Jahrgangsbester Ein ausgezeichneter Maler

Zweibrücken · Kai Wagner hat als jüngster und bester Schüler seines Jahrganges die Meisterschule abgeschlossen.

 Kai Wagner hat für seine Meisterprüfung auch ein Meisterstück anfertigen müssen. Das steht zum Andenken nun im Familienbetrieb.

Kai Wagner hat für seine Meisterprüfung auch ein Meisterstück anfertigen müssen. Das steht zum Andenken nun im Familienbetrieb.

Foto: Nadine Lang

(nlg) Vor fünf Jahren hat Kai Wagner bereits als bester Geselle seine Berufsausbildung zum Maler abgeschlossen. Nun hat der 23-Jährige seinen Meister gemacht. Nicht nur als Jüngster sondern auch als Bester des Jahrganges.

Dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters Siegfried Wagner, Geschäftsführer des Malermeisterbetriebes Anderie auf dem Flugplatzgelände, treten wird, war nicht immer klar. Tatsächlich schwankte er zwischen einer Ausbildung zum Maler oder zum Schreiner. „Aber ich hatte schon als Kind den Wunsch, handwerklich etwas zu machen“, erinnert sich Kai Wagner. Schon als Siebenjähriger assistierte er am liebsten seinem Vater bei kleinen handwerklichen Arbeiten zu hause. Doch ein Praktikum in einem Schreinerbetrieb brachte ihm Gewissheit. „Man kann sich gestalterisch einfach mehr austoben“, fand Kai Wagner.

2012 begann er darum eine Ausbildung zum Maler im Betrieb von Horst Lohr. „Es war uns wichtig, dass er Abstand vom elterlichen Betrieb hat und die Welt aus einer anderen Sicht sehen kann“, erklärt Siegfried Wagner. Erst nach seinem Berufsabschluss wechselte er in den elterlichen Betrieb und entschied sich nach vier Jahren als Geselle für die Meisterschule, die er im letzten Jahr in Vollzeit besuchte. „In unserem Gewerk ist der Meister einfach wichtig“, findet auch Siegfried Wagner. Alleine schon aus der Verantwortung gegenüber der Kunden, schließlich arbeite man als Maler auch mit Stoffen, die eine Verantwortung gegenüber der Gesundheit erfordern.

Mit Kai Wagner befindet sich das Familienunternehmen Anderie nun in der vierten Generation. „Eine Weiterführung unseres Familienbetriebes ist auf jeden Fall angedacht“, erklärt der frisch gebackene Malermeister. „Aber natürlich wollen wir erst mal so lange es geht noch zusammen arbeiten. Aber irgendwann steht der Wechsel an.“

Das freut auch Vater Siegfried Wagner. Vor 15 Jahren hat der den Betrieb als Inhaber übernommen und im Namen des Gründers weitergeführt. Im letzten Jahr feierte der Meisterbetrieb daher das 60. Jubiläum. Aber auch aus einem anderen Grund, ist es für ihn schön, dass sein Sohn den Weg in den Beruf gewählt hat. „Nachwuchs im Handwerk zu finden ist generell schwierig“, weiß er aus eigener leidvoller Erfahrung.

Zwei Auszubildende gehören aktuell zum Unternehmen. „Darüber sind wir recht froh“, finden beide. In den vergangenen Jahren wurden sie mehrmals mit Ausbildungsabbrüchen konfrontiert. Generell sei es schwieriger geworden, Azubis zu finden. Aus verschiedensten Gründen: vom Ansehen des Handwerkes bis zur Sogkraft von Studium und Bürojob. Das sei schade, denn: „Das Handwerk brummt vor Aufträgen“, findet Siegfried Wagner. Und auch Kai Wagner ist froh, sich für den Beruf entschieden zu haben. Zu sehen, was man am Tag mit den eigenen Händen und dem Kopf geleistet hat, gefällt ihm besonders gut.

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