Aber weitere Herausforderung auch für Zweibrücken ist die globale Logistik-Lage Chip-Mangel macht John Deere noch relativ wenig zu schaffen

Zweibrücken · Globale Logistik-Probleme sorgen – trotz abmildernder Faktoren – allerdings für Herausforderungen auch für das Zweibrücker Werk.

 So soll das Logistikzentrum  im Sommer 2022 aussehen .

So soll das Logistikzentrum im Sommer 2022 aussehen .

Foto: John Deere

In der Automobilindustrie sorgen Produktionsengpässe bei Halbleitern für massive Probleme. Weltweit werden dieses Jahr statt 90 wohl nur 80 Millionen Autos produziert werden können, und auch in unserer Region stehen Bänder wie bei Ford Saarlouis deshalb still. Was bedeutet der Chipmangel für das Zweibrücker Werk von John Deere, wo satellitengesteuerte (GPS) Landmaschinen hergestellt werden?

Der Pfälzische Merkur befragte dazu am Rande des Spatenstichs für das neue Logistikzentrum (wir berichteten) den deutschen John-Deere-Sprecher. Ralf Lenge bestätigt zunächst, dass diese Krise grundsätzlich auch John Deere betrifft: „Mikrochips fehlen an vielen Ecken und Enden, zum Beispiel für die GPS-Steuerung.“

„Aber es gibt auch eine gute Nachricht“, berichtet Lenge: „Alle Werke produzieren weiter, die Kunden werden bedient.“ Am wichtigsten für die Landwirte sei, dass „die Motoren funktionsfähig sind“ – und da habe John Deere trotz der globalen Chipkrise bislang keine Probleme. Allerdings müsse die GPS-Steuerung nun teils nachgeliefert werden.

„Unser Einkauf macht wirklich einen guten Job“, erklärt Lenge, deshalb könne, anders als vielen anderen Unternehme, die Produktion voll weiterlaufen: „Kurzarbeit ist bei uns wirklich nicht notwendig.“

Eine Herausforderung seien für John Deere derzeit internationale Engpässe in der Logistik. Hierfür seien mehrere Faktoren verantwortlich. So gebe es immer noch Nachwirkungen der Blockade des Suezkanals. Vor allem aber beeinträchtige die Corona-Pandemie die Logistikketten. So seien, als weltweit viele Produktionsstätten heruntergefahren waren, Container und Schiffe an Orten „gestrandet“, weil sie nicht leer herumgeschifft werden sollen. Mittlerweile werde vielerorts sogar mehr als vor den Corona-Lockdowns produziert, sodass nun zum einen Container nicht an den richtigen Orten seien – und in Häfen auch das Personal knapp werde. Besonders in den USA schaffe man es in den Häfen deshalb nicht mehr, die Container schnell genug zu entladen. Zwar habe John Deere bisher keine Probleme, Maschinen an Kunden auszuliefern. Aber dennoch spüre man die Folgen der Logistik-Krise: „Die Frachtkosten steigen.“ Man wisse natürlich auch nicht, wie sich die Lage weiter entwickele: „Wir fahren auf Sicht.“

Ein „großes Plus“ für John Deere in der globalen Logistik-Krise sei, dass „wir schon lange sehr enge Zusammenarbeit mit Lieferanten“ pflegen, so Lenge: „Das macht es einfacher, Engpässe zu überbrücken.“

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