John Deere macht die Milch besser

Zweibrücken. Die Landmaschinen-Technologie des 21.Jahrhunderts erleichtert nicht nur Unternehmern die Ernte, sondern hat Auswirkungen auf das Leben aller Menschen. Der gestern ausgelieferte 10000. Feldhäcksler aus dem John-Deere-Werk Zweibrücken beispielsweise macht die Milch leckerer. Wie das funktioniert, erläuterte Fertigungsleiter Martin Büermann dem Pfälzischen Merkur

Zweibrücken. Die Landmaschinen-Technologie des 21. Jahrhunderts erleichtert nicht nur Unternehmern die Ernte, sondern hat Auswirkungen auf das Leben aller Menschen. Der gestern ausgelieferte 10000. Feldhäcksler aus dem John-Deere-Werk Zweibrücken beispielsweise macht die Milch leckerer.Wie das funktioniert, erläuterte Fertigungsleiter Martin Büermann dem Pfälzischen Merkur. Das seit einem Jahr produzierte Häcksler-Modell "7750i Pro Drive" habe eine weltweit einzigartige Besonderheit, nämlich einen Infrarot-Sensor, der den Feuchtegrad des Erntegutes (Gras oder Mais) misst und vor dem Auswurf dann gleich auf die für die Kühe optimale Länge schneidet. Dadurch werde sowohl die Milch-Menge als auch deren Qualität gesteigert, so Büermann: "Wir machen die Milch gehaltvoller."

Der 10000. Feldhäcksler (deren Produktion in Zweibrücken seit 1992 läuft) geht an einen treuen Kunden: Wilma und Norbert Hackstein aus Wachtendonk (Niederrhein) kauften Mitte der siebziger Jahre den zweiten in Deutschland gefertigten Deere-Häcksler . Am aktuellen Modell sei für die beiden Lohnunternehmer auch der mit 7,50 Meter sehr breite Vorsatz wichtig, erläuterte Christoph Schmitz, Geschäftsführer des Grefrather Deere-Vertriebspartners Carl Posterz. Damit lasse sich der in 75 Zentimetern Abstand gepflanzte Mais schneller abernten. Gekostet habe der gestern ausgelieferte Häcksler netto etwa 350000 Euro. Weltweit ist dies der 20347. Deere-Häcksler.

Das Werk Zweibrücken ist so gut ausgelastet wie noch nie. 5500 Mähdrescher, Feldhäcksler und Schneidwerke werden dieses Jahr von momentan 1020 Beschäftigten produziert. Ab Montag werde in Zweibrücken auf Volllast produziert, so Büermann. "Wir haben eine gute Auftragslage und sind noch nicht von der Finanzkrise betroffen." Deshalb seien zurzeit auch keine personellen Veränderungen geplant. Man beobachte die Entwicklung aber genau: "Wir sind in Hab-Acht-Stellung." Zugute komme John Deere, dass potenzielle Kunden "Investitionen mal ein Jahr strecken können", die Nahrungsmittelproduktion aber relativ krisenfest sei. Zumal in vielen aufstrebenden Schwellenländern "die Leute besser essen wollen, Fleisch statt Getreidebrei". Und weil man für die Fleischproduktion die fünffache Menge an Getreide brauche, wachse auch der Bedarf für moderne Erntemaschinen.

Meinung

Relativ krisensicher

Von Merkur-RedakteurLutz Fröhlich

John Deere ist ein Aushängeschild Zweibrückens. Qualifizierte Mitarbeiter schaffen ständig verbesserte Hightech-Landmaschinen, die geschickt weltweit vermarket werden, vom Schwarzbachtal bis nach Turkmenistan. Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist ein solches Werk für Zweibrücken Gold wert. Denn immun ist natürlich auch John Deere nicht gegen die globale Finanzkrise - gegessen aber wird immer, hinzu kommt der Wachstumsmarkt Bioenergie.

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