Zweibrücker Jugendkunstschule Frischer Wind für Kunst und Kinder
Zweibrücken · Die Zweibrücker Jugendkunstschule hat mit Iris Seyler eine neue künstlerische Leiterin. Sie bringt neue Ideen und zahlreiche Vorschläge für Kooperationen ins neue Jahresprogramm ein.
„Wenn die Stadt nicht wäre, hätten wir den Laden nicht machen können“, ist sich Jochen Schael sicher. Der kaufmännische Leiter der Jugendkunstschule lobt die Zusammenarbeit mit den Zweibrücker Institutionen, die sich über Jahre bewährt habe, bei der Vorstellung des neuen Jahresprogramms: „Ob beim Materialtransport oder beim Aufbaupersonal, das Kulturamt ist die Seele der Einrichtung. Genauso möchte ich dem Oberbürgermeister und der Stadtspitze danken.“
Zukünftig will die Jugendkunstschule ihre Zusammenarbeit mit städtischen Institutionen sogar noch vertiefen. So soll die Volkshochschule mit ins Boot kommen. Man will gegenseitig die Kompetenzen der Referenten nutzen. „Man kann sich auch eine stärkere inhaltliche Zusammenarbeit der VHS mit der Musikschule vorstellen“, spinnt Kulturamtsleiter Thilo Huble den Faden weiter, „ein Beispiel wäre ein Whiskey-Kurs, verbunden mit der Möglichkeit, Dudelsack zu lernen.“
Zumindest räumlich besteht schon eine gewisse Nähe, denn einige der Kurse der Volkshochschule finden in der ehemaligen Hauptschule Nord statt, unter deren Dach auch die Jugendkunstschule ihr Quartier hat.
„Wir haben tolle Räume dort oben“, bemerkt auch Iris Seyler. Sie hat seit Anfang des Jahres Jürgen Ecker als neue künstlerische Leiterin abgelöst. „Ich trete in große Fußstapfen“, ist sie überzeugt, „ich will sie erweitern und verändern.“ Acht neue Kurse hat sie bis jetzt schon etabliert, besetzt mit hochkarätigen Referenten.
Gemeinsam mit den seit Jahren bewährten Dozenten wurde ein Programm zusammengestellt, das sehr viele Ferienkurse anbietet. „Wegen der Pandemie mussten die Eltern oft ihren gesamten Urlaub schon nehmen. Jetzt bieten wir ihnen eine Chance, ihre Kinder zu beschäftigen. Wir sehen das auch als soziale Aufgabe“, sagt Jochen Schael.
In den Osterferien steht Filzen auf dem Programm, im Sommer gibt es Kurse für Malerei, Stricken, Graffiti, Comic und Keramik. Im Herbst findet wieder der Kurs Kupferblechtreiben statt sowie das neue Angebot Stoffdruck mit Obst und Gemüse. Eine Herzensangelegenheit von Iris Seyler ist die Zusammenarbeit mit dem Erlebnis-Druckmuseum von Kurt Werle. „Wir haben diese einmaligen Druckpressen hier, es macht Sinn, dass sie genutzt werden“, erklärt Seyler. So nutzt sie die Räumlichkeiten des Museums auch für Lehrerfortbildungen oder Kurse für Kunstwissenschaftler an der Uni Saarbrücken.
Ein offenes Atelier kann sie sich ebenfalls an der Jugendkunstschule vorstellen – einen Tag in der Woche, an dem jeder kommen kann und mitarbeiten.
Die Jugendkunstschule ist einmalig in unserer Region. Ihr Einzugsbereich besteht aus Zweibrücken, Homburg, Saarpfalz-Kreis und dem Landkreis Südwestpfalz. „Seit 2017 sind wir auserwählte Qualitätsschule, das Land Rheinland-Pfalz überprüft dieses Gütesiegel jedes Jahr – wir müssen uns also anstrengen“, sagt Jochen Schael.
Finanziell unterstützt wird die Einrichtung vom Land Rheinland-Pfalz und von Spendengeldern. Zu nennen wären hier der Bezirksverband Pfalz, die Sparkasse Südwestpfalz und Lotto RLP. Auch die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hilft mit Sachspenden.
Das Kursangebot der Jugendkunstschule richtet sich nicht nur an Familien mit dickem Geldbeutel. Auch Kinder aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationshintergrund können die Kurse besuchen. Für sie werden die Kurse entweder kostenlos angeboten oder über das Teilhabepaket der Regierung abgerechnet. Interessenten können sich gerne ans Jugendamt oder direkt an die Jugendkunstschule wenden.
Gerade sind die Werke der kleinen Künstler im ehemaligen Kulturcafé im Stadtmuseum zu bewundern. Im Frühling ist eine weitere Ausstellung im Rosenmuseum des Rosengartens geplant.
Weitere Infos: www.jukuschu-zw.de