden vor dem Umzug auch Parkverbotsschilder aufgestellt. Wegen der großen Motivwägen werde die gesamte Straße benötigt, erklärt Huble.

Im Parkverbot abgestellte Fahrzeuge würden daher konsequent abgeschleppt, warnt Stadtsprecher Heinz Braun. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er: "Ab zwölf Uhr gilt auf der gesamten Strecke ein Halteverbot." Dies solle nicht nur sicherstellen, dass die Umzugswagen ungehindert durchkommen - dies sei auch ein Sicherheitsaspekt. Rein theoretisch könnte es sein, dass jemand sein Fahrzeug am Straßenrand abstelle "und im Wagen irgendwelche Sachen versteckt". Das solle konsequent unterbunden werden, wer das Halteverbot missachte, werde abgeschleppt. Auch wenn die Gefahr, dass in der Rosenstadt etwas passiert, sicher nicht extrem groß ist: Stadt und Polizei wollen alles geben, alle Eventualitäten auszuschließen.

Aus diesem Grund tragen auch mehrere Polizeibeamte, die am Fastnachtsdienstag den Umzug schützen, sogenannte "Body-Cams", also kleine Kameras am Körper, wie Jürgen Seel, Sprecher der Zweibrücker Polizei , am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Wie viele der Beamten diese Kameras tragen, wollte Seel aus einsatztaktischen Gründen nicht verraten. Zu Beginn der Woche hatte das Polizeipräsidium Westpfalz ferner erklärt, es würden auch stationäre Kameras eingesetzt, um die Umzüge in der Westpfalz zu schützen (wir berichteten).

DRK-Kreisverbandschef Mario Sauder sagte am Freitag auf Anfrage: "Das DRK ist mit der üblichen Stärke beim Umzug vertreten." Der Zweibrücker Ortsverband werde mit 26 Helfern im Einsatz sein.

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