Islamische Gemeinde nach Attentat schockiert

Zweibrücken · Nach dem Terror in Paris befürchten Experten eine Zunahme von Ressentiments gegen Muslime auch in Deutschland. Die Islamische Gemeinde Zweibrücken verurteilt die Täter scharf und zeigt sich tief betroffen.

Die Islamische Gemeinde Zweibrücken zeigt sich nach dem Terroranschlag auf das Satireblatt Charlie Hebdo in Paris tief schockiert. "Wir verurteilen die Tat auf das Schärfste", erklärt Pressesprecherin Esther Abdelhak. Es handele sich bei den Attentätern um Terroristen, die sich auf eine Religion berufen, diese völlig falsch auslegen und für ihr Handeln missbrauchen. "Schließlich bedeutet Islam wörtlich genommen Frieden", so die Sprecherin, die vor über 20 Jahren konvertiert ist. Ihre Tochter sei vor einer Woche noch in Paris gewesen und die Familie pflege auch sonst einen engen Bezug zu Frankreich. "Da kriegt man einen Schrecken, wenn man die Bilder im Fernsehen sieht", sagt Abdelhak. Der Anschlag sei auch Thema im Freitagsgebet gewesen. Große Sorgen bereite der Gemeinde die zunehmende Islamfeindlichkeit: "Leider wird alles über einen Kamm geschoren." Angst gebe es nicht erst seit den ersten Übergriffen am Freitag auf islamische Einrichtungen nach dem Attentat in Frankreich. Damit müssten Muslime in Deutschland schon länger leben. Vorurteile könnten nur durch eine Intensivierung des Dialogs beseitigt werden. Dazu müssten aber sowohl Muslime als auch Anders- oder Nichtgläubige bereit sein. Ein gelungenes Beispiel sei hier das Begegnungsfest, das alle zwei Jahre in Zweibrücken stattfindet: "Ich freue mich immer sehr darauf." Doch solche Aktivitäten sollten häufiger stattfinden.

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