Erneute Verzögerung Ixheim-Kreisel erst im November fertig

Zweibrücken · Laut LBM verschiebt sich die Fertigstellung erneut. Anwohner und Pendler stört die Umleitung über den Etzelweg.

 Die Einmündung in den Etzelweg. Autofahrer, die wie Barbara Engel aus Mittelbach kommen, werden hier in den Etzelweg umgeleitet, obwohl der Weg über den Hornbach zum Kreisel schon fast fertig ist.

Die Einmündung in den Etzelweg. Autofahrer, die wie Barbara Engel aus Mittelbach kommen, werden hier in den Etzelweg umgeleitet, obwohl der Weg über den Hornbach zum Kreisel schon fast fertig ist.

Foto: Nico Tielke

Barbara Engel ist genervt. Sie fährt täglich mit dem Auto von Seyweiler aus nach Zweibrücken zur Arbeit. Ihr Weg führt sie normalerweise über Mittelbach und Ixheim in die Innenstadt. Doch weil die dortige Kreisverkehrsanlage seit April 2019 für 4,3 Millionen Euro umgebaut wird, muss sie anders fahren. Die unausweichliche Umleitung in die Innenstadt ist momentan der Etzelweg. Der ist eigentlich Tempo-30-Zone, gleicht aus Sicht einer Anwohnerin, die sich auf der Facebook-Seite des Pfälzischen Merkur äußerte, derzeit aber eher einer „Stadtautobahn“. Eine weitere Facebook-Nutzerin schreibt, dass die Umleitungsstrecke auch an einem Schulweg vorbei führe. Sie sei froh, dass da noch nichts passiert ist.

„Niemand fährt dort 30 km/h. Man wird regelrecht angeschoben“, sagt Pendlerin Engel. Sie und die Anwohner des Etzelweges fragen sich daher, wann der Kreisel endlich fertig wird. Die Seyweilerin habe dort „seit Wochen“ niemanden arbeiten sehen.

Beim für die Baustelle zuständigen Landesbetrieb Mobilität (LBM) hieß es im Mai, der Kreisel solle bis Ende September für den Verkehr freigegeben werden. Vor rund zwei Monaten korrigierte er auf Ende Oktober. Doch auch das könne nicht eingehalten werden, erklärt der stellvertretende Leiter des LBM in Kaiserslautern, Volker Priebe, auf Merkur-Anfrage. Grund für die Verzögerung sei, dass besimmte Schritte in den letzten Wochen nicht erledigt werden konnten, weil es häufig geregnet hat. Dazu zählt er unter anderem das Anbringen von Markierungen und letzte Asphaltarbeiten, für die es mehrere Tage trocken sein muss.

„Wir gehen im Moment davon aus, dass der Kreisel Mitte November wieder von allen Seiten befahrbar ist“, sagt Priebe. Die Autobahnanschlüsse zur A 8 bleiben jedoch im November definitiv noch zu. Die Sanierung der Autobahnbrücke laufe unabhängig vom Ixheimer-Kreisel ab und dauere wohl noch an. Wann genau diese Arbeiten fertig werden und Autofahrer wieder von Ixheim auf die A 8 auffahren und von der Autobahn in Ixheim abfahren dürfen, könne der LBM noch nicht genau sagen – vermutlich im Frühjahr 2021.

Dass in den letzten Wochen am Kreisel nichts passiert sei, weist der LBM zurück. Der Bereich der L 465 in Richtung Ixheim sei bis zur Brücke über den Hornbach soweit fast fertig, deshalb wurde an anderer Stelle gearbeitet. Noch nicht fertig ist der Abschnitt vom Kreisverkehr bis zur Brücke. Dort musste während der Bauarbeiten der Weg bis zur Stahlfirma WDI freigehalten werden, damit das Unternehmen eine Zufahrt hat. Deshalb sei dieser Bereich erst zum Schluss dran, erklärt Priebe.

 Das Teilstück soll erst ganz zum Schluss freigegeben werden, auch weil aus Sicht des LBM die Umleitung über den Etzelweg bisher „wunderbar funktioniert“ habe.

„Ich fahre mittlerweile oft übers Hornbachtal und am Flugplatz vorbei, wenn ich nach Zweibrücken möchte, weil mir das über den Etzelweg zu nervig ist“, schildert dagegen Pendlerin Engel ihre Situation. Früh morgens sei es noch kein Problem, aber im Feierabendverkehr vermeide sie den Etzelweg so gut es geht.

Der LBM höre zum ersten Mal, dass sich jemand wegen der Umleitung über den Etzelweg beschwere. Der stellvertretende Leiter Volker Priebe erklärt, dass es an der Stelle sonst nur die Alternative gegeben hätte, den Verkehr mithilfe einer 3-Phasen-Ampel zu regeln. Aktuell sei der Verkehr im Kreisel nämlich schon mit zwei Baustellenampeln geregelt. Für Priebe würde das allerdings nur zu einer „Verschlimmbesserung“ der Situation führen.

„Eine 3-Phasen-Ampel würde bedeuten, dass die Ampelphasen sehr lang wären. Dann gäbe es Rückstau und Verkehrschaos. Die Leute würden vermutlich drehen und doch über den Etzelweg fahren“, so der LBM-Stellvertreter.

 Ein Schild an der L 465 zeigt, dass der Weg Richtung Stadtmitte über den Kreisel am Nagelwerk noch nicht freigegeben ist.

Ein Schild an der L 465 zeigt, dass der Weg Richtung Stadtmitte über den Kreisel am Nagelwerk noch nicht freigegeben ist.

Foto: Nico Tielke

Sollte der Plan eingehalten werden, ist für Pendler wie Barbara Engel und Anwohner des Etzelweges ein Ende absehbar. Doch die sind skeptisch. „Ich glaube nicht, dass das innerhalb des nächsten Monats fertig wird“, sagt Engel.

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