Ixheimer-Baustelle sorgt für Frust

Zweibrücken · Die Bauarbeiten in der Alten Ixheimer Straße liegen laut Stadt im Plan, doch Francesco Papa vom Restaurant „Roma“ warnt: Die Umsatzeinbußen seien gravierend. Auch seine gewerbetreibenden Nachbarn halten mit Kritik nicht hinterm Berg zurück.

 Blick in die derzeit unbefahrbare Alte Ixheimer Straße. Foto: prkt

Blick in die derzeit unbefahrbare Alte Ixheimer Straße. Foto: prkt

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"Es ist eine Katastrophe: Mir fehlen über 50 Prozent Umsatz. Ich weiß nicht, wie ich bis September überleben soll!" Francesco Papa wählt drastische Worte, um die Auswirkungen der Bauarbeiten in der Alten Ixheimer Straße auf sein Restaurant "Roma " zu beschreiben. Viele Gäste kämen nicht mehr, insbesondere diejenigen von weither. Diese seien, um etwa auf der Durchreise in der Stadt zu essen, früher an der Autobahnabfahrt Zweibrücken-Mitte abgefahren und durch den Bubenhauser Kreisel und die Brücke schnell bei ihm, der "Blauen Adria" oder "San Remo" gewesen. Durch die Sperrung der Brücke blieben diese Gäste nun aus. Denn die Umleitungsausschilderung sei nicht gut. "Wenn man von der Autobahn abfährt, muss man nun ganz Ixheim durchfahren. Kommt man von außerhalb, findet man sich nicht zurecht. Das ist ja schon für Zweibrücker dumm zu fahren", schimpft Papa. Wer etwa nicht weiß, dass er in Ixheim zum Hauptfriedhof und UBZ abbiegen muss, fährt einen Umweg. Dass das Ordnungsamt jetzt noch in der Alten Ixheimer Straße Knöllchen an Falschparker verteile, nennt er "bekloppt". Seit 45 Jahren habe er das Geschäft, "wenn es so bleibt wie jetzt, kann ich die Bude zusperren", schätzt er. Im Monat fielen über 2500 Euro für Strom und Gas an. Früher hätte man als Gastronom auch zwei, drei schwächere Monate überbrücken können. "Das geht heute nicht mehr!" Probleme fürchtet er auch bei seinem Pizza-Heimservice, den er über ein Taxiunternehmen abwickelt. "Ich kann die Pizza nicht zu Fuß ausliefern lassen, dann ist sie kalt!" Die Stadt verstehe die Problematik der Gastronomie nicht, so Papa. Oberbürgermeister Kurt Pirmann habe er seine Knackpunkte genannt. Der OB habe ihm Baustellenfeste angeboten.

Papa ist nicht der Einzige, der mit der Baustelle hadert. "Es gibt Tage, an denen der Postbote der einzige Besucher meines Ladens ist", schildert Bernd Schieler, Besitzer des Fahrradgeschäfts Schieler. Er sei heilfroh, wenn die Bauarbeiten endlich abgeschlossen sind. Gerade zwischen März und April, wenn die Fahrradsaison wieder anstehe, schade die Baustelle seinem Geschäft.

Oliver Wolf vom Elektroladen "EP: Schwarz" erklärt, dass Stammkunden zwar kein großes Problem mit der Baustelle hätten. Auswärtige Kunden wüssten allerdings oft nicht, wie sie die Baustelle umfahren können. Es sei auch sehr schwierig, dies per Telefon zu erklären.

Milan Jovic, Geschäftsführer des Restaurants "Blaue Adria", verbucht immer wieder Beschwerden über die schlechte Ausschilderung der Umleitung. Auch der späte Bauanfang und die frühe Sperrung sind Jovic ein Dorn im Auge. Allerdings könne er insgesamt bisher keine gravierenden Auswirkungen auf sein Geschäft verzeichnen. Er freue sich über die Verschönerung der Straße. In der Vergangenheit hätten sich öfters Leute über die unattraktive Lage und die teilweise nicht funktionierenden Straßenlampen beschwert.

Die Stadt hat in Teilen inzwischen selbst Nachholbedarf erkannt: "Wir wollen Defizite bei der Umleitungsbeschilderung beheben", sagt Stadtsprecher Heinz Braun. Mit dem UBZ habe man darüber gerade gesprochen. Generell sagt Braun zu der Kritik : "Das ist halt mal so, wenn irgendwo eine Baumaßnahme ist." Die Arbeiten befänden sich im Plan, erklärt Braun. Er erinnert an die Infoveranstaltung, bei der nur vier bis fünf Gewerbetreibende teilgenommen hätten. "Aktionen, mit denen wir unterstützen könnten, sind auch noch keine an uns herangetragen worden", schildert Braun. Und das Ordnungsamt kontrolliere in der Straße "garantiert nicht häufiger als vorher auch", ist sich der Stadtsprecher sicher.

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